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Einen Erzählband und ein Sachbuch veröffentlichte der Autor Ulrich Pätzold bisher: "Berlin: Geschichte in Geschichten" (2014) sowie ein Jahr zuvor "68: Notizen im Alter" (Informationen können Sie vorab seiner Autorenwebseite entnehmen).
Der nun vorliegende Roman "Sonnenfinsternis: Im Hinterhof der Politik" entstand ab Anfang 2020 zurzeit der Coronakrise. Die Geschichte beginnt am 20. Mai 2015: an diesem Tag gab es eine Sonnenfinsternis. Erzählt wird über das Leben eines fiktiven, nach Macht strebenden Bundestagsabgeordneten im politisch rationalen Umfeld des Parlaments. Was in den folgenden drei Monaten mit "M", dem Protagonisten, geschieht, ist spannend und voller Informationen, die das Nachdenken fördern können, wie der Autor uns mitteilte.
Welche literarische Qualität Ulrich Pätzolds Roman aufweist, zeigen wir in unserer Rezension auf.
"M" ist einer, der noch keinen großen Auftritt auf der politischen Bühne hatte, sondern im Gegenteil eher etwas vage wirkt. Ellbogenmentalität ist ihm fremd, doch weiß er Gelegenheiten dann zu nutzen, wenn sie ihn am Ärmel zupfen. Seine beiden Mitarbeiterinnen respektiert er. Auch wenn er sie "Schatz" und "Madame" nennt. Wahrscheinlich der Einfachheit halber.
Solche wie "M" gibt es zu Hunderten in der Politik, wenig bis gar nicht hervorstechend, aber verlässlich und fleißig. Und wohlgelitten, denn die "M's" dieser Welt fallen nicht negativ auf. Dafür allerdings hin und wieder positiv, quasi als angenehme Konstante.
Doch "M" hat auch eine Schwachstelle, oder besser gesagt: einen instabilen Punkt. Er hat sich von einer Wahrsagerin, einem Medium, abhängig gemacht und überlässt sich in vollstem Vertrauen ihrer Art der Manipulation. Die undurchsichtige Frau ist uneinschätzbar, auch für den Leser. Doch sie wird zur Gefahr für den Mann.
Seine Stunde schlägt auch bald, denn es geht um eine Sonnenfinsternis, mit der "M" alles weitere verknüpft. Eine Aufgabe wird ihm übertragen. Sein Weg führt ihn in die Fremde nach Griechenland. Und ohne dass er es bemerkt, verlässt er den Weg des Beweisbaren.
Was mit "M" geschieht, wird vom Autor mit allergenauester Eindringlichkeit, aber leidenschaftslos geschildert. Der einerseits aberwitzige, andererseits aber unspektakuläre Sturz wirkt dadurch umso intensiver. Wenn es denn ein Absturz ist, denn für "M" ist alles völlig anders geworden.
Unsere Empfehlung: Die beachtenswerte Geschichte von Ulrich Pätzold ist eine Fahrt des logischen Grauens. Durchaus denkbar und dadurch umso beklemmender. Und gewiss kein Buch, das man nur einmal liest.
Bisher ist "Sonnenfinsternis: Im Hinterhof der Politik" als E-Book im Online-Buchhandel erhältlich, das im Dezember 2020 veröffentlicht wurde. Eine Printausgabe gibt es leider nicht, jedoch wird mittlerweile ein Hörbuch unter dem zuvor genannten Link angeboten.
© "Sonnenfinsternis: Im Hinterhof der Politik": Eine Rezension von Winfried Brumma (Pressenet), 05/2021. Dem Autor Ulrich Pätzold danken wir für das Rezensionsexemplar (als E-Book) und die Abbildung des Buchcovers.
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