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– türmen sich Kataloge der großen Versandhäuser an allen möglichen und unmöglichen Stellen der Wohnung
– suchen die weiblichen Mitglieder der Familie hektisch nach den Kartons mit dem Weihnachtsglitzerkram vom Vorjahr
– werden die Wunschzettel verfasst, die täglich um einiges länger werden – Tendenz steigend
– dreht sich sensiblen Naturen beim Anblick des Weihnachtskitsches in den Geschäften der Magen um
– kommt es zu nervösen Störungen, wenn es zu Hause auch so kitschig aussieht
– beschallen alle möglichen Medien das Heim mit Weihnachtsmelodien
– gibt es im Vorfeld Streit um den Weihnachtsbaum – echt oder künstlich
– nehmen die kleinen Unfälle mit den brennenden Kerzen zu, weil alle Kinder Adventsfans sind
– denkt man mit Schaudern an die Reinigung des Teppichbodens und den empfindlichen Möbeloberflächen, weil überall Wachsflecken sind
– deckt man sich mit Stapeln von Weihnachtskarten ein, die man dann doch vergisst abzuschicken
– schiebt man das Packen der Postpakete so lange hinaus, bis es dann wirklich zu spät ist
– möchte man am liebsten die Flucht ergreifen, irgendwo in der Karibik die Hitze genießen und Maracujasaft schlürfen – in der Badehose
– weiß man, dass es wahrscheinlich kein Entkommen gibt und fängt zaghaft an, sich von der Stimmung anstecken zu lassen
– stößt man mit dem Vorschlag, die Schleifen vom letzten Jahr zu bügeln, auf verständnisloses Kopfschütteln
– muss man sich ohne Pause Nachrichten über ganz tolle Sachen anhören, die man dann bezahlen muss, während man selber Rasierwasser oder den -zigsten Schlips kriegt, wie jedes Jahr
– macht man schon mal Platz im Schrank für einen weiteren Schlips
– freut man sich schon jetzt auf die erholsamen Tage nach Weihnachten, wenn man wieder arbeiten gehen darf
– gerät manchmal zur Stilfrage und spaltet die Familie in mehrere Lager
– bringt lange Debatten in Bezug auf "echt" oder "künstlich"
– ist manchmal frustrierend, weil man erst im letzten Moment auf "echt" umgeschwenkt ist – und jetzt nur noch die Schiefen und Mickrigen zu haben sind
– kann eine mittelschwere Depression auslösen, weil wieder eine von der Ur-Oma ererbten Glaskugeln fallengelassen wird, wo man doch sowieso nur noch drei Stück davon hat
– ist ein ergiebiges Diskussionsthema, weil die "echt" oder "künstlich" Debatte wegen der Baumbeleuchtung weitergeführt wird
– erzieht zur Risikobereitschaft, weil man am Heiligabend entweder die Feuerwehr oder den Elektriker rufen muss
– kann eine statische Meisterleistung werden, weil der teure Patent-Baumständer nicht einmal die winzige Fichte, die man noch ergattert hatte, in der Senkrechten halten kann
– zerrt an den Nerven, weil das Teil schon vor Weihnachten die Nadeln verliert
– tut in der Seele weh, weil das Bäumchen aus Kunststoff aussieht wie die fransigen Schulterstücke der Prinzengarde des Karnevalvereins
– hat Katastrophenpotenzial, wenn man vergisst, die verspielte Katze vom geschmückten Baum fernzuhalten
– bringt Spaß für Mama, weil Papa den Sprühschnee erst nach dem Schmücken benutzt hat und irgendwer das wieder von den Kerzen und dem Glitzerzeug runterkriegen muss
– sorgt für Tränen bei den Sprösslingen, die ihre selbst gemachen schiefen Filzengel nicht in den Baum hängen dürfen, weil das Papis Komposition in Schwarz-Rot-Gold verdirbt
– hat großen Erinnerungswert, weil man noch im August Baumnadeln an den sonderbarsten Stellen findet
© Texte zu den Cartoons "Spätestens im Advent" sowie "Die Sache mit dem Weihnachtsbaum" von Winfried Brumma (Pressenet), 2011. Beide Cartoons von Thomas Alwin Müller, littleART.
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