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"Man nehme, so man hat ..." – so hieß es in einem berühmten Kochbuch. Dann folgten Rezepte der eher bürgerlichen Art, einfach und gehaltvoll. Kochen und Backen ist für viele etwas, das zwingend zum Leben gehört, und für manchen allerdings IST es das Leben. Von den Anfängen der Menschheit bis heute gibt es den Drang, die Nahrung so wohlschmeckend und auch so gehaltvoll wie möglich zu machen.
Raffinierte Rezepte waren es wohl nicht, welche die Mammutjäger der Urzeit ausprobierten, obwohl die vielfältigen Gewürzkräuter, die wild wuchsen, den Geschmack auch durchaus variabel gestalten konnten. Die Kunst, etwas Gutes zuzubereiten erfuhr durch die Zeiten eine immer größere Verfeinerung, die in manchen Epochen sogar zur Dekadenz geriet.
Als die Konserve erfunden wurde, war sie für viele Menschen ein Segen – vor allem für sehr stark von Arbeit, Haushalt und Kindererziehung belastete Hausfrauen und Mütter. Da musste es öfter einmal schnell gehen, und dazu sollte es auch günstig sein. Großmütter rümpften die Nase über Lebensmittel, die nicht frisch waren – und natürlich hatten sie Recht damit. Heute machen viele patente Helferlein die Arbeit im Haushalt einfacher, und so haben auch Berufstätige wieder das Kochen und Backen für sich entdeckt.
Tatsächlich ist der Zeitaufwand oft kaum höher, bereitet man ein Essen aus Frischware zu – und der Geschmack ist natürlich eine Offenbarung. Es kommt auf das Timing und die Übung an. Und es gibt nicht wenige Menschen, die sich von einem Konserventyp zu einem begeisterten Genießer entwickelt haben – einfach, weil Kochen eine sehr kreative Sache ist. Rezepte gibt es unzählige, die Variationsmöglichkeiten sind geradezu astronomisch.
Die Gemüsetheken und Wochenmärkte bieten heute vieles an, was noch vor einigen Jahren als exotisch galt – so ist der Experimentierfreudigkeit kaum eine Grenze gesetzt. Fremdländische Genüsse, wie zum Beispiel ein chinesisches Menü oder vielleicht ein indisches Currygericht, sind leicht nachzukochen – alles, was man braucht, sind gute Rezepte oder ein spezielles Kochbuch.
Bei Kuchen und Gebäck geht der Trend längst wieder zu selbstgemachten Köstlichkeiten. Abgepackte Ware ist vielen zu süß – mancher misstraut auch den Inhaltsstoffen. Großmutters Kirschkuchen allerdings ist kein Geheimnis, was die Zutaten betrifft: man weiß sehr genau, was man hineingegeben hat. Und ebenso wie beim Kochen kommt Phantasie mit ins Spiel. Kuchen und Torten für einen speziellen Anlass geraten oftmals zu richtigen Kunstwerken. Und natürlich schmecken sie ebenso gut wie sie aussehen – vor allem, wenn sie mit Liebe und Sorgfalt gebacken sind.
Beim Umgehen mit Nahrungsmitteln kommt nebst den Gewürzen und der Zusammenstellung der Zutaten etwas ganz Wichtiges hinzu: Freude am Tun. Wer es liebt, etwas Gutes zuzubereiten, gibt von der Begeisterung auch etwas hinein. Und wer kann widersprechen, wenn da jemand behauptet, dass man das auch schmeckt.
© "Kochen und Backen mit Phantasie": Textbeitrag von Winfried Brumma (Pressenet), 2013. Illustration: Thomas Alwin Müller, littleART.
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