|
Als Stewardess hat Sophie den gutaussehenden, wohlhabenden Latif kennen und lieben gelernt. Die europäische, selbstbewusste Frau folgt ihm in sein Heimatland Bahrain, in ein Leben voller Luxus mit Villa, Hausmädchen, Gärtner und Fahrer. Nach und nach merkt Sophie, dass sie im goldenen Käfig gefangen ist.
Die Autorin Heike Adami schildert eine Liebes- und Familiengeschichte im heutigen Arabien, die eine ähnliche Story in ihrer Familie erlebt hat. Adami vermeidet die üblichen Klischees und Vorurteile und schildert auf authentische Weise die Schwierigkeiten, aber auch Liebe, Verständnis und Mut zu einem ungewöhnlichen Leben.
Die Taschenbuch-Ausgabe von "Fenster zur Freiheit – Eine Liebe in Arabien" umfasst 244 Seiten (ISBN 978-3981542196) und wurde via spiritbooks im März 2013 veröffentlicht. Der Liebes- und Familienroman von Heike Adami wurde auch als E-Book herausgegeben. Die Print- und E-Book-Version weisen unterschiedliche Coverbilder auf.
Im Fernsehen ließ die Königsfamilie, die sich nach Saudi Arabien abgesetzt hatte, den Ausnahmezustand verkünden. Der große Bruder aus Saudi Arabien marschierte mit Panzer und Soldaten ein. Nach zwanzig Uhr herrschte Ausgangssperre. Die schiitischen Läden wurden boykottiert. Keiner durfte mehr ins Land einreisen. Die Botschaften evakuierten ihre Landesbürger. Die Revolution hatte ihren Höhepunkt erreicht. Über Facebook oder per SMS verbündete sich die schiitische Mehrheit. Das unterdrückte, finanzschwache und bildungsarme Volk des Landes verstopfte mit seinen Autos die Highways und zündete die einzige Allee an, die zum Palast führte. Es schien, als würde ihre Kraft und ihr Mut zum Protest aus der steigenden Zahl der Toten wachsen. Sie organisierten sich mit einfachsten Mitteln.
Am Abend saßen wir alle gemeinsam im Fernsehzimmer. Jeder nahm die Nachricht für sich auf. Latif sah mich eindringlich an, als wolle er mir eine Botschaft vermitteln. Mit leiser Stimme erwiderte ich seinen Blickkontakt. "Schau, ich habe nicht so unrecht gehabt. Mein Alptraum ist nicht so weit weg von uns."
Latif antwortete nur mit einem Kopfnicken. Doch Ahmet nahm diesen Austausch auf und erkundigte sich nach dem Sinn. In kurzer Zusammenfassung berichtete ich vom Einmarsch Irans in meinem Traum.
"Mum, du glaubst doch nicht wirklich, dass der Iran das machen würde. Was hätte er davon, die Atombombe zu zünden?" Entsetzen lag in Ahmets Gesicht.
Latif seufzte, zog seine Lesebrille ab und antwortete, als habe er schon lange auf diese Frage gewartet. "Schau, die vielen iranischen Schiiten sehen sich als Brüder unserer Schiiten. Und sie wollen sie vor Gewalt und einem noch größeren Angriff unseres saudischen Nachbarlandes schützen. Wahrscheinlich denken sie, lieber alle tot als diese Art der Vernichtung. Nur bin ich davon überzeugt, dass der Iran keine Atombombe werfen wird, falls er überhaupt im Besitz einer ist. In der Politik wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird."
"Aber warum reden sie dann so?" In Alias Stimme schwang Angst.
Chayma zog ihre Ärmel über die Hände. "Dann könnten doch auch wir davon getroffen werden und andere, die nichts damit zu tun haben."
Latif schaute mich besorgt an. Er konnte jetzt nicht mehr entrinnen. Es war die Zeit gekommen, über unschöne Dinge zu reden. "Eine Atombombe ist die fatalste Erfindung, die je gemacht wurde. Sie könnte alles zerstören. Kein Lebewesen, kein Sandkorn wäre noch in seiner gesunden Form. Jeder weiß, dass die Überlebenschance plus minus gleich null ist."
"Könnten nicht dann auch die Bürger Irans den Tod finden?" Bashars Blicke zeigten ein großes Fragezeichen.
"Also, meine Lieben." Latif hatte den Laptop zugeklappt und fokussierte seine Kinder mit einem warmen Blick. "Lasst uns keine Kriegsszenarien abspulen. Ein Krieg hat in der Geschichte noch nie bunte Früchte getragen. Es gab immer eine Vielzahl von Toten, die unnötig waren. Hätte man vorher miteinander geredet und nicht den anderen beschimpft oder wäre mit einem Kompromiss auf die Forderungen eingegangen, dann sähe das Ende oft anders aus."
"Sie schießen doch jetzt schon und verhaften Leute", sagte Alia.
Ich verfolgte das Gespräch und sah, dass die Kinder unruhiger wurden. Sie waren an einem Punkt der Diskussion angelangt, der sie zutiefst ängstigste. Wir mussten in ruhigere Gewässer kommen.
"Wir wissen nicht, wie es weitergehen wird. Ich weiß nur, wir müssen für uns etwas ändern. Wir können hier nicht warten, bis es uns erwischt", sagte ich.
Jetzt konnte sich Chayma nicht mehr halten. Sie brachte das andere Gesicht des Alltags zum Vorschein. "Fatma geht fast jeden Tag ins Carrefour. Sie sagt, sie müssten Lebensmittel kaufen, bevor es zu spät sei."
"Ja, stellt euch vor, es würde kein Nutella mehr geben?", warf Ahmet ein.
Doch Latif fing die Bedenken seiner Kinder nicht auf. "Was willst du damit sagen? Ich muss mehr arbeiten, weil die Appartements leer stehen und sie keiner kaufen will. Und du redest so, als würde ich hier sitzen und die Zeit abwarten."
"Latif, du weißt, dass es so nicht gemeint ist. Glaubst du, ich merke nicht, wie du dich immer mehr krümmst und biegst, um noch mehr Zeit für deinen Job zu erhaschen? Aber genau das ist der Punkt. Wir drehen uns im Kreis. Die Botschaften der anderen Länder ziehen zur Vorsicht ihre Leute ab." Mein Ton enthielt Unbehagen. ...
Lesen Sie mehr in diesem besonderen Familienroman der Autorin Heike Adami.
Unser Buchtipp: Kennen Sie auch Heike Adamis Ratgeber Entspannungsmeditation: "Der Klang des Schweigens: Eine Reise zu Dir selbst"?
© Der besondere Frauenroman: Der Autorin Heike Adami und dem Verlag spiritbooks danken wir herzlich für die Leseprobe aus "Fenster zur Freiheit – Eine Liebe in Arabien" und die Abbildungen der Buchcover, 10/2019.
Archive:
Jahrgänge:
2022 |
2021 |
2020 |
2019 |
2018 |
2017 |
2016 |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
2009
Themen:
Rezensionen |
Krimi Thriller |
spirituelle menschen |
Ratgeber |
Sagen Legenden |
Fantasy Mythologie
Noch mehr Bücher lesen (Werbung):
Fantasy & Science Fiction
| Krimis & Thriller
| Ratgeber
| Reise & Abenteuer
Sie schreiben anspruchsvolle Romane und Erzählungen? Wir suchen neue Autorinnen und Autoren. Melden Sie sich!
Wenn Sie die Informationen auf diesen Seiten interessant fanden, freuen wir uns über einen Förderbeitrag. Empfehlen Sie uns auch gerne in Ihren Netzwerken. Herzlichen Dank!
Sitemap Impressum Datenschutz RSS Feed