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Den meisten Menschen gelingt es, mit Leichtigkeit durch die Welt zu gehen. Und dann gibt es den Tollpatsch, der kein einziges Malheur auslässt.
"Rendezvous mit dem Fettnäpfchen" ist eine Art Tagebuch. Es beinhaltet einen kleinen Querschnitt über das Leben der Autorin Katy Buchholz mit einigen privaten Fotos.
Diese Kurzgeschichten sind für jeden geeignet, der vorhat, seinem Alltagsstress für ein paar Minuten zu entfliehen. Deshalb sind sie nicht nur für zu Hause die ideale Lektüre, sondern ebenso für unterwegs.
Unser Buchtipp: "Rendezvous mit dem Fettnäpfchen: Kurzgeschichten die das Leben schreibt!" umfasst als Taschenbuch 148 Seiten (ISBN 978-3740753481). Im Mai 2019 wurde das Buch von Katy Buchholz via TWENTYSIX auch als E-Book herausgegeben.
Es war einer dieser trüben Herbsttage mit grauen Wolken, bedecktem Himmel und Temperaturen um fünf Grad. In der Luft hing ein dichter, weißer Nebel, der mich an eine Waschküche erinnerte. Aber ich stand nicht in einer Waschküche, sondern mitten im Wald. Weit über mir vernahm ich ein Rauschen. Es war der Wind, der durch die Baumkronen wehte. Die Sicht war begrenzt. Außer gering leuchtenden und unscharfen Gebilden sah ich nichts.
Unheimlich! – Ein eiskalter Schauer lief mir den Rücken hinunter. Ich kniff in meinen Handrücken und hoffte, aus dem Albtraum zu erwachen. Ohne Erfolg.
Nicht damit rechnend hörte ich ein lautes Knacken unweit im Unterholz und erschrak. Mit weit aufgerissenen Augen suchte ich die Umgebung ab.
Nichts. – Ich nahm all meinen Mut zusammen und fragte: "Ist da jemand?" Keine Antwort.
Vorsichtig und in leicht geduckter Haltung schlich ich einige Schritte in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Dann blieb ich stehen und wiederholte die Frage: "Ist da jemand?"
Erneut ein Knacken ... und noch eines ... und noch eines ...
Mir zitterten die Knie. Einen Augenblick später sah ich, wer für die unheimlichen Geräusche verantwortlich war. Mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Puh, ein Eichhörnchen. In der Zeit, wo es von einem Baum zum nächsten sprang, brachen kleine Äste ab.
In der Ferne ertönte jetzt leises Gelächter. Mit der Angst im Nacken, es könnten weitere Ungeheuer im Unterholz auf mich lauern, beschloss ich, nachzuschauen, wem die Stimmen gehörten. Kaum lief ich los, hakten sich Kletterpflanzen an meine Hosenbeine. Ich hatte den Eindruck, sie hielten mich mit aller Macht fest. Dazu kam, dass ich durch den unebenen Waldboden arg damit zu tun hatte, nicht umzuknicken, nicht zu stolpern und nicht mit dem Gesicht ins nächstbeste Spinnennetz zu rennen.
Je näher ich den Stimmen kam, desto mehr wich die Angst. Denn ich erkannte meine Familie.
"Na, Schatz, hast du etwas gefunden?", fragte meine Mutter. Ich schüttelte den Kopf und hielt ihr mein leeres Körbchen entgegen.
"Ich habe heute mein Pilz-Auge dabei. Guck, mein Korb ist schon fast voll", gab meine Schwester an.
Pilze – groß und klein, dick und dünn, und die meisten von ihnen bevorzugen die unauffälligen Farben Beige und Braun. Aber einer beweist Mut. Mit dem rotweißen Hut hebt er sich von der Masse ab und kokettiert mit seinem Äußeren. Wer jedoch am nächsten Tag das eine oder andere zu erledigen hat, dem empfehle ich, sich nicht von der Schönheit des Pilzes blenden lassen.
Ich rate dringend vom Verzehr ab. Aber wer bin ich, dass ich solche Ratschläge erteile? Solange ich lebe, hasse ich die Dinger – egal, wie sie aussehen. Für mich riechen sie erdig bis muffig. Den Geschmack und die Konsistenz empfinde ich als äußerst schwabbelig bis schleimig. Einfach ekelhaft! Und aus diesem Grund war am Ende des Tages mein Körbchen auch immer leer.
Im Laufe der Jahre verlegte sich die Pilzsuche von Wäldern auf Wiesen. Jetzt sah ich zwar besser, dafür waren aber oft Hosenbeine, Schuhe und Strümpfe nass. Außerdem änderte der Ortswechsel gar nichts am eigentlichen Problem. Ich mochte die Dinger einfach nicht! Die Gefahr, sich die Knochen zu brechen, war hier ebenfalls gegeben. Unebene Grasnarben lauerten darauf, mich zum Stolpern oder Umknicken zu bringen.
Aus der Sicht meiner Eltern war das nicht das Schlimmste. In der Zeit, wo der Rest der Familie begeistert nach der neuen Spezialität, dem riesigen Wiesen-Champignon, suchte, fand ich jedes Mal mindestens einen Haufen Kuhdung. Ich passte auf wie der sprichwörtliche Schießhund. Sogar alle Sinnesorgane setzte ich ein. Aber nichts half. Keine Ahnung, wie es der Fladen immer wieder unter meinen Schuh schaffte.
Solange ich mich auf dem Wiesenstück aufhielt, hoffte ich, davor verschont worden zu sein. Sobald ich dann ins Auto stieg, kroch mein Fehltritt unangenehm in unsere Nasen.
"Igitt", maulte meine Schwester.
"Och, nicht schon wieder", war der Kommentar meiner Eltern.
Ob ich Lust hatte oder nicht, ich musste erneut aussteigen. Lustlos und gegen den Brechreiz ankämpfend, säuberte ich die Schuhe, so gut es ging. Schnell stellte ich fest, dass es auf dem Gras besser klappte als im Wald mit einem Stöckchen. Jedoch brachte das auch nicht den gewünschten Erfolg. Mehr als einmal wurde ich dazu genötigt, barfuß und bei weit geöffnetem Fenster nach Hause zu fahren. Der Rest der Familie hielt sich inzwischen die Nase zu. Auf den Vorschlag meiner Schwester, mich auf der Heimfahrt hinten im Kofferraum zu den Schuhen zu verbannen, oder zumindest meine Füße aus der Fensteröffnung zu halten, sind meine Eltern nicht eingegangen. Zum Glück! ...
Lesen Sie mehr im Kurzgeschichtenband von Katy Buchholz "Rendezvous mit dem Fettnäpfchen"
Weiterhin sind 2018 von der Autorin erschienen (die Links führen zu Leseproben auf unserem Portal):
• Endometriose: Der Feind in meinem Körper – Erfahrungsbericht einer Betroffenen
• Katys süße Verführung: Eingekochtes & Co – Ein Kochbuch mit BeispielrezeptenDiese Titel und einige Bücher mehr kann man über das Autorinnenprofil von Katy Buchholz käuflich erwerben.
© "Kurzgeschichten, die das Leben schreibt: Och, nicht schon wieder": Der Autorin Katy Buchholz danken wir sehr herzlich für die Leseprobe und die Abbildung des Buchcovers, 05/2019.
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