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Die junge Lea studiert am Institut in Grenoble – dem Grenoble einer noch fernen Zukunft. Die Stadt liegt unter einer Kuppel und ist im Grunde eine riesige, voll automatisierte Stadtmaschine. Dabei bestimmt die Technik das tägliche Leben in allen Bereichen.
Trotz aller Errungenschaften gibt es auch im Grenoble der Zukunft die Viertel der Bessergestellten, die düsteren Slums der Verarmten, aber auch die Gänge, die der Bodensatz der Menschen nutzt, um seinen schmutzigen Geschäften nachzugehen. Dazwischen kämpfen diejenigen, die noch nicht alle Hoffnung verloren haben, um ihr Überleben.
Das Leben ist lebbar geblieben für die meisten, sogar wenn man ein "K. I." ist: ein Mensch ohne Identität. Das trifft auf Lea zu, die von Adoptiveltern aufgezogen wurde. Ihre Herkunft liegt für sie im Dunkel verwirrender Erinnerungen und widersprüchlicher Aussagen über ihre wirkliche Familie.
Leas Status sorgt für mehr Schwierigkeiten, als ihr lieb ist – aber sie hat Freunde. Und plötzlich meldet sich auch eine Verwandte. Das einfache, aber einigermaßen sichere Leben verändert sich schlagartig, als eine Tante unter sonderbaren Umständen um ein Treffen bittet. Draußen, im verbotenen Bereich vor der Kuppelstadt.
Ein ungünstiger Zeitpunkt ist es auf jeden Fall, denn gerade werden zwei Schatzsucher, die auf der Jagd nach antiken Artefakten, wie Smartphones oder vielleicht sogar einer Xbox, draußen gegraben haben, von seltsamen Wesen überfallen und getötet. Die Opfer sind blutleer, als man sie findet – und auch Lea muss um ihr Leben laufen.
Der Autor Andreas Wisst spinnt eine überzeugende Atmosphäre der Beängstigung und der Tristesse in einer Zukunft, die uns Menschen auf äußerst effektive Weise verwaltet, überwacht und damit auch steuert. Was am Anfang noch subtil erscheint, entwickelt sich für die Heldin und den Leser schnell zu einer gnadenlos bösen Verflechtung von den dunklen Trieben, die machtbesessene Menschen zu dem machen, was sie sind.
Treffsichere Sprache und atmosphärisch dichte Szenen machen ein hervorragendes Kopfkino aus der vorliegenden Geschichte. Sci-Fi trifft Horror und macht ein äußerst ergiebiges Rendezvous daraus.
Fazit: ein besonders lesenswertes Buch, und einen Autor, den man sich merken sollte!
Lesetipp: Bei dem Band "Leas Erbe – Sterne Blut", der als Taschenbuch sowie als E-Book erschienen ist, handelt es sich um den ersten Teil einer Fantasy-Reihe, der auch die Genres Science-Fiction und Dystopie bedient.
© Rezension "Eine gnadenlos böse Verflechtung dunkler Triebe": Winfried Brumma (Pressenet), 2016. Dem Autor Andreas Wisst danken wir für die Abbildung des Buchcovers.
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