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Im Südwesten von München liegt eine herrliche Touristenregion, die sich rund um den Auerberg erstreckt: das Auerbergland. Dreizehn herrlich malerische und gastfreundliche Dörfer gehören zur Gemeinde und machen das Auerbergland besonders, denn die Ortschaften sind in eine herrliche Landschaft eingebettet. Wälder, Wiesen und Seen wechseln einander ab und sind ein wirklicher Anziehungspunkt in Sachen Erholung, denn die Vielfalt der Freizeitangebote und sportlichen Möglichkeiten ist erstaunlich.
Ob nun Touren- und Rennrad oder Mountainbike, jeder findet hier "seine" Radtour, die seinen Ansprüchen und Erwartungen entspricht. Das gilt natürlich auch für das Wandern, denn in dieser Umgebung ist jede Tour, gleichgültig ob für eine Stunde oder einen ganzen Tag, ein Erlebnis für alle Sinne. Eine Besonderheit ist der Moos-Lehrpfad bei Stötten, der ein nicht alltägliches Erlebnis vermittelt bei einer Pflanze, die auf den ersten Blick so langweilig scheint und dennoch so bemerkenswert ist.
Touren wie der ca. zehn km lange Zirmgratweg, der einen Höhenunterschied von 980 m bewältigt, sind unvergesslich. Und wer Nordic-Walking-Fan ist, wird von den Angeboten begeistert sein und seinen Lieblingssport mit den herrlichen Natureindrücken zu einem wirklichen Erlebnis verbinden.
Altes Brauchtum und kulturelle Besonderheiten wie Volksfeste und Veranstaltungen erwarten den Besucher im Land der dreizehn Dörfer, von denen jedes einen Besuch wert ist. So bietet das Auerbergmuseum in Bernbeuren Interessantes und Wissenswertes, was die Besiedlungsgeschichte des Auerberges betrifft. Auf dem Gipfel des Berges befindet sich die älteste römische Dorfsiedlung Bayerns. Schwerpunkte, die besondere Aspekte der Geschichte betreffen, liegen bei der römischen und keltischen Besiedlung, der Geschichte der Gemeinde Bernbeuren und dem agrarischen Wandel des Landes. Ein Molkereimuseum zeigt Erstaunliches, was die Historie der Milchverarbeitung angeht, die in diesem Landstrich von großer Bedeutung war und immer noch ist, und bietet auch Kurse zur Herstellung von Käse, Joghurt und Quark an.
Der Auerberg steht in engem Bezug zu dem heiligen Sankt Georg, der Namensgeber des alten Brauches des Georgi-Rittes ist. Dieser wird jährlich mit drei Reiterzügen festlich begangen und beinhaltet ein vielfältiges Programm, zu dem Messen und der spezielle Pferdesegen gehören. Dem Drachentöter geweiht ist auch die Kirche St. Georg auf dem Auerberg, immerhin in einer Höhe von 1055 Metern. Wann genau die Kirche errichtet wurde, ist nicht genau bekannt, doch die Vollendung des gotischen Altarraumes dürfte etwa um 1490 herum datieren. Der Heilige selbst ist in Gestalt einer sehr schönen, fast lebensgroßen Plastik aus der Weilheimer Bildhauerschule aus dem 18. Jahrhundert anwesend, ebenso wie eine barocke Madonna.
Wunderschön ausgestattet ist die Pfarrkirche Bernbeurens, St. Nikolaus. Sie verfügt über eindrucksvoll gestaltete Holzplastiken von der Hand des Barockbildhauers Anton Sturm aus Füssen. Der Bildhauer Jörg Pfeiffer aus dem Ort schuf den prachtvollen Hochaltar. Die Decke des Schiffes zeigt in wunderschöner Gestaltung das Leben der Hl. Maria in drei großen Bildern, ein Werk von Johann Heel aus Kaufbeuren.
Es gibt auch eine Lourdeskapelle in Bernbeuren, deren Chor einer Grotte nachgebildet und mit Figuren der Maria und der heiligen Bernadette ausgestattet ist. Der Brauch, Votivtafeln zu stiften, war hier noch bis vor wenigen Jahren lebendig. Gotteshäuser und Kapellen gibt es in großer Zahl im Ort Bernbeuren, er gehört nämlich auch zum Pfaffenwinkel, der im Vergleich die meisten sakralen Bauten Bayerns aufweist.
Traditionsreich ist auch Lechbruck am See, ein alter Flößerort. Die Flößerkultur ist mit altem Brauchtum sehr eng verbunden, und im Ort werden die damit verbundenen Festlichkeiten immer noch begeistert und häufig begangen. Glanzpunkte sind zum Beispiel die berühmten Alphornbläser auf dem Floß. Ein Flößermuseum bringt den Besuchern die Geschichte des Berufsstandes und die damit verbundenen Gegebenheiten durch die Jahrhunderte hindurch auf interessante Weise nahe. Auch hier gibt es eine Pferdeprozession, die sich auf eine alte Historie gründet: der Wendelinsritt.
Im Zeichen des Drachentöter-Berufsstandes steht die Gemeinde Roßhaupten, in der es im achten Jahrhundert sehr schrecklich zugegangen sein soll, da ein Drache dazumal sein Unwesen trieb – dazu kam, dass seine Leibspeise Pferde waren. Wählerisch war das schuppige Untier allerdings auch, denn die Köpfe der Rösser verschmähte es. Diesem Umstand soll der Ort seinen Namen verdanken. Der heilige Magnus soll den Drachen getötet haben, nachdem die Bewohner Roßhauptens flehentlich darum gebeten hatten. Zum Gedenken an die schreckliche Zeit des Drachens steht ein Abbild der Spezies an der Ausfahrt des Ortes. Drachen fliegen allerdings auch heute noch durch die Lüfte, denn diese Sportart wird hier in unmittelbarer Nähe zum Alpenrand gern gepflegt und wartet mit guten Möglichkeiten vor Ort auf.
Das Auerbergland steckt voller Überraschungen – hier erlebt man intensive Nähe zur Natur und auch zu der Geschichte des Landes. Tradition und altes Brauchtum begegnet dem Besucher auf Schritt und Tritt ebenso wie gemütliche Gastlichkeit in dreizehn verschiedenen, aber immer gleich schönen Variationen.
© "Die Touristenregion Auerbergland": Textbeitrag von Pressenet und deutschlandurlaub.mobi, 2010. Bildnachweis: Winterpanorama, CC0 (Public Domain Lizenz).
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