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Die Liebe bringt Alexandra nach Hamburg. Doch dort wird sie mit ungeahnten Kräften konfrontiert. Durch einen Überfall findet sie heraus, wie sie die Lebensenergie anderer Menschen manipulieren kann. Die White Taker helfen ihr dabei, diese Fähigkeit zu trainieren und für das Gute einzusetzen. Allerdings zu einem hohen Preis. Sie muss ihr altes Leben aufgeben und damit auch ihre große Liebe André.
Alexandra freundet sich bei den White Takern mit Sam an, der sie unterstützt, aber auch Gefühle für sie entwickelt. Mit der Zeit wird ihr bewusst, dass die White Taker in ihr noch nicht entwickelte Kräfte erhoffen, mit denen es gelingen soll die Dark Taker zu bekämpfen, eine Gruppe der Soultaker, die ihre Kräfte nicht kontrollieren kann und Menschen tötet. Hin- und hergerissen zwischen ihrem neuen und alten Leben, wird sie immer tiefer in den Konflikt der Soultaker hineingezogen.
Die Autorin hat ihren Fantasy-Roman "Soultaker: Die zwei Seiten der Gabe" als Taschenbuch (464 Seiten) im Plattini-Verlag veröffentlicht (ISBN 978-3947706426). Den Debütroman von Christiane Grünberg gibt es selbstverständlich auch als E-Book im Handel.
Das Hämmern in meinem Kopf war das Erste, was ich spürte. Der Schmerz war so überwältigend, dass ich am liebsten wieder eingeschlafen wäre. Schlafen. Mhm, hatte ich überhaupt geschlafen? Keine Ahnung, ich konnte mich weder erinnern, wo ich war, noch was passiert war. Völlige Desorientierung, zu der sich Kopf- und Gliederschmerzen gesellten. Langsam öffnete ich meine Lider, doch das war schwerer als gedacht. Immer wieder musste ich gegen die ungewohnte Helligkeit anblinzeln. Nach einer gefühlten Minute gelang es mir, die Augen wenigstens so lange offen zu halten, um meine Umgebung schemenhaft wahrzunehmen. Ich lag auf einem Bett mit weißen Laken. Das Licht im Raum wurde von den ebenfalls weißen Wänden reflektiert und verstärkt.
War ich in einem Krankenhaus? Ich versuchte mich zu erinnern, schloss noch mal die Augen, um mich besser konzentrieren zu können. Mir kamen nur verwirrende Bilder und Empfindungen in den Sinn. Ein wahres Gefühlschaos war hinter meiner Stirn und ich fand keinen Weg, meine Gedanken zu ordnen. Alles wirkte so konfus. Wenn ich in einem Krankenhaus war, warum war ich hier und war ich alleine? Bei dem Gedanken, ob ich alleine war, musste ich an André denken. Der Besuch bei meiner Schwester. Der Weg nach Hause und was dann geschah.
"André!", schrie ich und richtete mich schlagartig auf.
Augenblicklich schienen alle Erinnerungen an den Angriff wieder präsent zu sein. Doch die Bewegung war eindeutig zu schnell für meinen Körper. Mein Kopf schmerzte explosionsartig, meine Adern an den Schläfen pochten. Dann machten sich Schwindel und Übelkeit breit und ließen mich aufstöhnen.
"Vorsicht! Du hast eine leichte Gehirnerschütterung, du musst dich langsam bewegen", sagte auf einmal eine helle, weibliche Stimme.
Eine Hand berührte meine Schulter und drückte mich sanft zurück. Vorher spürte ich, wie mir ein zusätzliches Kissen hinter meinem Rücken geschoben wurde. Ich schloss abermals die Augen und atmete tief ein und aus. Die Übelkeit und der Schwindel schienen langsam besser zu werden, aber die Kopfschmerzen blieben. Ich versuchte meinen Körper so weit zu beruhigen, dass ich wenigstens einen klaren Gedanken fassen konnte, um erneut meine Augen zu öffnen. Die Stimme, die ich eben gehört hatte, schwieg. Ich konnte aber jemanden spüren. Jemanden, der nahe an meinem Bett saß und mich ansah. Und anscheinend sehr geduldig war. Also konnte es keine Krankenschwester sein. Die hätte, dank unseres vernachlässigten Gesundheitssystems, nie so viel Zeit aufbringen können.
Die schemenhafte, aber helle Umgebung schmerzte in meinen Augen und das Übelkeitsgefühl verstärkte sich erneut. Ich horchte in meinem Körper hinein. War ich verletzt? Vielleicht sogar vergewaltigt worden? Doch bis auf die Schmerzen in meinem Kopf schienen alle anderen Körperteile in Ordnung zu sein. Jedenfalls im Liegen. Vielleicht war ich auch betäubt? Ich bewegte meine Arme, meine Beine und meine Füße. Keine Beeinträchtigungen. Ich rieb mir schließlich die Augen und blinzelte, bis die Bilder an Schärfe zunahmen.
Ich befand mich in der Mitte eines kleinen Raumes in einem Doppelbett liegend und gegenüber standen zwei Holzkommoden. Das große Bett und die drei surrealistischen Bilder an den Wänden ließen darauf schließen, dass es sich eher nicht um ein Krankenhauszimmer handelte. Es sei denn, ich befand mich in einer Privatklinik. Doch ich bezweifelte, dass selbst diese so komfortabel aussahen. Links von mir sah ich ein großes Fenster, dass viel Sonnenlicht hineinließ. Auf der Fensterbank standen mehrere Topfpflanzen. Warte mal, Sonnenlicht? Es war Tag. Dies erinnerte mich an die Erlebnisse vom Vorabend.
"André", flüsterte ich wieder.
Diesmal bemerkte ich, wie kratzig und rau meine Stimme sich anhörte. Ich nahm nun die Frau zu meiner Rechten in genaueren Augenschein. Sie hatte lange, hellblonde Haare, die mit großen Locken ihre Schultern bedeckten. Sie lächelte mich an und legte eine Hand auf meinen Arm, sagte aber nichts. Sie schien auf eine Reaktion meinerseits zu warten. Ihre braunen Augen wirkten freundlich und warm. Obwohl sie eine Fremde war, fühlte ich mich wohl in ihrer Nähe, geborgen und sicher. Meine Gedanken wurden wieder düsterer, als ich an den Angriff dachte. Ich wollte etwas sagen, allerdings bekam ich durch die Trockenheit in meinem Mund und meiner Kehle einen Hustenanfall. Die Frau reichte mir wortlos ein Glas Wasser. Vorsichtig nippte ich daran, um mich nicht zu verschlucken. Als der Husten langsam nachließ, trank ich in größeren Zügen. Danach gab ich ihr das Glas zurück.
"Wo bin ich hier und wo ist mein Freund?", wollte ich ohne Umschweife wissen.
Das Lächeln der Frau wirkte nicht mehr ganz so warm, jetzt schien sie eher zögerlich zu sein, als ob sie sich bei der bevorstehenden Antwort nicht wohlfühlte. Mein Magen zog sich zusammen, ich hatte Angst zu erfahren, dass mit André etwas Schlimmes passiert war.
"Du bist in Sicherheit und hast bis auf eine leichte Gehirnerschütterung keine weiteren schlimmen Verletzungen. Wir befinden uns hier in einer privaten Einrichtung."
Sie schaute kurz zur Tür, die, wie ich jetzt erst wahrnahm, mehrere Zentimeter offen stand. Eine Pause entstand, die meine Nerven strapazierte.
"Was ist mit dem Mann geschehen, der bei mir war? Sein Name ist André. Wie geht es ihm und wo ist er?"
Die Fragen sprudelten nur so aus mir heraus. Ich lehnte mich dabei weiter nach vorne und mein Körper war von Kopf bis Fuß angespannt.
"Ihm geht es gut. Bis auf ein paar Prellungen hat er keine Verletzungen", sagte sie kurz.
"Und wo ist er, kann ich ihn sehen?"
Einerseits fühlte ich mich erleichtert über ihre Antwort, die Anspannung fiel etwas von mir ab, andererseits war ich irgendwie nicht überzeugt. Nicht solange ich ihn selber gesund und wohlauf gesehen hatte. Das Lächeln auf ihrem Gesicht verschwand nun ganz und sie blickte erneut zur Tür. Ich folgte ihrem Blick, konnte aber nichts erkennen oder gar hören. Dann atmete sie tief ein.
"Das wird nicht möglich sein."
Ich wollte gerade etwas erwidern, als sie die Hand hob, um mich zu unterbrechen. ...
Nun wird es richtig spannend! Wie geht es weiter in "Soultaker: Die zwei Seiten der Gabe"? Im Fantasy-Roman von Christiane Grünberg werden alle Rätsel gelöst.
Auf ihrer Webseite bietet die Autorin weitere Leseproben (zu jedem Charakter). Und wie wir dort erfahren haben, ist der zweite Fantasy-Band bereits in Arbeit.
© "Menschen mit außergewöhnlichen Gaben und Talenten". Für die Leseprobe aus "Soultaker: Die zwei Seiten der Gabe" und das Coverbild danken wir der Autorin Christiane Grünberg sehr herzlich, 04/2020.
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