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Warum zieht es eine junge Frau aus Berlin in das nordenglische Yorkshire? Richtig: sie folgt einem ganz besonderen Engländer. Bis jetzt ist das keine einzigartige Geschichte, denn so etwas ist bestimmt schon oft vorgekommen. Was aber die Geschichte besonders macht, ist Steffis Eingebung. Denn die hat sie. Anders kann man das nämlich nicht nennen.
Als die unternehmungslustige junge Frau nämlich vom Pennine Way hört, dem berühmt-berüchtigten englischen Fernwanderweg, beschließt sie spontan, sich ihre neue Heimat zu erwandern.
Der Gedanke hinter diesem Blitzbeschluss ist ganz einfach der Wunsch nach Annäherung an das Land, in dem sie leben will. Wenn man ein Land oder eine Landschaft verstehen und erfahren will, muss man sich mit ihr auseinandersetzen. Das geht vielleicht sogar vom Auto oder vom Zug aus, aber mit dem Backpack auf dem Rücken geht es ganz bestimmt.
Nun ist Steffi kein überragend sportlicher Mensch, obwohl sie sich ganz fit fühlt. Aber so schlimm kann es ja nicht sein, oder?
Der Pennine Way ist über 420 Kilometer lang und führt von Derbyshire bis zur schottischen Grenze hinauf. Dabei verläuft er durch recht raues Gelände, das zudem sehr dünn besiedelt ist. Dieser Fernwanderweg verfügt über entschieden weniger Einkehrmöglichkeiten als andere seiner Art, was die Sache für ein Greenhorn nicht gerade einfacher macht. Zudem ist er nicht komfortabel ausgeschildert, also sollte man unbedingt eine Karte lesen können.
Aber Steffi lässt sich nicht abschrecken und erläuft sich mehr als die eine oder andere Blase. Sie erwandert für sich ein ganz anderes Verständnis für das Laufen, die Natur und sogar für die Menschen. Denn was einem auf so einem Trail alles widerfahren kann, ist oft skurril oder lustig, manchmal auch ärgerlich und traurig.
Obwohl die neugeborene Hikerin hier und da eine kurze Auszeit nehmen muss und sich auch mal abholen lässt, nimmt sie es doch jedes Mal wieder auf mit der unwegsamen Wanderstrecke. Und genau von dem Punkt an, von dem aus sie diese verlassen hat.
Die Autorin Stefanie Röfke erzählt ihr ganz spezielles Abenteuer humorvoll und spannend, dabei lässt sie weder die überraschenden Freuden noch die unvermeidbaren kleinen Widerwärtigkeiten aus. Die Menschen, die ihr begegnen und sie manchmal in die Irre führen, werden liebevoll porträtiert. Sogar die etwas Gewöhnungsbedürftigen.
Was bleibt nach so einem Abenteuer? Was nimmt man mit, und vor allem: Was hat man erfahren? Oder besser gesagt: erwandert. Das wird für jeden anders aussehen. Aber Vorsicht ist geboten, denn der Leser sollte sich nicht wundern, wenn er nach der Lektüre des Buches erst einmal Seiten mit Outdoor-Ausrüstungen im Web anklickt. Oder möglicherweise sogar nachsieht, ob der alte Backpack die Jahre auf dem Speicher gut überstanden hat.
"Kopflos auf dem Pennine Way: Eine Berlinerin in der englischen Wildnis", der originelle England-Reiseführer von Stefanie Röfke, wurde im Sommer 2017 via tredition veröffentlicht. Die Taschenbuch-Ausgabe hat 264 Seiten. Das Buch ist auch als gebundene Ausgabe sowie als E-Book erhältlich.
© "Auf Fernwanderung mit 15 Kilo Backpack": Rezension von Winfried Brumma (Pressenet), 2018. Der Autorin Stefanie Röfke und dem Verlag tredition danken wir herzlich für das Coverbild und das Rezensionsexemplar.
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