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Der plumpe und schwerfällige Stegosaurus aus der Gattung der Vogelbeckendinosaurier ist der bekannteste Vertreter der Stegosauria und zugleich auch der Namensgeber dieser Tiergruppe. Er ernährte sich ausschließlich von Pflanzen. Mit einer Körperlänge von ungefähr 9 m brauchte dieser gepanzerte Gigant kaum Angriffe zu fürchten und war sicherlich für Theropoden ein ernst zu nehmender Gegner und keine leicht zu erlegende Beute. Die Stachelechse hatte eine merkwürdige Statur und auffällige Körpermerkmale, die ihn leicht erkennbar machten. Sie lief auf vier kräftigen Beinen, wobei die Vorderbeine kürzer als die Hinterbeine waren. Der relativ kleine Kopf beherbergte ein winziges Gehirn.
Auf seinem Rücken entlang zum Schwanz waren Knochenplatten doppelt angeordnet, und am Schwanzende prangten spitze Stacheln empor, die vermutlich zu Verteidigungszwecken eingesetzt wurden. Anhand von Theorien wird angenommen, dass der Stegosaurus die schweren Knochenplatten häufig der Sonne ausgesetzt hat, um damit seine Körpertemperatur zu steuern. Vermutlich war der Stegosaurus ein eher friedfertiger Geselle, der von sich aus nicht angriff, sondern nur bei drohender Gefahr lediglich abwehrend reagierte. Schnelle Flucht war für den Stegosaurus schon alleine wegen der Schwere seines Körpers kaum erdenklich. Vermutlich peitschte er mit seinem Schwanz hin und her, um den Gegner auf Distanz zu halten. Der Stegosaurus lebte in der Zeit des Oberjura und war zu diesem Zeitpunkt in Nordamerika und Portugal weit verbreitet.
Von der Natur mit Stärke und wirksamen Waffen ausgestattet, hatte auch der Triceratops die besten Voraussetzungen zum Überleben. Er lebte im Zeitraum der Oberkreide in Nordamerika und gehörte damit zu den letzten Dinosauriern. Seine auffälligen Schädelmerkmale, die markanten drei Hörner, verliehen ihm seinen Namen und machten ihn gleichzeitig zum populärsten Vertreter aus der Gruppe der Ceratopsia. Weiterhin gehört er der Gattung der Vogelbecken-Dinosaurier an, wobei seine Nahrung vornehmlich aus Pflanzen bestand.
Der Triceratops besaß eine beachtliche Größe und ein tonnenschweres Gewicht. Der gehörnte Riese konnte eine Länge bis zu 9 m bei einem Gewicht von bis zu 12 Tonnen erreichen und war vierbeinig auf Wiesen und in Wäldern unterwegs. Es ist daher denkbar, dass sich der Hornsaurier nur schwerfällig und langsam stampfend fortbewegt hat. Die Vorderbeine wiesen eine leicht abknickende Haltung auf, während die Hinterbeine aufrecht standen. Sein kräftiger und klobiger Schädel war mit einem riesigen Nackenschild und drei spitzen Hörnern versehen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Triceratops seine Hörner als Stoßwaffen zur Verteidigung eingesetzt hat.
Der wuchtige Pflanzenfresser konnte mehr oder weniger sorglos in den Tag hinein leben und das, obwohl ein fürchterlicher Zeitgenosse das Leben vieler Pflanzenfresser zu einem Albtraum werden ließ. Der Tyrannosaurus rex nämlich, das fleischfressende Ungeheuer, verbreitete in der Zeit des Triceratops Angst und Schrecken. Es ist jedoch anzunehmen, dass der Triceratops ein mutiger Angreifer war, der keine Furcht kannte, wenn es um sein eigenes Leben oder um das seiner Jungen ging. Es gibt Theorien, die besagen, dass seine Verteidigungsstrategien ähnlich wie bei einem Nashorn ausgelegt waren, also Anlauf nehmen und Rammen des Gegners. So musste der Tyrannosaurus rex sich vor den gefährlichen Stoßwaffen in Acht nehmen, wollte er nicht Gefahr laufen, durch die Stoßhörner schwer verletzt zu werden. Fossile Fußabdrücke belegen einen gefährlichen Kampf der beiden Giganten, wobei der genaue Ablauf und das Ausmaß der Auseinandersetzung rein spekulativ sind.
Nicht nur auf dem Land, sondern auch in Luft machte sich das Ausmaß an Größe und Überlegenheit der Saurier bemerkbar. Der Pterosaurier – auch Flugsaurier genannt – wird den Reptilien und Wirbeltieren zugeordnet und entwickelte als erste dieser Tierart die Fähigkeit des Fliegens. Sein Lebensraum waren vermutlich Steilhänge, Felsen und Meeresküsten, während seine Nahrung sich aller Wahrscheinlichkeit nach aus Fischen und anderen Meerestieren zusammensetzte. Mit Flughäuten ausgestattet, bewegte er sich mit einer enormen Geschicklichkeit durch die Luft. Wie die heutigen Vögel besaß er einen leichten Knochenbau, der an beiden Körperseiten in eine Flughaut eingebettet war, die wie zwei große Tragflächen wirkte. Man kennt zwei Unterteilungen dieser Flugsechse jeweils nach ihrer Schwanzlänge in Kurzschwanzflugsaurier (Pterodactyloidea) und Langschwanzflugsaurier (Rhamphorhynchus).
Der Rhamphorhynchus war eine frühere Art, die im Oberjura in Europa und Tansania verbreitet war. Er unterschied sich eindeutig in der Größe und Flügelspannweite von seinen weit größeren Nachfahren, die in direkter Linie von ihm abstammten. Der Pterodactyloidea erreichte eine gigantische Flügelspannweite, mit der er durch die Luft segelte – damit war er praktisch der Herrscher der Lüfte seiner Zeit.
Als besonders große Vertreter seiner Art sind der Pteranodon und Quetzalcoatlus den Forschern bekannt. Die Flügelspannweite des Pteranodon konnte bis zu 7 m betragen, während der Quetzalcoatlus diese mit bis zu 13 m sogar noch übertraf. Die Existenz der Pterodactyloidea konnte in der Zeit des Obertrias bis in die Oberkreide nachgewiesen werden und fand in diesem Zeitraum eine weltweite Verbreitung.
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© Textbeitrag "Dinosaurier – gepanzerte Giganten zu Land und in der Luft": Anja Junghans-Demtröder.
© Bildmaterial Creative Commons-Lizenz:
– oben: Zeichnung des Stegosaurus: Urheber Nobu Tamura (Quelle: Wikipedia)
– mitte: Zeichnung des Triceratops: Urheber Dmitry Bogdanov (Quelle: Wikipedia)
– unten: Gemälde des Pteranodon von Heinrich Harder aus dem Jahre 1916 (Quelle: Wikipedia).
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