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"Flammengarde", der phantastische Roman für junge Erwachsene, entstand 2012 innerhalb des Schreibwettstreits NaNoWriMo (National Novel Writing Month). Das Buch der Autorin Sarah König handelt von Kronprinzessin Rahel, ihrer großen Liebe Denaz und dem, der einst Freund war, jedoch zum Feind wird.
Felslinge bedrohen das Königreich Rogdan, und nur die lebenden Flammen Rogdans, die Mädchen und Frauen der Flammengarde, können sie in Schach halten. Rahel, die Kronprinzessin, ist eine von ihnen. Gegen eine Bedrohung von innen allerdings kann sich auch die mächtigste aller Flammen nicht wehren.
Rahel wird entführt, und ihre heimliche Liebe, der junge Hauptmann Denaz, muss sie aus den Fängen des abtrünnigen Feindes retten. Heimlich ist jetzt gar nichts mehr – doch gerade, als Rahel glaubt, jetzt könne sich alles zum Guten wenden, steht der Feind wieder vor den Toren Rogdans.
Rahel quietschte. Schnell legte Steinmaul ihr einen Finger über die Lippen. "Ruhig! Wir suchen uns ein Fenster und passen auf, dass uns niemand sieht", sagte er.
Sie nickte, und er nahm seinen Finger zurück. Sofort schlangen sich Rahels Arme um seinen Hals und sie drängte sich an ihn. Er spürte ihr aufgeregtes Beben, als sie ihm beinahe tonlos ins Ohr flüsterte: "Du bist der Größte, Steinmaul! Danke! Wenn ich einmal groß bin, dann heirate ich dich!"
Der Riese lächelte und legte der Prinzessin sanft eine Hand auf den Rücken. "Natürlich", sagte er.
Er erreichte ein Fenster, von dem aus sie einen guten Blick auf die Ebene vor der Stadtmauer haben würden. Da waren sie: die Flammen Rogdans, die Krieger und ihre gefürchteten Gegner, die Felslinge.
Alles um die Garde vibrierte, und Rahel atmete scharf ein, als sie dieses Schauspiel von Luft und Hitze wahrnahm. "Schau, da", sagte sie leise und deutete mit dem Finger auf die Stelle vor ihnen, bevor sie sich besann und die Hand wieder herunter nahm. "Entschuldigung", murmelte sie.
Steinmaul beugte sich vor. Vier Gardistinnen, vier Krieger, und ihnen gegenüber machte er acht Felslinge aus. Vor den lauernden Feinden türmten sich zur Unkenntlichkeit verschmolzene Felsklumpen auf, die möglicherweise früher einmal Felslinge gewesen waren. Noch ehe Steinmaul überdenken konnte, dass Rahel diesen Kampf vielleicht doch besser nicht sah, griffen die Felslinge erneut an. Vier von ihnen preschten vor.
"Keine Koordination des Angriffs", erkannte Steinmaul, als die angreifende Gruppe sich trennte und jeder Gegner scheinbar tat, was er wollte, ganz gleich, wie ineffektiv dies sein mochte. Während einer versuchte, die Krieger zu umgehen und die Flammen direkt zu erreichen, rannten die anderen direkt in die Klingenstäbe der Krieger, die nur wenige Herzschläge brauchten, um die aus einzelnen Felsen bestehenden Feinde auseinander zu hebeln und unschädlich zu machen.
Plötzlich fing einer der Krieger Feuer – eine der Flammengarde hatte seine Kraft nicht unter Kontrolle gehabt und statt des angreifenden Felslings den daneben stehenden Mann in Flammen gesetzt.
Sofort warf sich der Krieger auf den Boden, wälzte sich herum. Diese Lücke in der Verteidigungslinie der Männer nutzte der angreifende Felsling und hielt direkt auf das Mädchen zu, das noch immer stumpf auf den Krieger starrte. Als der Felsling zum Hieb ausholte, schien sich das Feuer wie ein Schild vor dem Mädchen aufzubauen, um sie vor dem Schlag zu schützen.
Rahel sah fasziniert zu. Keine Spur von Angst oder Unverständnis. Als wäre dies nicht das erste Mal, dass sie die Garde in Aktion sah und als wäre dieser Kampf geeignet, von einer Fünfjährigen angesehen zu werden. Aber auch Steinmaul konnte den Blick kaum zwei Herzschläge vom Geschehen nehmen, vermochte nur für Augenblicke an Rahel zu denken. Er kam nicht oft dazu, den Kämpfen zuzusehen.
Die Felslinge waren in ihrer Anzahl immer überlegen gewesen. Soweit sich Steinmaul zurückerinnern konnte, griffen sie stets zu Dutzenden an, doch bisher vermochte das Feuer ihre Überzahl immer wett zu machen. Sie schienen keinerlei Strategie zu besitzen, warfen sich einfach gegen die Stadt, das Feuer und die Krieger und verzeichneten dabei Verluste, von denen jeder Mensch gedacht hätte, dass sie sie irgendwann doch zur Vernunft bringen mussten.
Aber nein. Seit Jahren griffen die Felslinge immer wieder an. Stur. Engagiert. Steinmaul kam nicht umhin, ihnen für ihre Verbissenheit Respekt zu zollen. Auch, wenn bis zum heutigen Tag niemand wusste, warum die Felslinge überhaupt angriffen. Ob es ihnen einfach nur missfiel, dass König Funem sich mit seinem Königreich hier niedergelassen hatte, unweit der Grenze zur Felswüste? Reine Mutmaßung.
Der Krieger der sich am Boden umher gerollt hatte, um das zündelnde Feuer zu ersticken, kam in diesem Augenblick wieder auf die Beine. Zornesrot drehte er sich um, und Steinmaul erkannte den Hauptmann der Männer.
Der Felsling, der gegen den feurigen Schild der Flammen nichts ausrichten konnte und langsam zurückwich, wurde mit einem wütenden Schrei auf die Klingenstäbe gespießt und fiel wenige Augenblicke später in seine Einzelteile zerlegt zu Boden.
Der Krieger drehte sich wieder um, schien seinen Männern etwas zuzurufen. Dann hob der Hauptmann seinen rechten Arm, in dem er noch immer den Stab hielt und deutete auf die zurückgebliebenen Felslinge. Doch noch bevor er und seine Männer sich in Bewegung setzen konnten, flohen die Felslinge.
"Unsere Krieger!", flüsterte die Prinzessin voller Stolz, und Steinmaul vermochte bloß zu nicken. ...
... wie es in dem spannenden Fantasy-Roman "Flammengarde" weitergeht, lesen Sie im Buch, das als broschiertes Print oder E-Book im Buchhandel oder direkt beim Machandel Verlag erhältlich ist.
Sarah König lebt im Kreis Steinfurt, in der größten Stadt an der Ems. Von fantastischen Geschichten ihrer Kindheit und Jugend inspiriert, schreibt sie Kurzgeschichten und Romane im Genre Fantasy. Ihr Debüt gab die Autorin im Sommer 2013 mit dem Kinder- und Jugendbuch "Ferdinand von Schnatter der Viertelnachzweite".
© Bei der Autorin Sarah König und dem Machandel Verlag bedanken wir uns für die Bereitstellung dieser Buchvorstellung und des Coverbildes.
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