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Seit einiger Zeit lassen sich den Medien vermehrt kritische Töne gegenüber Musiklabels entnehmen, die durch gezielten Einkauf von Youtube-Videoeinblendungen, genannt Youtube Klicks oder Youtube Views, die Besucherzahlen der Videos ihrer Künstler in die Höhe treiben und künstliche Popularität erzeugen. Dies mag in Fällen von mangelndem Talent gepaart mit überproportionaler Aufmerksamkeit zu einer gesellschaftlich verpönten und abzulehnenden Haltung führen, doch kann der Kauf von Youtube Klicks wissenschaftlich begründet werden?
Spieltheorie schafft Abhilfe
Youtube Klicks kaufen (www.getklicks.de) wird in der Regel als moralisch falsch oder verwerflich angesehen, jedoch lässt sich die Konstellation, die zur Motivation des Klickkaufs führt, spieltheoretisch, also wissenschaftlich, modellieren und eine fundierte Begründung dazu finden. Im Folgenden soll ein kurzer und sehr grober Überblick über diesen Ansatz verschafft werden.
Die Rationalität von Musiklabels
Angenommen, es existieren zwei Musiklabels in einer Modellwelt, genannt Spieler A und Spieler B, und beiden ist die Methodik des Klickkaufs ein Begriff. Beide Parteien wissen demnach, dass sie Klicks käuflich erwerben könnten und der andere Spieler, bzw. das andere Label, dies ebenfalls tun kann. Auf eine Modellierung in einem Auszahlungsdiagramm (Pay-Off Matrix) wird in dieser kurzen Übersicht verzichtet, jedoch kann grob folgende Auszahlung bzw. Nutzen angenommen werden:
Angenommen, Spieler A kauft Youtube Klicks (www.getviews.de), Spieler B hingegen nicht. Dadurch hat Spieler A einen Vorteil gegenüber Spieler B und verkauft mehr CDs (die Kausalität und positive Korrelation von Klickzahlen und CD-Verkäufen wird unterstellt). Analog gilt dies für Spieler B, welcher einen Vorteil gegenüber Spieler A erzielen würde, wenn er alleiniger Klickkäufer wäre. Sollten sich jedoch beide Parteien unabhängig voneinander gegen den Kauf von Klicks entscheiden, so ändert sich ihre relative Wettbewerbsposition nicht; sie ersparen sich hingegen die Ausgaben für den Klickkauf, haben jedoch keinen zusätzlichen Nutzen.
Demgegenüber steht die Möglichkeit, dass beide Spieler Klicks kaufen, dadurch monetäre Ausgaben und absolut höhere Klickzahlen haben und zudem höhere CD-Verkäufe erzielen; eine relative Veränderung der Wettbewerbsposition existiert weder für Spieler A, noch für Spieler B.
Fazit
Nun betrachtet man sämtliche Möglichkeiten und individuelle Strategien und kann erkennen, dass jeder rationale Spieler Klicks kaufen muss, da der Anreiz für den Klickkauf sehr hoch ist. Keiner der Spieler möchte nämlich, dass die Wettbewerbsposition des anderen Spielers relativ ansteigt und dieser dadurch höhere CD-Verkäufe erzielt. In der Spieltheorie bezeichnet man die Strategie "Kaufen" als dominante Strategie, da es unabhängig von der Handlung bzw. dem Spielzug des Gegenspielers immer vorteilhafter ist, Youtube Klicks zu kaufen.
Diese kurze Darstellung ist selbstverständlich stark vereinfacht und zeigt dennoch, dass es in dieser Modellwelt für ein Musiklabel rational ist, Youtube Klicks zu kaufen.
© "Youtube Klicks kaufen – eine Wissenschaft für sich", Pressenet. Illustration: Thomas Alwin Müller, littleART.
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