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Der Debütroman der jungen Autorin Fabienne Nemes hatte uns neugierig gemacht, denn wir lieben Autoren, die "in andere Welten oder Leben eintauchen, um für kurze Zeit in einer Traumwelt zu sein" (so die Pressemitteilung des Münchener utzverlag).
...ist mit Sicherheit ein ganz besonderer Tag. Man ist erwachsen (der eine mehr, der andere weniger) und darf alles tun, was diejenigen, die älter sind, auch tun. Auf jeden Fall beginnt ein neuer Lebensabschnitt, und auch eine Reise beginnt (wenn auch manche nicht wissen, wohin es gehen könnte).
Für die junge Liliana, die Protagonistin in "Die Uhr des Lebens: Silvaria", kann das alles durchaus wörtlich genommen werden, denn nach einer schmerzhaften nächtlichen Begegnung findet sich das Mädchen in der völlig anderen Welt von "Silvaria" wieder. Mit brummendem Schädel und der Verwirrtheit, die eine große Veränderung mit sich bringt, muss sich Liliana in ihr Schicksal fügen. Etwas anderes bleibt ihr nicht übrig, denn von Silvaria aus gibt es keinen Bus nach Hause.
Nicht, dass das "Daheim" einen Brief an die milde ehrgeizigen Eltern wert wäre – hatte Liliana doch ohnehin ganz andere Pläne für ihr Leben. Aber nun gibt es diese sonderbaren Personen, mit denen Liliana jetzt ihr Leben teilen muss. Wesen, die viel seltsamer sind als alles, was sie bis jetzt kannte. Interessant sind sie allerdings schon, denn wer hat schon einen leibhaftigen Magier gesehen oder einen umarmungssüchtigen Zwerg? Und gutaussehende Männer oder gar Prinzen scheint es in jeder Dimension zu geben. Was allerdings jede Berufswahl toppt, ist die Tatsache, dass Liliana nun mit "Königin" angesprochen wird und dass das kein Scherz ist.
Die Karriere wäre also kein Thema mehr – doch nun gilt es, eine Welt zu retten und eine Prophezeiung zu erfüllen. Die Gegenspieler sind wahrlich keine Spielfiguren, sondern blutdürstig und unheimlich. Im Land der Bestimmung Lilianas wimmelt es von Harpyien und bösartigen Geschöpfen, die ebenso entschlossen wie brutal ihre eigenen Ziele verfolgen. Also wird eine Gemeinschaft gebildet und der Schwertkampf sowie das Reiten erlernt. Beides eher schmerzhaft, was Liliana betrifft. Fast so schmerzhaft wie die gewöhnungsbedürftigen Kleider, die man ihr gibt.
Auch wenn der Kurzroman von Fabienne Nemes einige stilistische Schwächen zeigt, ist ihr Buch empfehlenswert. Schließlich ist noch keine Meisterin vom Himmel gefallen. "Die Uhr des Lebens: Silvaria" ist das humorvoll, spannungsreiche Fantasydebüt einer jungen Autorin, die ihre Phantasie so richtig spielen lässt.
Fabienne hat ihr Buch in herzerfrischender Weise verfasst – manche Szenen sind etwas blutrünstig, aber das ist ja Ansichtssache. Bis zum Schluss haben wir uns aber gefragt, welchen Namen die Bratpfanne denn nun bekommt ;-)
Die spannend-lustige Erzählung endet unvermittelt, was auf eine Fortsetzung schließen lässt. Dass es "irgendwann" einen zweiten Teil geben wird, hat uns die Autorin via Instagram bestätigt. Neugierig sind wir schon jetzt. Also hau in die Tasten, Fabienne!
Die Taschenbuch-Ausgabe "Die Uhr des Lebens: Silvaria" weist 109 Seiten auf und ist im Dezember 2019 beim Münchener utzverlag (Edition Literareon) erschienen (ISBN 978-3831621644). Als E-Book haben wir das Buch von Fabienne Nemes leider (noch) nicht im Handel gesehen.
© "Wenn eine Autorin ihre Phantasie so richtig spielen lässt". Eine Rezension von Izabel Comati (Pressenet), 03/2020. Dem Münchener utzverlag (Edition Literareon) danken wir herzlich für das Rezensionsexemplar und die Verwendung der Coverabbildung.
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