|
U-Boot Romantik, die gibt es. Aber eigentlich nur im Film. Die Wahrheit ist ganz anders: Da geht es um Enge, um stickige Luft und die Sehnsucht nach einer wirklich frischen Brise an Deck. Aber abenteuerlich ist sie auch.
Der Rostocker Historienschriftsteller Dr. Fritz Otto Schmidt ("Slawenlegenden", 2001) hat die Erzählungen, die er als Kind immer wieder von seinem Großonkel gehört hat, zu einem spannenden Roman verarbeitet. Er führt den Leser zurück in das Jahr 1945, zum Zeitpunkt der Kapitulation Großdeutschlands vor den Alliierten.
Ein U-Boot ist noch unterwegs, und es braucht dringend einen sicheren Hafen. Aber so einfach ist das nicht, denn gerne gesehen sind Boot und Mannschaft nicht in den internationalen Gewässern oder vielen Häfen. Die Zukunft ist unsicher, die Situation gefährlich. Aber unter dem Kommando von "Kaleu" Ortwin Otto begibt sich die Besatzung nun auf eine wirkliche und abenteuerliche Odyssee, deren Ziel ungewiss und deren Ausgang im besten Fall fraglich ist. Es soll nach Südamerika gehen, wo man "deutschfreundlich" ist. Aber reichen Treibstoff, Vorräte und Wasser? Das U-Boot begibt sich auf seine letzte Abenteuerfahrt.
Der Autor beschreibt das Leben auf diesem engen, begrenzten Raum und die Weise, wie die Mannschaft damit umgeht. Der Endsieg war schon längst eher ein Treppenwitz bei den Männern, nur noch glorifiziert durch den Spitzel vom Dienst, der konsequent seinem großdeutschen Traum in den Tod folgt.
Keinem der Männer an Bord geht es um Politik, es geht jedem um das Überleben. Missbraucht von den Machthabern und nun allein gelassen im Ozean, da sie kein Vaterland mehr haben und keine Heimat, in die sie zurückkehren könnten, nehmen sie alles zusammen, was sie an Reserven haben – sei es nun Proviant oder innere Kraft und Überlebenswille – um eine Heimat und eine Zukunft zu finden.
Spannend, menschlich und nicht ohne Humor wird die Geschichte einer ganzen Mannschaft von Verlorenen erzählt, die in einem "Sarg aus Eisen" einem neuen Leben entgegenfahren – und von den Hindernissen und Gefahren, die ihnen unterwegs begegnen. Dem Geschick des Kommandanten ist mehr als einmal zu verdanken, dass das Boot seine Reise fortsetzen kann. Aber nicht nur gefährliche Momente gibt es, sondern auch schöne, bewegende und humorvolle. Zum Beispiel die Geschichte, wie die Mannschaft zu einem Bordhund kam. Aber lesen Sie selbst.
Es ist ein kurzweiliges Buch auch für Briefmarkenfreunde, Weltenbummler oder Liebhaber der guten Küche, denn diese können den einen oder anderen lehrreichen Tipp mitnehmen.
"Ein Sarg aus Eisen", der 334-seitige Roman des Autors Dr. Fritz Otto Schmid, wurde als Taschenbuch-Ausgabe vom VERRAI-Verlag im Juni 2019 veröffentlicht (ISBN 978-3946834847).
© "Ein U-Boot begibt sich auf seine letzte Abenteuerfahrt": Eine Rezension zum historischen Roman "Ein Sarg aus Eisen" von Winfried Brumma (Pressenet), 03/2020. Dem VERRAI-VERLAG danken wir herzlich für das Rezensionsexemplar und die Abbildung des Buchcovers.
Archive:
Jahrgänge:
2023 |
2022 |
2021 |
2020 |
2019 |
2018 |
2017 |
2016 |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
2009
Themen:
Buch-Rezensionen |
Ratgeber |
Sagen & Legenden |
Fantasy Mythologie |
IT & Technik |
Krimi Thriller |
Fachartikel & Essays |
Jugend- & Kinderbücher |
Bedeutung der Tarotkarten |
Bedeutung der Krafttiere
Noch mehr Bücher lesen (Werbung):
Fantasy & Science Fiction
| Krimis & Thriller
| Ratgeber
| Reise & Abenteuer
Sie schreiben anspruchsvolle Romane und Erzählungen? Wir suchen neue Autorinnen und Autoren. Melden Sie sich!
Wenn Sie die Informationen auf diesen Seiten interessant fanden, freuen wir uns über einen Förderbeitrag. Empfehlen Sie uns auch gerne in Ihren Netzwerken. Herzlichen Dank!
Sitemap Impressum Datenschutz RSS Feed