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Der Roman "Unnachgiebig: Liebe und Widerstand im Zweiten Weltkrieg" basiert auf einer wahren Geschichte. Historische Persönlichkeiten und Vorfälle wurden sorgfältig recherchiert und wiedergegeben. Die Haupt- und Nebenpersonen wurden fiktionalisiert.
Als Dr. Wilhelm "Q" Quedlin, Chemieingenieur und Erfinder, der Industriespionage verdächtigt wird, muss er sich entscheiden: Soll er weiterhin so tun, als stünde Deutschland nicht kurz vor dem Abgrund, oder soll er aktiv gegen Ungerechtigkeit und die zunehmende Gewaltbereitschaft ankämpfen? Aber der Widerstand gegen die Nazis bringt nicht nur sein eigenes Leben in Gefahr.
Die Taschenbuch-Ausgabe "Unnachgiebig" umfasst 230 Seiten und wurde im November 2018 in deutscher Sprache veröffentlicht (Übersetzung: Annette Spratte). Die englische Originalausgabe dieses historischen Romans, den wir hier vorgestellt hatten, wurde 2016 unter dem Titel "Unrelenting: Love and Resistance in Pre-War Germany" von Marion Kummerow herausgegeben.
Q sah den Polizisten an, während er dessen Worte verarbeitete. Er konnte sein Lachen kaum verbergen. Industriespionage? Ich? Das ist lächerlich!
Er hatte schon an unzähligen wissenschaftlichen Projekten mit Kollegen zusammengearbeitet, aber er würde dieses Wissen niemals stehlen oder verkaufen. Nein, er wusste wie schwierig es war und wie viel Schweiß und Tränen es kostete, in der Forschung zu arbeiten. Seine innere Überzeugung würde es ihm niemals erlauben, auch nur darüber nachzudenken, das geistige Eigentum eines anderen Wissenschaftlers zu stehlen.
Oberkommissar Strobel hatte offensichtlich irgendetwas gegen ihn in der Hand und Q zerbrach sich den Kopf darüber, was er falsch gemacht haben könnte – ohne Erfolg. Am besten wartete er ab, bis der Oberkommissar ihn mit handfesten Anschuldigungen und gesammelten Beweisen konfrontierte. Falls er tatsächlich welche hatte. Es war nicht unüblich, dass die Polizei auf Gerüchte und Anschuldigungen reagierte, ohne einen einzigen Beweis in der Hand zu haben. Nur der Hauch eines Verdachts reichte dieser Tage aus, um bestraft zu werden.
Er hielt dem Blick des Oberkommissars stand und sagte: "Industriespionage? Wovon?"
Der Beamte stand auf, knallte seine Handflächen auf die Tischplatte und lehnte sich so weit nach vorn, dass sein Atem Qs Gesicht streifte. "Was Sie getan haben, ist Hochverrat."
Hochverrat? Das war lächerlich. Q verzog keine Miene und sagte mit ruhiger Stimme. "Haben Sie Beweise, um diese Anschuldigungen zu belegen?" Q mochte Angst haben, aber er war noch immer ein Wissenschaftler, der täglich mit harten Fakten und Analysen arbeitete und nicht mit verallgemeinerten Annahmen. Wenn die Polizei keine Fakten auf den Tisch legte, dann hatten sie vermutlich nichts gegen ihn in der Hand.
Der Beamte sah ihn an. "Sie streiten diese Anschuldigungen ab?"
Soweit Q wusste, hatte er eine saubere Weste und dieses Wissen gab ihm die Stärke, der impliziten Drohung entgegenzutreten. Er sah dem Beamten in die Augen, Gleichgültigkeit vortäuschend. "Sie haben ja noch keine konkrete Anschuldigung vorgebracht. Ich warte immer noch darauf, dass Sie mir sagen, was genau ich denn nun angeblich falsch gemacht habe."
"Wie wäre es mit Kollaboration?"
In diesem Moment ging Q ein Licht auf und er hatte insgeheim den Verdacht, dass sein einziges Fehlverhalten in seiner politischen Meinung lag. Seit der russischen Oktoberrevolution, als er noch ein Jugendlicher war, hatte Q nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er die Ideen der Bolschewisten und Vladimir Lenins Vorstellungen von Regierung sehr ansprechend fand. Als junger und idealistischer Student hatte er die Bewegung der Bauern- und Arbeiterklasse beklatscht, die 1917 erst die russische Zarenherrschaft und dann die provisorische Regierung gestürzt hatte.
Er erinnerte sich noch immer an die Begeisterung, die er mit dem sowjetischen Volk geteilt hatte, als die Bauern und Arbeiter gegen Unterdrückung und Willkür ankämpften und die Regierungskontrolle an sich rissen.
Kommunismus schien die perfekte Ideologie zu sein – alle Macht dem Volk. Unter dieser Herrschaft würde es freie und offene Wahlen geben, wo Vertreter der Arbeiter und Bauern gewählt wurden, um das Land zu regieren und keine selbstherrliche Monarchie, die nur den eigenen Interessen diente. Der Gedanke, dass alle Menschen gleich geschaffen waren und niemand mehr wert war als ein anderer, entsprach Qs ureigenem Sinn für Gerechtigkeit. ...
Unser Buchtipp: Lesen Sie mehr in "Unnachgiebig: Liebe und Widerstand im Zweiten Weltkrieg". Dieser historische Roman – und viele weitere Bücher in deutscher und englischer Sprache – sind auf dem Autorinnen-Profil von Marion Kummerow zu finden.
© Herzlichen Dank an die Autorin für diese Textprobe und die Abbildung des Buchcovers, 02/2019.
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