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Entsteht zuhause eine akute Pflegebedürftigkeit wie z. B. nach einem Schlaganfall, verbinden sich damit manchmal tiefgreifende Veränderungen: So muss vielleicht die Wohnung oder gar das ganze Haus zweckmäßig umgestaltet werden. Die betroffene Großmutter im Dachgeschoß und der Enkel im Parterre wechseln die Zimmer. Ein Pflegebett muss her, und der Türstock ist für den Rollstuhl zu schmal. Neben den finanziellen Belastungen kommt auf die Familie zunächst ein ganzes Bündel an Entscheidungen zu.
Angehörige – sofern diese vorhanden sind – umsorgen liebevoll und aufopfernd den erkrankten Angehörigen. Doch deren Energie ist nicht unerschöpflich und brauchen immer wieder eine Aus-Zeit. Eine fachlich qualifizierte externe Hilfe zu finden, ist oft nicht einfach. Und wenn am Ort mehrere Pflegedienste ansässig sind, stellt sich die Frage nach deren Kompetenz.
Über einen geeigneten und zuverlässigen Pflegedienst sollte man sich bereits zu Beginn einer familiären Krise Gedanken machen. Nur durch Gespräche mit verschiedenen Institutionen kann man erkennen, auf was es ankommt.
"Wichtig sind eine rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit des Dienstes, sowie der Abschluss einer detaillierten Pflegevereinbarung mit dem Klienten", so Edi Haesner, Leiter eines Münchener Pflegedienstes. "Auch kommt es darauf an, den Auftraggeber umgehend über Terminverzögerungen zu informieren, sowie faire Abrechnungen zuzusichern."
Auch beim Hausarzt sollte man sich über die infrage kommenden Pflegedienste informieren, denn er kennt die fachkompetenten Vertragspartner aller Kranken- und Pflegekassen, mit denen auch er, z. B. bei Fragen zur Therapiehilfe, zusammenarbeitet. "Der Klient sollte sich zudem nicht scheuen", bemerkt Edi Haesner, der sein Unternehmen 1994 gründete, "den Pflegedienst um einem Nachweis zu bitten, ob dieser sein Personal regelmäßig aus- und weiterbildet, und ob interne sowie externe Kontrollen der Behörden durchgeführt werden!".
Das Personal der Pflegedienste erfüllt eine Vielzahl von Aufgaben. Menschen benötigen Hilfe bei Altersbeschwerden, Krankheiten oder Behinderungen, wenn das Gehen, Waschen und alleine Einkaufen mühsam oder gar unmöglich werden. Auch in den letzten Lebensstunden lassen Krankenpfleger/innen niemanden allein – das gehört ebenso selbstverständlich zu deren Leistungen wie die freundliche und persönliche Beratung, damit sich der Mensch nicht nur gut versorgt, sondern auch rundum wohl fühlt.
Oft werden die passenden Hilfsmittel benötigt, um den Alltag zu bewerkstelligen. Hier wird gezielt beraten, geeignete Angebote zu finden. Sind weitere Hilfen wie Krankengymnastik, Ergotherapie, Essen auf Rädern, Hausnotruf oder ein Palliativdienst nötig, helfen erfahrene Pflegekräfte bei der Auswahl, um die Situation zuhause nach besten Kräften zu unterstützen. So lässt sich oft der Umzug in ein Heim vermeiden.
Heute stellt der Beruf Gesundheits- und Krankenpfleger/in ein interessantes, äußerst vielseitiges und abwechslungsreiches Beschäftigungsfeld dar. Examiniertes Fachpersonal hat derzeit einen sehr hohen Mitarbeiteranteil, was in einer Zeit, in der immer mehr alte und kranke Menschen von immer weniger jungen und einer geringen Anzahl von Pflegebegeisterten versorgt werden müssen, wahrlich nicht immer leicht zu realisieren ist.
Wichtige Voraussetzungen für die Mitarbeit als Pfleger/in sind neben den fachlichen Qualifikationen natürlich ein ausgeprägtes Gesundheitsbewusstsein und menschliche Wertvorstellungen. Neben Teamgeist, Genauigkeit, absoluter Zuverlässigkeit, dem Willen und einer Portion Sozialkompetenz gehört ein freundliches und natürliches Wesen zu den Wunscheigenschaften einer guten Pflegekraft. Einfach all das, was man sich als Kranker selbst von seinen Helfern wünscht.
Wie ein riesiger Pilz lastet über unserer Bevölkerung die dramatisch wachsende Zahl sehr alter, kranker und damit auch pflegebedürftiger Menschen – aber es werden immer weniger Kinder geboren – Kinder, die das Land dringend bräuchte. Um so wichtiger ist es für uns alle, mit den vorhandenen Möglichkeiten die nötige Versorgung sicherzustellen, denn auch wir werden einmal älter. Jeder ist aufgerufen, sich zu beteiligen, wo immer er kann. Pflegedienste leisten mit ihrer Einrichtung einen wichtigen Beitrag dazu.
© "Häusliche Krankenpflege bei Behinderung: Pflegedienste bieten Hilfe": Edi Haesner. Bildnachweis: Rettungswagen 112, CC0 (Public Domain Lizenz).
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