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Zwischen drei großen Städten Deutschlands, nämlich Dresden, Chemnitz und Leipzig, liegt das Zentrum einer Region, die wohl eine der geschichtsträchtigsten überhaupt ist. Es ist das "Tal der Burgen", eine überaus malerische Landschaft, die von antiken Bauten beherrscht wird.
Hier begegnen dem Urlauber die Jahrhunderte und ihre Zeugen in Gestalt von Burgen, Schlössern oder Museen auf lebendige und romantische Weise. Wer hier unterwegs ist, macht eine Zeitreise durch viele Menschenalter, und das in einer idyllisch schönen Umgebung. Und die Ortschaften haben Besonderheiten aufzuweisen, die einen Besuch allemal lohnen.
Borna zum Beispiel, die Stadt der Zwiebeln, die auf eine lange Tradition im Bergbau zurückblicken kann und informative Bergbautouren im Programm hat. Das kleinste Eisenbahnmuseum der Welt befindet sich in der historischen kleinen Stadt Lunzenau. Waldenburg steht für das Töpferhandwerk, das noch heute in vielen Betrieben ausgeübt wird, von denen einige Führungen anbieten. Bad Lausick am Codlitzer Forst liegt die Gesundheit der Gäste am Herzen, und das seit 180 Jahren, solange nämlich ist die Stadt anerkannter Kurort und verfügt heute über zwei Rehabilitationskliniken.
Sogar einen Abstecher nach Amerika kann der Urlauber machen, denn so heißt amtlich ein Ortsteil der Stadt Penig. Hier hat die Kattunherstellung eine lange Tradition, und die ehemalige Spinnerei ist heute eine historische Werkstatt; zur Geschichte des Handwerks gibt es eine Ausstellung. Zwischen Penig, Geringswalde und Burgstädt findet man unzählige attraktive Angebote in Sachen Natur und Freizeitgestaltung. Für Wanderer ist diese Region ein richtiges Paradies, Routen und Erlebnispfade bieten für jeden Anspruch etwas.
Der Porphyrlehrpfad auf dem Rochlitzer Berg zeigt viel Wissenswertes über den Porphyr, der als Baumaterial auch in der antiken Baukunst Verwendung fand und in vielen Steinbrüchen der Region abgebaut wird. Mit dem Porphyr befasst sich auch die Erlebnistour Seelitz, deren Veranstaltung "Dem Porphyr auf den Fersen" heißt. Naturlehr- und Trimm-dich-Pfade bilden ein dichtes Netz, und Erstaunliches und Interessantes über den Wald erfährt man auf dem Walderlebnispfad Wechselburg.
Reiter kommen auch auf ihre Kosten, denn die Reiterhöfe im Sächsischen Burgenland bieten eine reichhaltige Palette für den Urlaub auf dem Pferderücken. Reitkurse und Ausritte kann man überall buchen, und Urlaubsbetreuung für Pferde sind kein Problem. Eine Kremserfahrt durch die malerische Landschaft wäre eine schöne Variante für die ganze Familie, und auch Besuche bei den verschiedenen Naturschutzstationen sind interessante Abstecher. Die Station Weidlitz bietet ein reichhaltiges Programm. Die Vielfalt der natürlichen Gegebenheiten, ob es nun Feuchtbiotope sind oder Kräutergärten, einfache Streuobstwiesen oder der hochinteressante Sinnespfad, es gibt immer wieder Überraschendes zu erleben.
Die schönsten Ausflugsziele im Sächsischen Burgenland sind natürlich die Burgen und Schlösser, die der Region ihren Namen geben. Bei der Töpferstadt Waldenburg liegt die ehemalige Fürstenresidenz Schönburg-Waldenburg. Das heutige Schloss gründet auf einer Burganlage, die zwischen 1165 und 1172 entstand. Die Bauten wurden immer wieder von Bränden in Mitleidenschaft gezogen, bis in den Jahren 1909 bis 1912 der damalige Fürst, unter der Bauleitung von Gustav Frölich, umbauen und erweitern ließ. Heute zeigt sich das Schloss mit hervorragender Ausstattung, und Gobelinzimmer, Chinesisches Zimmer, Gelber und Blauer Saal, Bibliothek und Spiegelzimmer sind durch Führungen der Öffentlichkeit zugänglich.
Eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Burganlagen in Sachsen ist die Rochsburg, die auf einem hohen Felssporn in der Zwickauer Mulde liegt. Spezielle Führungen bieten viel Spaß für Familien, und besonders für Kinder, denn auf der Burg kann man den Ritterschlag erhalten oder an einer richtig abenteuerlichen Schatzsuche teilnehmen.
Hoch über den Wäldern des Muldentales erhebt sich Schloss Wolkenburg, berühmt wegen seines romantischen Schlossgartens, in dem sich Lauchhammer Eisenkunstguss-Plastiken von überaus hohem Wert befinden. Die ursprüngliche Burganlage wurde wohl im 12. Jahrhundert erbaut, und später nach und nach erweitert. Das Herzstück ist der berühmte klassizistische Festsaal, dessen Ausstattung aus dem 18. Jahrhundert stammt. Für Besucher ist die Anlage zu bestimmten Zeiten offen.
Beeindruckend zeigt sich Burg Gnandstein im Kohrener Land. Die Feste ist die besterhaltenste romanische Anlage in Sachsen. Die anfangs des 13. Jahrhunderts erbaute Höhenburg ist in sehr gutem Zustand und verfügt über ein Museum, einen Palas mit Rittersaal. Der Bergfried ist besteigbar und die gotische Burgkapelle ist noch mit ihrer originalen Ausstattung versehen.
Nahe bei Waldheim, über dem Fluss Zschopau, erhebt sich Kriebstein, die wie eine Burg aus einem Märchen aussieht und eine sehr seltene Besonderheit aufweist, nämlich das so genannte Kriebsteinzimmer. Es handelt sich um eine vollständig ausgemalte Bohlenstube aus dem 13. Jahrhundert, deren Bilder religiöse Themen zeigen. Bemerkenswert ist auch die Burgkapelle, die ebenfalls über Wandmalereien verfügt. Solche Kulturschätze finden sich auch in den alten klerikalen Bauten des Landes, wie in der historischen Dorfkirche in Remse-Weidensdorf, deren Fresken und Malereien viele Besucher anziehen.
Eine berühmte Sehenswürdigkeit ist die Kirche St. Kilian in Bad Lausick. Sie ist die älteste noch erhaltene Kirche Sachsens und stammt aus dem Jahre 1105. Zum Interieur gehört eine Silbermann-Trampeli-Orgel, die bei den Führungen angespielt wird. Geradezu Geschichte geschrieben hat das Zisterzienserinnen-Kloster Nimbschen bei Grimma, denn von hier flüchteten anno 1523 neun Klosterfrauen, unter ihnen Katharina von Bora, die später als die Ehefrau des Reformators Martin Luther bekannt wurde.
Bei den Exkursionen in der herrlichen Landschaft wird der Urlauber auf viele solcher Zeugen vergangener Epochen stoßen. Die Orte in der Region entführen in andere Zeiten und erzählen von den Menschen, die in ihnen lebten und arbeiteten. Das Sächsische Burgenland ist historisch und landschaftlich ein Juwel in Deutschland.
© "Ein richtiges Paradies: Das Sächsische Tal der Burgen": Textbeitrag von Pressenet und Mobihexer, 2010. Bildnachweis: Burg Kriebstein in Sachsen, CC0 (Public Domain Lizenz).
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