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Der zweite Teil der Trilogie Christoph Ellers hält, was man sich seit dem ersten Teil versprochen hat. Und noch weitaus mehr.
Der Weg aus der Sucht ist für den Autor Eller die Begehung einer einerseits völlig neuen Welt oder gar Galaxie, andererseits bewegt er sich genau auf den Wegen, die uns allen bekannt sind. Oder sagen wir eher: die wir gewohnt sind. Dass uns weitaus weniger wirklich "bekannt" – im Sinne von tatsächlichem Kennen und Wissen – ist, als wir denken, wird beim Beschäftigen mit dem vorliegenden zweiten Buch schnell klar.
Der meisterhafte Umgang mit den im ersten Teil erwähnten Begrifflichkeiten könnte den Leser möglicherweise erst einmal verwirren oder verunsichern. Aber das vergeht sehr schnell zugunsten einer spannenden, neuen Art des Be-greifens.
In einer Zeit, in der vor allem die überlagerte Realität durch eigene Vorstellungen, Wünsche oder sogar Schöpfungen mehr propagiert wird, als alles andere, bringt Eller die Wirklichkeit als unumgängliche und feststehende Größe ins Spiel. Der Weg zur Zufriedenheit führt hier über das Annehmen der Realität, nämlich das Integrieren des Tatsächlichen.
Eller wischt zum Teil eine Tafel, die mit alten Formeln des Verzerrens bedeckt ist, völlig aus und webt praktisch einen Gobelin neu. Er verändert nicht das Muster an sich, aber er verändert die Möglichkeit des Sehens und Erlebens des Gewebes.
Bequem sind Ellers Analysen nicht immer, verlangen sie doch eine Konfrontation, die man akzeptieren muss, bevor man sich stellt. So auch in seiner Schlüsselfrage: "Worin liegt das Problem, berechnend zu sein, wenn man für die Menschen rechnet?" Wir be-rechnen sekündlich alles. Völlig unbemerkt stellt unser Gehirn blitzschnell Berechnungen an, einfacher oder auch komplizierterer Natur. Das muss so sein, damit wir überleben. Wir haben den Begriff des Berechnens so völlig negativ belegt, dass das Wort an sich schon einen schlechten Klang hat. Dabei ist das völlig unnötig. Auch dem Positiven geht eine Berechnung voran.
Unser durchweg tendenziöses Denken verbaut mehr Wege zum Erkennen, als es welche öffnet. Die Selbstliebe, die tatsächliche und wahre Selbstliebe ist nur dann gefährlich, wenn die Fähigkeit dazu verkümmert oder nicht vorhanden ist. Und jede Sucht, nicht nur die nach Rauschmitteln, hat ihre Ursachen, bzw. ihre begünstigenden Faktoren, die sie erst möglich machten.
Die Reise des Autors Christoph Eller ist ein Wegaufzeigen, genau wie sie ein Trip in das unbekannte Selbst ist. Von diesem Buch kann jeder Leser profitieren, der sich der Realität öffnen – im Sinne von nicht verzerrtem Wahrnehmen – möchte.
Heroin sucht Bewusstsein: Die einzelnen Bücher des Autors Christoph Eller können über seine Webseite bezogen werden. Kostenlose Leseproben sowie Informationen zu seinem Projekt sind dort ebenfalls zu finden.
© "Die neue Art des Begreifens": Rezension von Winfried Brumma (Pressenet), 2016. Abbildung des Buchcovers: Christoph Eller.
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