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Ein außergewöhnliches Werk mit gesellschaftskritischen, psychologischen aber auch biographischen Aspekten ist das im September 2019 erschienene Sachbuch "Das belebte Leben". Die Autorin Wiebke Wiedeck, zugleich diplomierte Psychologin und Pädagogin, hinterfragt mit kritischem Blick, was uns im Leben wirklich wichtig ist.
Warum kann ein Schritt zurück ein Schritt nach vorn sein? Wie ist es möglich, nach einem kompletten Zusammenbruch stärker als zuvor zu sein? Ist das Leben ein Geschenk? Was kann ein Pferd einem Menschen beibringen?
Wiebke Wiedeck lädt uns ein, sie auf einem spannenden und bewegenden Weg zu begleiten. Die Autorin erzählt Geschichten über neue Werte, Hinfallen, Aufstehen, Geduld, Angst, Achtsamkeit, Gefühle, Umgang mit Krisen und dem Tod. Dabei lässt sie uns an verblüffenden und philosophischen Erkenntnissen teilhaben: über das Leben und unsere Aufgabe darin.
Die Taschenbuch-Ausgabe von "Das belebte Leben" umfasst 356 Seiten und wurde im Wiedeck Verlag veröffentlicht (ISBN 978-3982119403).
© Die Autorin Wiebke Wiedeck hat uns freundlicherweise aus der Buchmitte eine exklusive Leseprobe zur Verfügung gestellt:
Je mehr ich mit Menschen arbeitete, je mehr Menschen ich begegnete, desto mehr hatte ich das Gefühl, dass sich die Geschichten ähnelten. In vielen anderen Leben fand ich mein eigenes wieder. Auch diese Menschen standen auf Bühnen, wenn auch nicht auf öffentlichen. Viele Menschen waren in Rahmen gefangen, die ihnen den Atem nahmen. Viele Menschen waren eingewoben in Muster wie in Spinnenweben und spürten sich längst nicht mehr. Viele Menschen sagten mir mit leerem Blick, dass es ihnen gut ginge und wenn ich mit ihnen arbeitete, kam ein tiefes dunkles Grau in ihnen zum Vorschein. Die meisten hatten keine Lust mehr, sich auspressen zu lassen und kein Gefühl mehr für ihr eigenes Leben zu haben. Die meisten Menschen hinterfragten ehrlich und auf einem sehr schmerzhaften Weg, was sie da eigentlich taten und ob das, was sie da taten, in ihrer eigenen Vorstellung etwas mit dem zu tun hatte, was für sie einmal das Leben sein sollte.
Ich begegnete einem jungen Mann, der sich nach einem Studium im Marketing- und Grafikbereich aufmachte, die Welt zu sehen, und nach vier Jahren wiederkehrte. Besonders das letzte Jahr in Asien hatte ihn so stark geprägt, dass er nach seiner Rückkehr keinerlei Interesse mehr daran hatte, in seinem studierten Beruf weiterzumachen, und er begann eine Ausbildung als Erzieher. Er fand es auf einmal für sich viel wichtiger, Kindern auf dem Weg in ihre Zukunft Stütze und Hilfe zu sein.
Ein anderer junger Mann löste sich von seiner Beamtenlaufbahn, um sich in einem Bereich für Menschenrechte einzusetzen. Immer mehr Menschen hinterfragten den Sinn ihrer Arbeit, hinterfragten ihre Firma, hinterfragten die Nachhaltigkeit ihrer Firma und hinterfragten ihr eigenes Leben. Immer mehr Menschen spürten ihre eigene Entfremdung von dem, was sie bisher stark gemacht hatte und sie entschieden sich für ein Leben, welches besser zu ihnen passte. Sie entschieden sich für einen Job, der sie innerlich mehr ausfüllte. Oder sie taten in ihrer Freizeit etwas, was ihnen gut tat oder anderen gut tat.
Ich begann immer mehr zu verstehen, dass die Prozesse, die sich bei den vielen einzelnen Menschen abzeichneten, offensichtlich mit der Situation zu tun hat, in der sich inzwischen unsere Erde und unsere Menschheit befindet. Die Wegbewegung vom Fokus auf Wachstum und ausschließlich Materiellem zu Sinnerfüllung, Zufriedenheit und Nachhaltigkeit scheint in direktem Zusammenhang mit der dringend notwendigen Entwicklung auf unserer Erde zu stehen. Und interessanterweise kommt dieser veränderte Fokus nicht aus den Wirtschaftsebenen, nicht aus den Geschäftsführer-Riegen, nicht von den CEO's und auch nicht von den Banken. Dieser Prozess beginnt bei den Menschen selbst und mir wurde immer klarer, dass die notwendige Veränderung, die unsere Menschheit braucht, damit sie auf unserer Erde eine Überlebenschance hat, durch die Menschen selbst umgesetzt werden wird.
Ich verstand, dass es an der Zeit ist, Werte zu verändern. Der absolute Fokus auf Wachstum und Gewinn hat sich leider in den Führungsetagen der Unternehmen seit dem Zweiten Weltkrieg noch nicht verändert. Wachstum um jeden Preis ist immer noch wichtigster Tagesordnungspunkt jeder Konzernstrategie. Doch andauerndes Wachstum ist etwas Unnatürliches, es ist wie eine Krebszelle, die irgendwann ihren Wirt auffrisst.
Inzwischen geht es längst darum, Werte neu zu definieren. Viele Menschen haben es satt, ihr Leben nur nach Leistung und Status auszurichten und besonders die "Generation Y" setzt sich für Nachhaltigkeit und veränderte Firmenkultur ein. Doch das reicht nicht.
Empathie ist ein wichtiger Teil unseres Menschseins und der Physiker Stephen Hawking sagte, dass Empathie unsere Zukunft sichern kann. Empathisch zu sein bedeutet, auch für nachfolgende Generationen zu sorgen, und sich zu öffnen für die Situation und Bedürfnisse unserer Erde und auch der Tiere, die uns umgeben. Und sich zu öffnen für sich selbst. Denn nur, wenn wir mit uns und allem um uns herum respektvoll umgehen, haben wir Menschen eine Zukunft.
Aus einer Gesellschaft, die immer noch Dauerwachstum und Status hinterherrennt, muss eine Gesellschaft werden, die vor allem Nachhaltigkeit, empathisches Miteinander und Zukunftsfähigkeit anstrebt.
Mir begegnete der Film "From Business to Being" und ich fand meine eigene Geschichte in der eines Bankers wieder. (Hier ein Trailer zu diesem Film)
Wir als einzelne Wesen, Individuen, die mit der Erde, der Natur und unserem globalen Zuhause verbunden sind, spüren in unseren eigenen Prozessen, dass die Zeit für Veränderung nicht nur längst gekommen, sondern auch dringend notwendig ist. Wir Menschen selbst haben den Zugang zu unserem eigenen Herzen noch nicht verloren und haben ein ehrliches und wahres Interesse daran, diese Erde als Wohnort für unsere Kinder und Kindeskinder zu erhalten. Dieses ehrliche und offene Herzensinteresse teilen weder Regierungen und auch nicht die Wirtschaft, die in erster Linie Konsum verkaufen möchte.
Im Inneren unseres Selbst finden wir viele Antworten, die oft weit entfernt von dem sind, was uns gesellschaftlich, moralisch vorgegeben wird, wie Leben zu sein hat. In unserer inneren Weisheit liegt für uns alle die Chance, ein Überleben auf dieser Erde für uns als Menschen zu gestalten und möglich zu machen. Diesen Zugang zu unserem inneren Selbst und allem, was uns umgibt, nenne ich Verbundenheit. ...
Schauen Sie sich auf ihrem YouTube-Kanal die Musikalische Lesung von "Das belebte Leben" oder auch andere ihrer zahlreichen Videos an.
Bereits seit 2005 arbeitet Wiedeck als Coach. Sie schult Führungskräfte, Paare, Gruppen bis hin zu ganzen Firmen. In ihrem wertvollen Sachbuch zeigt sie uns, dass es immer einen Ausweg geben kann, wenn wir bereit sind, unsere Augen und unser Herz zu öffnen. "Die Zeit ist reif, um Werte zu verändern": veröffentlicht: 12/2019.
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