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Der Autor Friedrich Treber präsentiert uns seinen neuesten Liedtext, der auf seiner CD "Scherben bessrer Welt" im September 2019 erschienen ist.
Recht, wie es Menschen sich wünschen, so viel
ist nicht in mächtigste Bücher zu fassen.
Alles befrieden, bleibt weichendes Ziel.
Staatsmacht kann lückenlos nie und vollkommen
Grenzen absichern verästelt so weit.
Alltags bleibt Recht, was einander wir lassen.
Mancher, der Schwächren von ihrem genommen,
selber betroffen, um sein Recht laut schreit.
Recht wurzelt nicht in der Evolution.
Sicherheitswunsch schufs im menschlichen Denken.
Menschen, die spüren zu wenig davon,
fühlen sich schnell als durchs Leben Gejagte.
Sorgen des Schlafes Verhüter oft sind.
Gift zur Betäubung soll davon ablenken.
Teilweis Betäubte, von Hetze Geplagte,
geben zu wenig oft eigenem Kind.
Recht ist ein Zaun ohne eigene Kraft,
kann als Gedachtes nicht schützen und hegen.
Menschen empfundene Sicherheit schafft,
wenn viele um sie es auch achten wollen.
Dass er vor anderer Zäunen anhält,
muss Mensch sich selber die Zügel anlegen.
Wenn Kinder fröhlich ins Leben gehn sollen,
braucht es viel Tugend um sie in der Welt.
Unsere Empfehlung: Der Autor Friedrich Treber bietet mit seinen Erzählungen, Essays und Gedichten viele Augenblicke zum Innehalten. Die Leserinnen und Leser werden zum Nachdenken über die Welt angeregt und erfahren (vielleicht) auch die ein oder andere eigene Wahrheit. "Und das Wort ward Stein" (Mitte 2022 erschienen) gibt es als gebundene Ausgabe (177 Seiten) und auch als E-Book.
Zwei weitere Lyrikstücke sind 2019 entstanden, die uns der Autor Friedrich Treber nachträglich präsentiert:
Lenkt Menschen noch jetzt, daß einst Frühmenschenwesen,
um vielzählig sichrer vor Raubwild zu sein,
im Großkreis zum Schlafen beisammen gewesen?
Die sicherste Ruh innre Plätze erlaubten.
Am Rand mochten drohen noch Reißzahn und Kralle.
So könnt innrem Kompaß gewachsen sein ein:
Wer für sich den Mittelplatz fest kann behaupten,
als Letzter wird Fraßopfer im schlimmsten Falle.
Um mittlere Plätze gab's wohl viel Gedränge.
Der Einzelne war schnell geschoben zum Rand.
Da galt es, verbunden mit Teilen der Menge,
als stärkre Macht andere Wesen vertreiben,
eroberte Plätze aufteilen sogleich.
Nur Mitgliedern in einem starken Verband
wars möglich, auf besseren Plätzen zu bleiben.
Vereinzelten blieb nur der Außenbereich.
Gefräßiges Raubwild ist längst schon verschwunden,
doch noch strebt zur Mitte der Mensch, wo er kann.
Ist gerne in Mehrheiten fest eingebunden,
wo Opfer man aussondert, auch mit zu werke.
Herabsetzend Reden ist Menschennatur.
Entwürdigte drückt es zum Randbereich dann.
Die Sprache als Schubkraft ersetzt Muskelstärke.
Dies wenigstens hat schon geleistet Kultur.
Weg über andre rollt mächtiger Stein.
Macht bringen Regeln höchst selten zum Stehen.
Hüter des Friedens soll'n Menschen die sein.
Schon, wo nur zwei sich als Pole verbinden,
zielt in dem Machtrang aus Streit mancher Sprung.
Wenn Überrollte nicht eignen Weg gehen,
Bindungsgefühl zähes Halsband kann winden.
Daran Gehaltenen droht Züchtigung.
Menschen, durch Zweck oder Schicksal im Bund,
bauen aus Machtstufen auf Pyramiden.
Mancher, nach oben ein schmiegsamer Hund,
abwärts beißt zu, wo es geht, unverhohlen.
Spitze gibt vor, daß für's Gute man steh,
Wohlsein für Alle dort werde entschieden.
Auf gleicher Stufe bedrängt man verstohlen:
Legt Arm um Schultern beim Tritt auf den Zeh.
Runter auf andre schau'n gern viele Leute.
Ward dies als Trieb Menschen einst eingegeben?
Teilte in Höhlen nach Rang man zu Beute?
Ist Macht ein Gift, das nicht satt machen kann?
Die schon viel haben, verlangen nach mehr,
Allen versprechen dafür leicht'res Leben.
Könnte Macht bessere Welt schaffen, dann
ein Paradies uns längst Wohnstatt schon wär!
© "Recht ist ein Zaun ohne eigene Kraft": Texte und Abbildung von Friedrich Treber (2019). Hören Sie Musik und Literatur von Friedrich Treber auf Spotify. Beachten Sie bitte die Literatur-Auswahl von Friedrich Treber.
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