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Hübsch sieht er aus, dieser kleine Verwandte des Wolfes. Fast wie ein großer Fuchs schnürt er durch sein Revier, immer in eigenen Angelegenheiten unterwegs. Kojoten, auch Steppenwölfe genannt, sind überaus anpassungsfähige Tiere, die schnell lernen und sich fast überall zurechtfinden. Sie nähern sich den Randgebieten der Städte und suchen für sich heraus, was ihnen nützen kann, da auch ihr Lebensraum immer kleiner wird.
Wo immer Kojoten leben, haben sie einen festen Platz in den Legenden der Menschen. Zuweilen stehen sie in enger Verbindung zum Schöpfungsakt, aber immer haben sie eine besondere Stellung inne: die des listigen und vor allem sehr schlauen Gauners, der zwar nicht böse ist, aber seinen Vorteil nie aus den Augen verliert und mutig genug ist, um sich auch mit weitaus Stärkeren anzulegen, und auch nicht verliert dabei. In unserem Lebensraum hat der Fuchs ein ähnliches "Image".
Was könnte das für eine Botschaft sein, die der trickreiche Anpassungskünstler und verschmitzte Weise für uns hat?
Kojoten sind zwar Rudeltiere wie die Wölfe auch, aber ihr soziales Verhalten ist weitaus gelockerter. Das macht die Sache etwas weniger berechenbar, auch für den Einzelnen im Rudel. Es gibt eine Zeit, um im Geschirr zu laufen, aber ebenso gibt es eine Zeit, um eine eigene Spur zu verfolgen. Man muss eben Prioritäten setzen. Der Kojote steht für das Unberechenbare, das Überraschende und das Unerwartete. Er warnt davor, sich hier und jetzt in dieser Situation festzulegen oder zu sehr den Erwartungshaltungen anderer zu entsprechen bzw. es zu versuchen.
Flexibilität ist alles – das bedeutet nicht, dass man sein Ziel aus den Augen verliert. Außerdem hat der Steppenwolf viel mit Verspieltheit zu tun – es geht darum, nicht alles zu ernst zu nehmen. Hinter all seinen närrischen Kapriolen (Kojoten sind sehr verspielt und neugierig) steht eine tiefe Weisheit, die er hinter einem verschmitzten Grinsen verbirgt.
Der Kojote lehrt das Loslassen für den Moment. Die Seele muss beruhigt werden, am besten mit Lachen und Sachen, die Spaß machen. Vieles ist nicht ganz so ernst, wie wir glauben, wenn unsere Sorgen uns ein wenig "betriebsblind" machen. Lassen wir vielleicht die Papiere, den Abwasch oder den Schraubenschlüssel einfach für eine Auszeit liegen und machen irgendetwas, das tatsächlich gut für uns ist. Das muss gar nicht lange sein, aber wenn man dem Kojoten für eine halbe Stunde folgt und die Dinge wiederentdeckt, die man vergessen hatte im Lauf der Jahre – das ist heilsam.
Hinter ausgelassenem Spaß und Blödeleien steckt oft Weisheit und das Wissen um Wichtiges und Unwichtiges. Letztendlich geht es um das Überleben, und da ist der närrische und kluge Kojote ein Fachmann.
Zu weiteren Krafttiere Beiträgen: Die Schlange (Kobra – Python – Boa) | Der Kolibri | Der Kranich | Der Krebs | Das Krokodil
© für den Beitrag "Bedeutung der Krafttiere – Der Kojote": Winfried Brumma (Pressenet), 2014. Bildnachweis: Krafttier Kojote, CC0 (Public Domain Lizenz).
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