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Der österreichische Autor Gard Spirlin ist für seine Vielseitigkeit bekannt. Mit Kurzgeschichten aus den Genres Science-Fiction, Fantastik und Krimi wirkte er ab 2016 in verschiedenen Anthologien mit (beachtet dazu unsere Buchvorstellung zum deutschen Horrormagazin "Zwielicht 13").
2016 veröffentlichte Spirlin auch seinen ersten Roman "Ebu Gogo", einen Thriller ("Ein Buch voll Witz, Spannung und wunderbaren Charakteren", wie ein Rezensent andernorts bescheinigt).
Mitte 2021 folgte nun "Scott V.P.I.: Mörderjagd im Cyberspace", den Spirlin als "Near-Future Thriller" bezeichnet. Das noch relativ junge Genre der "Near Future" ist ein Teilbereich der Science-Fiction, das technische und gesellschaftliche Realitäten in eine recht nahe Zukunft zu extrapolieren sucht, oft gepaart mit Sozial- oder Technik-Kritik.
Gute Gründe, uns Gard Spirlins zweiten Roman genauer anzuschauen.
Der Protagonist der Story ist Frank Dekker, ein Buchautor. Er lebt in einer Zukunft, in der die KI, also die Künstliche Intelligenz, jedem Bürger das Leben erleichtert. Ein Zwinkern, eine Bewegung – und schon ist man verbunden, wenn man das möchte. Robots beherrschen den Service-Sektor fast völlig und sind verlässliche Helfer. Das kann Segen sein, aber auch Fluch, wie Dekker zu seinem Leidwesen gelegentlich realisieren muss.
Nach einer langen Durststrecke ist Dekker zu einem recht erfolgreichen Autor geworden. Die Damenwelt vor allem ist es, die seine Liebesgeschichten schätzt und sich damit vom weit weniger romantischen, realen Leben erholt. Dekker haben diese Schmonzetten zu einem besseren Lebensstandard verholfen und auch zu einer Art Romantikheld für seine Leserinnen gemacht.
Als Dekker eine Autoren-Lesetour macht, wirft sich ihm eine schöne Frau dermaßen an den Hals, dass er gar nicht anders kann, als mit ihr auf das Hotelzimmer zu gehen. Jeder Beruf hat so gewisse Boni – und die nimmt man natürlich mit.
Am nächsten Morgen erwacht Dekker aus einem üblen Albtraum – nicht wissend, dass es im Wachzustand eine noch üblere Fortsetzung gibt. Denn die Schöne neben ihm ist tot. Dekker flüchtet, nicht ohne sich vorher mit seiner eigenen KI zu verbinden, einer "Hilfsintelligenz für Autoren" sozusagen. Doch "Scott" – so der Name dieser KI – zeigt sich nicht sehr hilfreich.
Dafür aber alarmiert der gewissenhafte medizinische Robot des Hotels die Polizei. So landet Dekker bei Kommissar Varas, einem scharfen Hund, wie man ihn nennen könnte. Der mag Geständnisse, und meist bekommt er sie auch. Doch nach einem ungemütlichen Verhör wird Dekker entlassen. Er kann gehen, einfach so.
Warum zum Teufel ist Dekker zum Spielball in einem Strudel aus Gewalt, Politik und Leidenschaft geworden? Und was hat diese "Bewegung für Menschenwürde" damit zu tun? Aber es wird noch verrückter, denn "Scott", die Autoren-KI, schlägt vor, James Bond zu spielen und den oder die Täter zu suchen. Was dann folgt, ist nicht nur aberwitzig, sondern auch mörderisch und unglaublich spannend. Dazu mit schrägem und unwiderstehlichem Humor versetzt.
"Scott V.P.I.: Mörderjagd im Cyberspace" ist ein Tech-Thriller vom Feinsten, der sich an einem Stück weglesen lässt. Aufhören ist nämlich kaum möglich. Neben Mord und Spannung greift Gard Spirlin auch Fragen zum komplexen Thema "Künstliche Intelligenz" auf, die uns Menschen womöglich schon bald stärker beschäftigen werden.
Unsere Empfehlung für "Scott V.P.I. – Mörderjagd im Cyberspace": Gard Spirlin hat seinen Roman im Juni 2021 veröffentlicht. Als Verleger fungiert "Polarise" (ein Imprint der dpunkt.verlag GmbH, Heidelberg: "Der Verlag für kreative Köpfe"). Die broschierte Buchausgabe umfasst 176 actionreiche Seiten (ISBN 978-3947619733). Der Roman ist auch als E-Book im Handel erhältlich.
© "Spielball in einem Strudel aus Gewalt, Politik und Leidenschaft": Eine Rezension von Izabel Comati und Winfried Brumma (Pressenet), 08/2021. Gard Spirlin und dem Polarise Verlag danken wir herzlich für das Rezensionsexemplar sowie für die Abbildung des Buchcovers.
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