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Bei Dahn in der Pfalz liegt der Jungfernsprung, ein steiler Felsen, der 70 m hoch ist und den Ort überragt. Wie der Fels zu seinem Namen kam, erzählt die Sage vom Jungfernsprung.
Vor langer Zeit lebten die Menschen im Dahner Tal im Schatten der Adligen und Burgherren, die allerhand Dienste und Fron verlangten, und dafür Schutz boten vor Feinden und Angreifern.
Die hochgestellten Herren waren wohl kaum etwas anderes als Raubritter und deren Söldner, und sie benahmen sich kaum besser als die Räuber und Wegelagerer, vor denen sie das Volk schützen sollten. Sie waren eine Plage für die Menschen, die in ständiger Angst und Armut lebten.
Eines Tages ging ein junges Mädchen in den Wald, um Holz und vielleicht das eine oder andere Essbare zu sammeln. Es war nicht ungefährlich, was sie da wagte, denn man konnte jederzeit einem oder gar mehreren der unangenehmen Gesellen in die Arme laufen. Und helfen konnte dann nur noch Gott. Daher tat sie hastig ihre Arbeit, nicht ohne sich immer wieder ängstlich umzublicken und auf Geräusche Acht zu geben.
Während sich die Jungfrau immer weiter bückte, kleine Äste und Zweige aufnahm und zu einem Bündel fügte, erschien ihr der Wald auf einmal sehr still. Es war keine Vogelstimme mehr zu hören, alles war völlig ruhig ... zu ruhig. Dem Mädchen fuhr ein eisiger Schauder durch die Glieder, sie richtete sich langsam auf, mit angststeifem Nacken. So verharrte sie einige Herzschläge lang, ohne sich zu rühren.
Da knackte etwas, so als bräche ein Ast unter einem Fuß, unter einem schweren Tritt. Sie fuhr herum und sah einen der Gefürchteten auf sich zukommen. Nein, den Allerärgsten. Wie gebannt starrte sie in das Gesicht des langsam näher kommenden Mannes, sah sein breites Grinsen und das starre Funkeln seiner Augen. Er stieß ein heiseres Lachen aus, so war er sich seiner Beute sicher und voller Vorfreude.
Der Ton löste ihre Starre, sie ließ das Holz fallen und lief blindlings los, weg, nur weg von ihm. Halb hörte sie hinter sich einen wütenden Aufschrei, dann splitterte das Unterholz, als der Mann die Verfolgung aufnahm. Das Mädchen rannte ohne Rücksicht auf Ranken und Dornen vorwärts, stolperte und fing sich wieder, sprang über Baumstümpfe, rannte gegen Bäume, verlor kostbare Sekunden. Der Mann war durch seine Masse und seinen Lederharnisch behindert, aber er brach durch das Dickicht wie ein Rammbock ...
* * * Ende der Leseprobe aus unserem Buch * * *
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© Textbeitrag "Die Sage vom Jungfernsprung": Winfried Brumma (Pressenet), 2009. Bildnachweis: Sage vom Jungfernsprung, CC0 (Public Domain Lizenz).
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