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Der im Sommer 2016 erschienene Fantasy-Roman "Götterdunkel" handelt von dem jungen Arcturus und seiner Glaubenskrise, dem "Tempel" und einer Welt, in der die körperlosen Dämonen beständig versuchen, sich an den Seelen der Sterblichen zu laben.
Der Tempel, der als einziger glaubt, die wahren Götter zu vertreten, entsendet seine Streiter in alle Welt, um die Sterblichen zu schützen. Arcturus schließt sich dem Tempel an, nachdem er seine Heimatstadt auf wundersame Weise vor einer einfallenden Armee rettet, was er dem Gott Cherus zuschreibt.
Dann wird sein Leben aus der Bahn geworfen – dies stellt seinen Glauben auf die Probe und er zweifelt an sich selbst. Darüber hinaus jagen ihn seine ehemaligen Mitstreiter, Freunde und die Dämonen. Er braucht die Kraft des Gottes jedoch, denn der "Pakt des Toten Gottes" bedroht alle Sterblichen.
Entweder muss Arcturus diese Kraft in sich selbst finden, oder sich voll und ganz seinem Gott anvertrauen.
Arcturus zuckte zusammen. Ein weiteres Geschoss traf die Mauer. Sie erbebte und Staub rieselte hinab. Der junge schaute zu seinem älteren Bruder, der jeden Treffer mit einem Lächeln kommentierte. Er hatte sogar den Helm in den Nacken geschoben, Speer und Schild an die zitternde Mauer gelehnt.
"Wie kannst du dabei so ruhig sein?", fragte Arcturus und fasste seinen Speer fester.
"Diese Mauern sind alt. Das ist nicht die erste Belagerung, die sie überstehen werden. Solange sie unsere Flotte nicht schlagen, können sie Akython vom Meer aus versorgen. Und sie werden unsere Flotte nicht schlagen."
Noch ein Geschoss, der Staub fiel auf Arcturus' Helm. Dem Helm seiner Vorväter. Er schaute zur Oberstadt von Akython hinauf. Hinter dem zweiten Mauerring hatten sich sein Vater, seine Mutter und Schwestern in Sicherheit gebracht. Anfangs sollte der fünfzehnjährige Arcturus noch dazu gehören. Er aber war voller Eifer und Kampfesmut gewesen und der Vater schon alt. Nachdem sie seinen Bruder Iatus ausgerüstet hatten, war nur noch ein Helm, ein Schild und ein Speer übrig. "Der Helm deiner Vorväter wird dich schützen", hatte ihm der reumütige Vater gesagt.
Das war gestern, als sie ihren Bauernhof vor den Stadtmauern von Akython verließen, das Nötigste zusammenpackten und die beiden zur Verteidigung der Stadt rüsteten. Sie waren freie Bürger Akythons, es war ihre Pflicht.
Gestern noch voller Mut, heute verkrampften sich bei jedem Treffer seine Eingeweide. Iatus klopfte ihm auf die Schulter: "Du gewöhnst dich dran. Ist ja dein erstes Mal."
Arcturus bewunderte ihn. Zehn Jahre trennten die beiden. Iatus hatte schon eine Belagerung überstanden und stand sogar auf dem Schlachtfeld, Schulter an Schulter mit anderen freien Bürgern Akythons und kehrte mit blutigem Speer zurück.
"Sobald ihre Flotte geschlagen ist", erklärte Iatus weiter, "werden sie die Belagerung abbrechen. Akython überlebt, weil die Mauern ihre Bewohner schützen und ihre Flotte diese ernähren. Die Geschütze dienen nur dazu, uns Mürbe zu machen. Lass das nicht zu, Arcturus. Fürchte lieber die Speere ihrer Hopliten, sollte unsere Flotte doch geschlagen werden."
Einmal trauten sie sich, auf die Mauern zu treten und sich das feindliche Heer anzuschauen. Die Hopliten füllten die Ebene vor der Stadt, aber mehr noch beunruhigten ihn die Dampfkanonen, diese unheilvolle Erfindung des genialen Mathematikers Somokles. Bronzene Kessel, die in einem mit glühenden Kohlen gefülltem Becken standen. Für diese Kohlen hatten sie das gesamte umliegende Land abgeholzt. Wenn sie Wasser in die Kessel gossen, verdampfte es sofort und der Druck schoss eine metallene Kugel hinaus.
Iatus musste bemerkt haben, wie Arcturus wieder sorgenvoll auf die Mauer schaute. Er schlug sie mit der Faust, wie um damit ihre Standfestigkeit zu beweisen. "Sie hielten auch schon vor sechs Jahren, als du damals noch zu jung warst und dort oben auf der Akropolis in den Armen deiner Mutter bangtest." Er zeigte hoch zur Oberstadt. Arcturus' Blick wanderte über die Prunkstraße hoch, gesäumt von den gewaltigen Statuen der Götter. Dort oben auf der Akropolis harrten nun die Alten und Schwachen, Frauen und Kinder. "Damals stand unser Vater hier bei mir. Er ..."
Iatus konnte diesen Satz nicht mehr beenden. Die Mauer barst plötzlich, die Trümmer sausten um sie, Arcturus traf etwas am Kopf. ...
Wie es in dem spannenden Fantasy-Roman von Alexander Naumann weitergeht, erfahrt ihr im Buch "Götterdunkel: Der Pakt des Toten Gottes". Es ist als Taschenbuch und E-Book im Handel erhältlich und hat mehr als 330 Seiten.
© Leseprobe aus dem Fantasy-Roman "Götterdunkel: Der Pakt des Toten Gottes": Für Text und Abbildung des Buchcovers danken wir dem Autor Alexander Naumann.
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