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Wir freuen uns, euch einen der drei Finalisten des Kindle Storyteller X Awards 2018 vorstellen zu dürfen.
Ein adoptiertes Mädchen geht auf die Suche nach ihrer indischen Abstammung. Isabel wird im Alter von sechs Monaten ohne die Zustimmung ihrer leiblichen Eltern mit der Hilfe der "Missionaries of Charity" und einer Adoptionsagentur an ein deutsches Ehepaar vermittelt. Das Mädchen wächst behütet und glücklich in Deutschland auf – und sehnt sich dennoch danach, mehr über ihre Herkunft zu erfahren.
Bereits sehr früh versucht sie, mit Unterstützung ihrer Adoptiveltern ihre indischen Wurzeln zu erkunden. Auf der Suche nach ihren leiblichen Eltern stößt Isabel in ihrem Geburtsland auf eine Mauer des Schweigens und muss viele Rückschläge und Lügen verkraften. Immer wieder verlaufen Spuren im Sand, und sie gerät mit ihren Nachforschungen in eine Sackgasse.
In dieser Biografie berichtet die Autorin offen und ehrlich über ihr berührendes Schicksal und erzählt, was sie im Laufe von drei Indienreisen über sich und ihre Kultur lernte. Dabei nimmt Isabel Hövels die Leser mit auf eine Exkursion nach Indien und vermittelt Lebensweisen und Bräuche aus erster Hand.
Die deutsch-indische Adoptionsbiografie "Dhanyavaad Mama" wurde im Juni 2018 von der Autorin Isabel Hövels veröffentlicht. Neben der Ausgabe als Taschenbuch (256 Seiten) gibt es diese berührende Biografie auch gebunden sowie als E-Book im Handel. In den Online-Stores ist es unter den Genres Ratgeber, Eltern und Kinder, Adoption und Adoptivkinder, aber auch unter Reiseführer, Asien mit Nahem Osten sowie Indien zu finden.
Mike Schiffer begleitete und unterstützte seine Lebensgefährtin Isabel bei ihrer Suche nach ihren indischen Eltern. Mit ihr zusammen schrieb er an diesem Buch und produzierte das Coverbild. Der Tatsachenroman "Dhanyavaad Mama" wurde von worttaten.de lektoriert.
Leseprobe aus dem 10. Kapitel: Der erste Tag in Delhi
Um neun Uhr Ortszeit holte uns der Wecker aus dem Schlaf. Zuerst schien ich noch etwas orientierungslos, bevor mir wieder bewusst wurde, dass ich mit Doris in Delhi war. Ich hatte hervorragend geschlafen, war aber dennoch von der Anreise immer noch etwas müde. Aus der Küche drangen Geräusche in unser Zimmer, die mich freudig hoffen ließen, dass es bald Frühstück geben würde. Genauso war es dann auch.
Darshan hatte bereits im Wohnzimmer den Esstisch eingedeckt und es warteten heißer Kaffee, ein schmackhaftes Omelett, Toast und frisches Obst auf uns. Doris und ich setzten uns an den liebevoll dekorierten Tisch und begannen, ausgiebig zu frühstücken. Das Omelett war einfach nur klasse. Allerdings sei erwähnt, dass ich auch hier wieder mal keine Ahnung von den indischen Sitten und Gebräuchen hatte. Während ich das Omelett aß, wurde mir unvermittelt warm und es brannte in meinem Mund wie Feuer. Spicy!
Alles, aber auch wirklich alles wird in Indien mit scharfen Gewürzen zubereitet. Darauf mussten sich unsere Geschmacksnerven, Zunge, Gaumen, Magen, ja der ganze Körper erst noch einstellen, was mir aber nicht wirklich gelang. Trotzdem, das Omelett war einmalig.
Nachdem wir gefrühstückt und uns zurechtgemacht hatten, wartete unser Taxi auf uns. Wir hatten mit Murlis Hilfe für den kompletten Tag ein Taxi mit Fahrer gebucht. Murli erklärte dem Fahrer, dessen Namen ich leider nicht mehr weiß, unsere Tagesplanung.
Gegen elf Uhr verabschiedeten wir uns von Murli und Darshan. Der Fahrer fuhr uns zunächst zum Red Fort Museum.
Alles, was ich in der Nacht zuvor bereits festgestellt hatte, bestätigte sich. Die Straßen waren völlig überfüllt mit Autos, Menschen, Hunden, Kühen und Müll.
Überall lag dieser Müll herum, der vornehmlich aus Plastik bestand. Natürlich dröhnte auch wieder dieses permanente Hupen in meinen Ohren. Trotz des überaus schönen Sonnentages fühlte ich mich nicht wirklich wohl. Die Eindrücke und Wahrnehmungen bedrängten, ja erschlugen mich. Zum ersten Mal bemerkte ich die zahllosen armen, ausgezehrten Menschen, die in einfachsten Verhältnissen auf den Straßen lebten. Zwischen all dem Müll und den Tieren, im brüllenden Verkehr und den stinkenden Abgasen versuchten Familien, sich eine gewisse Art von Heim zu schaffen.
Einige hausten einzig unter Decken, die sie an Mauern befestigt hatten. Die Decken waren so gespannt, dass sich zwischen der Mauer und der Decke eine Art Hohlraum bildete. Dort lebten diese Menschen. Andere wohnten unter Treppenabsätzen und wieder andere hatten sich durch, bei uns würde man es Sperrmüll nennen, Bretter und Plastikplanen kleine Hütten gebaut. Der komplette Alltag dieser Menschen spielte sich am Straßenrand vor ihren Behausungen ab.
Ich sah Mütter, die ihre kleinen Kinder in dreckigen Wasserlachen badeten, Erwachsene wuschen sich komplett nackt aus Wassereimern und Frauen bereiteten auf dem Gehweg Essen zu. Ich war irritiert und dachte an meine leiblichen Eltern. Bin ich auch auf der Straße zur Welt gekommen? Leben meine Eltern auch unter diesen Umständen? Ich fand das alles so bitter und schrecklich und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Natürlich war mir bewusst, dass ich nicht ohne Grund zur Adoption freigegeben worden war, aber war der Grund diese hoffnungslose, rein dahinvegetierende Lebensweise? ...
© "Dhanyavaad Mama: Eine deutsch-indische Adoptionsbiografie": Den Autoren Isabel Hövels und Mike Schiffer danken wir herzlich für diese Leseprobe und das Coverbild, 10/2018.
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