Der Winter ist die Zeit der Feste, wobei ein besonders beliebtes Fest im Mittelpunkt steht. Auch Barbie und alle ihre Freunde werfen sich in Abendgarderobe und feiern mit. Das hört sich an wie ein Werbespot für kleine Mädchen: Über 150 Models in Abendkleidung stecken und die dazu passenden Frisuren zusammenfummeln ist eine ganze Menge Arbeit.
Irgendein Tag in der Fußgängerzone im Jahr 1999. Schlendern, hier mal gucken und mal da. Rein in ein Kaufhaus. Und dann nimmt das Verhängnis seinen Lauf. An diesem bestimmten Tag war es grün, das Verhängnis. Als ich meine Blicke eher gelangweilt über die Gondel mit Barbies schweifen ließ, sah ich plötzlich nur noch Grün: Die Hollywood Nails Barbie.
Was mich an den Modepuppen faszinierte, waren die Haare. Die allerersten Barbies trugen Pferdeschwänze. Und so ziemlich alle kleinen Mädchen wollten gerne lange Haare haben. Früher einmal hatte fast jedes Mädchen Zöpfe gehabt, aber in der Zeit der Barbiepuppen war das nur noch selten der Fall. Es gibt auch einige Tricks, wie man das Haar wieder schön bekommt.
Manchmal will man eine ganz bestimmte Barbie haben. Und leider wird dieses Modell schon lange nicht mehr hergestellt. Da bleibt oft nur eine Repro Ausgabe. Diese sind zwar hübsch, aber eher als Display gedacht. Sie stehen dem Original in der Verarbeitung sehr nach. Das hatte ich lernen müssen, als ich einer Superstar Barbie absolut nicht widerstehen konnte.
1961 ist das Debüt der ersten männlichen Ankleidepuppe für Mädchen. Ken, der nette Junge von nebenan, betritt nun die Bühne und wird der Dauerverlobte von Barbie. Jungens zum Anziehen und Schickmachen hatte es bisher nur als Ausschneidepuppen gegeben. Ken war der typische Student: nett und freundlich. Er machte alles mit, was Barbie tat.
Barbies haben unter Umständen den Vermehrungseffekt, wie man ihn von Taschenbüchern kennt. "Gleiches zieht Gleiches an", heißt es. Und hier stimmt es dann auch. Eine Freundin von mir ist verrückt nach Flohmärkten. Sie besucht jeden, den sie erreichen kann, denn Flohmärkte sind wundervolle Jagdgründe, wenn man hinter Barbies und Petras her ist.
Als ich Shana einer Freundin zeigte, sagte sie: "Die hat magische Kräfte." So sah ich das auch. Shana macht einen ernsthaften, in sich gekehrten Eindruck. Das passt hervorragend zur Pretty in Plaid Barbie "Kestrel", die keineswegs breit grinst und dabei den Mund weit offen hat. Beide sind etwas zurückhaltend, aber sie wurden Freundinnen. Das konnte nicht anders sein.
Barbies haben sich ebenso gewandelt wie alles andere auch, auch sie sind Kinder ihrer Zeit. Der divahafte Lidstrich der Anfänge wich dem jeweiligen Style, der gerade angesagt war: Die Körper wurden leicht verändert. Als ich in den neunziger Jahren in den verschiedenen Kaufhäusern unterwegs war, hatten Puppen mit dem berühmten "Bob Mackie Face" ihre große Zeit.
Wie kommt man als Erwachsener dazu, kleine Menschen im Maßstab 1:6 zu sammeln? Dafür gibt es wohl so viel verschiedene Gründe, wie es verschiedene Sammler gibt. Kleine Mädchen motten ihre Barbies irgendwann ein. Die Puppen landen auf dem Dachboden und werden für die eigenen Kinder aufgehoben. Oder man verschenkt Puppen an Kinder im Bekanntenkreis.
Das Jahr 1959 ging für uns Kinder hier in Deutschland noch mit Baby- und Sprechpuppen zu Ende. In Amerika debütierte zu dieser Zeit Barbie. In Rotblond oder Brünett kam das erste Model in gestreiftem Badeanzug über den Laufsteg gestöckelt und übernahm das Kommando im Kinderzimmer der Mädchen. Erst 1964 schwappte diese Welle dann nach Europa.
In Europa gab es etwa 1955 die "Bild-Lilli", ein junges Mädchen mit Pferdeschwanz. Diese Puppe war nicht als Spielzeug für Kinder gedacht, sondern gründete auf einem Comic, der damals in der Bild-Zeitung erschien. Die Amerikanerin Ruth Handler war begeistert, kaufte ein Exemplar, das sie 1958 mit in die USA nahm. Bald darauf ging "Barbie" in die Produktion.