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Eine spannende Handlung verspricht der Niederbayernkrimi "Tod einer Zwiderwurzn", mit dem die Krimi- und Anderwelt-Spezialistin Ruth M. Fuchs ihre Leser erneut begeistert. Die Autorin ist bekannt für phantastische Literatur mit viel Witz und Tiefgang. Über weitere ihrer Bücher weisen wir am Ende* dieser Leseprobe hin.
Der aktuelle bayrische Krimi spielt diesmal in und um Straubing herum: Im Geiselhöringer Freibad stirbt am helllichten Nachmittag eine Frau. Sie wurde vergiftet! Für Hauptkommissar Quirin Kammermeier und seine Kollegin Sabine Pfeiffer herrscht kein Mangel an Verdächtigen, denn die Dame betrieb zu Lebzeiten einen Blog, auf dem sie über alles und jeden herzog. Auch vor der eigenen Familie machte die unausstehliche Person dabei nicht Halt.
Staatsanwalt Höppner ist keine große Hilfe, denn ihn beschäftigt weit mehr seine Rolle als Herzog Ernst bei den Agnes-Bernauer-Festspielen, deren Premiere kurz bevorsteht. Und dann verliebt sich Quirin auch noch in einen Verdächtigen. Während das Ermittlerduo noch im Dunkeln tappt, geschieht ein weiterer Mord: ein Straubinger Mundartdichter stirbt unter Qualen. Doch das Gift ist das gleiche: Zyankali.
"Tod einer Zwiderwurzn" liegt als Taschenbuch mit 364 Seiten vor und kann auch als E-Book erworben werden. Erschienen ist der spannungsreiche Niederbayernkrimi Februar 2018 im Raposa Verlag.
"Nein, das war kein Unfall", erklärte der Arzt.
Sabine und Quirin standen im Treppenhaus des Hauses, in dem Franz Wachtlinger wohnte, und schauten zum Keller hinunter. Dort, am Fuß der Treppe, lag seltsam verrenkt in einer Blutlache niemand anders als der Mundartdichter selbst. Oder besser, der tote Körper, der einst der Dichter gewesen war.
"Was war es dann? Wurde er erstochen?" Sabine deutete auf die Blutlache.
"Nein, das Blut kommt davon, dass er sich die Zunge durchgebissen hat." Der Arzt machte eine vage Handbewegung. "Angeblich haben manche Samurai in Japan sich so das Leben genommen, wenn sie ihr Gesicht wahren wollten. Zunge abbeißen und verbluten."
"Sie wollen doch wohl nicht behaupten, dass es Selbstmord ist", rief Quirin ungläubig.
"Natürlich nicht." Der Arzt sah ihn streng an. "Ich schätze, es ist passiert, weil er große Schmerzen gehabt hat. Geradezu unerträgliche Schmerzen."
"Zum Beispiel wie bei einer Vergiftung?", forschte Sabine eifrig. "So wie bei Zyankali, wenn die Magensäure nicht reicht und man dann heftige Krämpfe kriegt ..."
"Wollen Sie herunterkommen und meinen Job machen?", unterbrach der Mediziner sie ärgerlich.
"Bewahre! Im Leben nicht", wehrte Sabine ab.
"Ich kann nicht sagen, ob er vergiftet wurde", erklärte der Arzt. "Möglich wäre es. Er hat Male am Hals, die Gewalteinwirkung nahelegen, aber nicht stark genug sind, um auf Erwürgen hinzudeuten. Und bevor Sie fragen: Nein, ich rieche keine Bittermandeln. Ist aber auch kein Wunder, weil der Tote anscheinend Raucher war und obendrein ziemlich tief ins Glas geschaut hatte. Er stinkt viel zu sehr nach Rauch und Bier."
"Na, dann hoffen wir mal, dass die Kollegen in München uns mehr sagen können." Quirin wandte sich einem Polizisten zu. "Wer hat ihn gefunden?"
"Eine alte Frau mit Namen Huber", meinte der und wies die Treppe hinauf. "Ist jetzt in ihrer Wohnung, erster Stock links. Eine Kollegin ist bei ihr."
Sabine und Quirin stiegen also die Treppe hinauf und standen kurz darauf einer kleinen alten Frau gegenüber, die so verschrumpelt wie ein alter Apfel aussah. Sie saß auf ihrem Sofa mit einer Tasse Tee, die die Kollegin vor Ort ihr gemacht hatte. Nicht dass sie ihn wirklich zur Beruhigung gebraucht hätte. Sie schien sich vielmehr prächtig zu unterhalten.
"Ja, i hob'n g'fund'n", erklärte sie. Ihr Gebiss saß anscheinend ein wenig locker, denn sie lutschte immer wieder darauf herum. Ihre Aussprache wurde dadurch natürlich nicht besser, und Sabine stellte sich seufzend darauf ein, dass es wohl etwas länger dauern würde.
"Na bin i in Kella ganga, weil i a Rogl Weyberl für'n Kuacha braucht hob", nuschelte Frau Huber fröhlich weiter. "Wei die Theres nachert kimmt, die Kloane von der Afra. I bin ihr Godin, wiss'n'S! Na bin i obi und do is a g'leng."
Sabine schaute verständnislos. "Ich hab kein Wort verstanden", raunte sie dann Quirin verstohlen zu.
"Frau Huber wollte eine Tüte Rosinen holen für einen Kuchen, den sie für ihr Patenkind backen wollte", fasste er die Aussage der alten Frau zusammen. "Dabei hat sie den Wachtlinger gefunden." ...
* Von Ruth M. Fuchs rezensierten wir bereits: ⇒ Erkül Bwaroo (Fantasy-Krimi) ⇒ Tharsya (Fantasy) ⇒ Vergessen? Ach wo! (Fantasy)
© Leseprobe und Buchvorstellung zu "Tod einer Zwiderwurzn": Autorin Ruth M. Fuchs, der wir auch herzlich für die Abbildung des Buchcovers danken, 02/2018.
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