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Kraniche gehören zu den Zugvögeln, weshalb sie als Boten der Jahreszeiten gelten. Ihr Kommen oder auch ihr Gehen kündet den Frühling bzw. den Winter an. Diese schönen Vögel haben seit jeher die Phantasie der Menschen angeregt und ihren Platz in den Geschichten und Legenden der Völker zu Recht.
Der Flug der Kraniche soll den keltischen Gott Ogma zum Erfinden der Oghamschrift angeregt haben – und in Asien haben diese hervorragenden Flieger den Nimbus des Glücksbringers. Die Balztänze der Kraniche sind bezaubernd und anmutig, aber trotz aller Verehrung galten sie auch als Schädlinge und wurden gejagt, da sie sich an den frischen Aussaaten schadlos hielten, wo es ihnen möglich war.
Auch als Speisevogel wurden sie geschätzt und auch aus diesem Grund gerne gejagt. Kraniche fanden, wie so viele Wildtiere, den Weg in den Nutzbereich der Menschen. Als elegante Ziervögel verschönten sie die Gärten der chinesischen Edlen oder die herrlichen Parkanlagen Indiens. Auch bei den alten Ägyptern wurden sie gehalten, für die Tafel oder auch für die Gärten.
Wie bei den Gänsen schätzte man auch die Aufmerksamkeit dieser Vögel. Kraniche stoßen bei Gefahr einen durchdringenden Warnruf aus. Diese aufmerksamen Wächter warnen zuverlässig vor Greifvögeln und wurden dadurch als Wächter des Federviehs eingesetzt.
Wer Kraniche beobachtet, die in anmutigen Posen lange Zeit verharren, wird an die Meditationstechniken Asiens erinnert – eine Versunkenheit, die nichts mit Schläfrigkeit zu tun hat und den Geist überaus wach Eindrücke wahrnehmen lässt.
Was der Kranich uns sagt, hat viel mit Meditation und Aufmerksamkeit zu tun. Höchste Konzentration ist angesagt, die Fokussierung auf das, was wichtig erscheint und ist. Die volle Gedankenkraft zu bündeln und doch das Bewusstsein ungetrübt wach erhalten können, das ist ein Zustand, der in Zeiten der Herausforderung sehr förderlich ist. Anmut schadet nicht, wenn sie keine hohle Pose ist – Kraft kann sich in Schönheit entfalten.
Wer zur Meditation in der Lage ist, verlängert sein Leben – alleine durch die Intensität des Erlebens oder Loslassens.
In der Legende wird vom Kranich erzählt, dass er beim Fliegen ein Steinchen im Schnabel hält, um nicht einzudösen und so zur Beute der Greifvögel zu werden, denn der fallende Stein würde ihn wecken. So wird der Vogel auch in der Heraldik gezeigt, in seiner Eigenschaft als nimmermüder Wächter.
Kraft für den Moment bündeln, in dem sie gebraucht wird, meditierend die Dinge erfassen und doch niemals in der Wachsamkeit nachlassen – das ist die Botschaft des Kranichs.
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© für den Beitrag "Bedeutung der Krafttiere – Der Kranich": Winfried Brumma (Pressenet), 2014. Bildnachweis: Kronenkranich, CC0 (Public Domain Lizenz).
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