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Der Autor Georg Arians fragt: "Steuern und Humor – wie passt das zusammen?" Der gebürtige Rheinländer und Kölner Steuerberater Prof. Dr. Arians hat als langjähriger Hochschullehrer für Betriebliche Steuerlehre an der Hochschule Anhalt (Bernburg/Saale) stets nach Wegen gesucht, den Studierenden das Steuerwesen positiv zu vermitteln. Gelingt es auch, dem Steuerpflichtigen ein Lächeln zu entlocken? Oder ist Steuern zahlen nur traurige Bürgerpflicht?
Hat wenigstens der Finanzbeamte etwas zu lachen? Verirrt sich Witz und Humor ins Berufsleben eines Steuerberaters oder gibt es in einer Kanzlei nur Ironie und Sarkasmus? Platziert sind an vielen Stellen steuerliche Cartoons aus dem Leben des Wikingers "Hägar der Schreckliche". Sein Lebensmotto: Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Sie sind von Inhalt, Umfang und Intensität fast ein eigenständiger Teil des Buches.
Tauchen Sie ein in den deutschen Steuerdschungel. Entdecken Sie Merkwürdiges, Skurriles, Lächerliches und Widersprüchliches im deutschen Steuerwesen. Dann werden vielleicht auch Sie am Ende dem früheren NRW-Finanzminister Walter-Borjans zustimmen: "Steuern machen keinen Spaß – aber Sinn!"
Der Titel "Steuern & Humor: Humorvolles, Interessantes und Nachdenkliches im deutschen Steuerwesen" umfasst als Taschenbuch-Ausgabe 294 Seiten (ISBN 978-3960040545) und wurde via BookOnDemand vabaduse im Juni 2020 herausgegeben.
Besteuerung ist eine (bier-)ernste Angelegenheit. Bierernst ist die (überaus unangenehme) Steigerung von ernst. Der bierernste Mensch hat nicht nur keinen Humor, er versteht auch den Humor seiner Mitmenschen auf demonstrative Weise nicht. Man könnte fast glauben, dass ihm das Spaß mache, was natürlich ein Trugschluss ist, da er Spaß jeder Art nicht kennt und auch nicht kennen will.
Bierernst nach DUDEN: übermäßig, unangemessen ernst. Synonyme: todernst, eisern, ernsthaft, feierlich, humorlos, seriös, (veraltet) gestreng.
Besonderheiten im Wortschatz bierernster Menschen: Es fehlen ihnen alle Wörter, die unsittlich sind wie geil oder spacken. Solche Wörter nehmen sie nicht einmal auf die Schaufel. Weiterhin Wörter, die noch nicht mehr als fünfzig Jahre alt sind oder aus dem Englischen stammen. "Ein bierernster Mensch wird niemals so neumodische Wörter wie strange, Komasäufer (Unfug! Wer im Koma liegt, kann doch nicht saufen!) oder gar das grauenhafte fuck aussprechen." Und Leute, die so reden, kommen ihnen auch nicht ins Haus (vgl. stupidedia).
Gern gesprochene Worte: Bier, Bier, ist unser Elixier. Oder: Zwischen Leber und Milz geht immer noch ein Pils.
Bierernste Menschen benutzen einige Wörter oder Redewendungen vermehrt, die andere kaum oder gar nicht mögen, wie z. B. Ordnung und Sauberkeit, gescheit, gepflegt, ungezogener Lümmel oder Lausbub, Bengel, die Hosen strammziehen, Herrgott(-Sakrament). Die Liste lässt sich erweitern; man verkennt oft den Einfallsreichtum einfallsloser Leute.
Bierernste Menschen sind häufig, wie behauptet wird, (Finanz-)Beamte, Frührentner oder (eingeschränkt) Lehrer. Ihr Tagesablauf ist immer gleich. Sie stehen auf, gehen zur Arbeit, kommen wieder nach Hause, essen; und dann gehen sie einem ordentlichen Hobby nach. Danach steigen sie wieder ins Bett, natürlich nicht ohne zu versäumen, den Wecker zu stellen, damit er morgens um halb sieben gescheit schellt und man nicht zu spät zur Arbeit kommt. Wie sähe das aus, was würden die Leute denken? (Weitgehend Behauptungen; empirisch abgesicherte Daten fehlen.) Fragen: Was ist mit Fernsehgucken (Fußball-Fan), Freundin, Haustier?
Ist dieser Lebensstil grundlegend abzulehnen? Wie viele Menschen sind nicht gezwungen, ihr (Arbeits-)Leben entsprechend zu organisieren? Warum haben diese Menschen kein Anrecht darauf, akzeptiert zu werden? ...
Zitat: Ich gehe gern auf Begräbnisse (Beerdigungen). Wenigstens dort hält sich der gemeine, vorlaute und rüpelhafte Spaßvogel zurück, so dass man eine gepflegt ruhige Atmosphäre trotz großer Runde genießen kann (Hinweis: stupidedia). Eine frivole Einstellung! Aber nicht vergessen: Auch diese Handlungsszene ist steuerrelevant (insb. ESt, Erbschaftsteuer).
Einkommensteuer. Bestattungskosten anlässlich der Beerdigung naher Angehöriger sind abzugsfähig als außergewöhnliche Belastungen (§ 33 EStG). Dies gilt für alle Kosten, die mit der eigentlichen Bestattung zusammenhängen, z. B. für die erstmalige Errichtung der Grabstätte (auch des Grabsteins), die Beerdigung selbst mit Sarg (alternativ Urne), Blumen, Kränze, Überführung, Aufbahrung, Traueranzeigen und Trauerkarte, Trauerfeier, Traueressen (str.), Trauerkleidung. ...
Humor ist die Begabung eines Menschen, der Unzulänglichkeit der Welt und der Menschen, den alltäglichen Schwierigkeiten und Missgeschicken mit heiterer Gelassenheit zu begegnen. Diese enge Auffassung ist in der sprichwörtlichen Wendung – Humor ist, wenn man trotzdem lacht – ausgedrückt, die dem deutschen Schriftsteller Bierbaum (1865–1910) zugeschrieben wird (auch Pseudonyme Möbius, Simplicissimus. Siehe wikipedia). Insoweit auch: "Das Leben ist eine grausame Sache, und alles, was man dagegen tun kann, ist lachen. Wenn man nicht lacht, hat man schon verloren" (Allen, FOCUS 44 / 2016, S. 98).
In einer weiteren Auffassung werden aber auch jene Personen als humorvoll bezeichnet, die andere Menschen zum Lachen anregen oder selbst auffällig häufig lustige Aspekte einer Situation zum Ausdruck bringen. Zu diesem Kontext gehören auch u. a. die Begriffe Ironie, Witz, Spott, Zynismus. ...
Sich mit der Steuer zu beschäftigen, muss nicht immer einen ernsten Hintergrund haben. Es gibt Situationen, in denen Humorvolles generiert und aus der Normalität wahrgenommen wird. Grundlegend Knief, S. IX: "Steuergesetze sind eigentlich Texte, die unfreiwillig Unsinn produzieren und häufig zum Lachen reizen." Hat diese gewagte Behauptung Bestand? ...
© Textauszüge aus "Steuern & Humor" und Abbildung des Buchcovers mit freundlicher Genehmigung von BookOnDemand vabaduse, ein Imprint der Westarp Verlagsservicegesellschaft mbH, 11/2020. Titelbild: Comics Hägar der Schreckliche (© King Features Syndicate, Inc/Distr. Bulls).
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