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Marienkäfer. Foto: Lothar Seifert
Marienkäfer sind zwar Insekten, aber sehr beliebte. Die putzigen, halbkugeligen Kerlchen sind nicht nur in der Natur allgegenwärtig, sondern auch in Spielwarenläden oder Andenken- und Geschenke-Shops. Dass Kinder die Käferchen lieben, hängt wohl mit der Farbgebung zusammen. So mancher Haargummi ist mit einem Marienkäfer verziert und bändigt Rattenschwänze und Zöpfe. Da die Gesellen unter anderem auch Glück bringen sollen, prangen sie auf Tastaturen oder als Magnet auf Kühlschranktüren – man kann ihnen praktisch auf jeder freien Fläche begegnen, und das weltweit.
Ihr wissenschaftlicher Familienname lautet Coccinellidae, und es gibt sie in verschiedenen Farben und Punktdesigns. Zwischen zwei bis vierundzwanzig Punkten ist alles vertreten, man kann sogar Marienkäfern ohne Punkte begegnen. Die Grundfarbe kann neben tiefrot auch gelb sein, und die Tupfen variieren von sattem schwarz bis zu grau oder gelb. Im Garten werden sie sehr gerne gesehen, denn als Mahlzeit bevorzugen sie Blattläuse, welche den Gärtnern und vor allem natürlich den Pflanzen das Leben schwer machen. Insekten, auch die für uns Menschen nützlichen, sind nicht gerade mit Sympathie verwöhnt. Davon könnten zum Beispiel Spinnen oder Wespen einiges erzählen – aber diese kleinen kugeligen Käfer mit dem fröhlichen Punktmuster haben alle auf ihrer Seite. Sie gelten sogar als Glücksbringer, was wohl in ihrer Nützlichkeit in Bezug auf natürliche Schädlingsbekämpfung liegt.
Um die Marienkäfer rankt sich so mancher Aberglaube – Legenden bringen ihn mit der Jungfrau Maria in Verbindung ... und interessanterweise wird der Käfer in ganz Europa stets mit einem Namen belegt, der mit der Heiligen Maria zu tun hat. Im englischsprachigen Raum wird er "Ladybug" genannt, was eigentlich eine wörtliche Übersetzung unserer Bezeichnung für ihn ist.
Wenn ein Marienkäfer auf einem landet, so bringt das unbedingt Glück – vor allem in der Liebe, das symbolisiert seine rote Farbe. Mit Fliegenklatschen macht er nur selten Bekanntschaft, der kugelige Krabbler. Dazu ist er viel zu nett anzusehen – und für uns auch harmlos. Fressfeinde hat er genug, aber auch der Mensch zählt indirekt zu seinen Widersachern, wenn auch nicht absichtlich. Die Populationen einiger Arten sind stark gefährdet, einerseits wegen dem schwindenden Lebensraum und andererseits wegen den giftbelasteten Beuteinsekten und Pflanzen. Marienkäfer reagieren sehr empfindlich auf diese Gifte, weitaus mehr als ihre Beutetiere.
Sollte er zu selten werden, bliebe er nur als Glückssymbol erhalten, das wäre sehr schade. Nicht nur seiner Aufgabe in der Natur wegen, sondern auch weil wir unseren Kindern erklären müssten, wie er tatsächlich ausgesehen hat, der niedliche Kerl. Denn sie würden ihn nur noch als Zopfgummi oder aus Schokolade mit gepunktetem Glanzpapier kennen.
© Textbeitrag "Marienkäfer: Die fliegende Haarspange": Winfried Brumma (Pressenet), 2012. Foto des Marienkäfers: Lothar Seifert.
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