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Im April 2017 erschien der erste Band des Fantasy-Projektes von Autor Joshua Tree. Die "Pilgrim Saga" startete mit dem mehr als 400 Seiten starken Buch "Pilgrim 1 – Rebellion", die in sechs Bänden herausgegeben wird.
Es soll ein großer Tag für die Menschheit werden, als der größte Teilchenbeschleuniger, der je gebaut wurde, hochgefahren wird.
Siebzehn Jahre und unglaubliche Mengen von Material waren nötig, um den Koloss zu verwirklichen. Die maßlose Menge an Energie wird ein Kraftwerk liefern. Der Riese, der in wenigen Minuten zum Leben erweckt werden soll, ist das Lebenswerk Dr. Prendergasts. Dass seine Familie kurz vor dem Countdown auftaucht, um den Triumph der Technik und den Beginn eines neuen Zeitalters mit ihm zu erleben, macht ihn nur wenig nervöser, als er schon ist.
Alle möglichen Sicherheitsvorkehrungen sind getroffen worden – nichts kann den Prozess stören oder ungünstig beeinflussen. Dafür sorgt ein Schild. Das Restrisiko? Das ist vertretbar – es besteht ganz einfach in dem Fakt, dass ab einem gewissen Punkt nichts mehr abgebrochen werden kann. Aber was sollte hier schon schiefgehen, nach so vielen Jahren der Planung und der Sorgfalt der Ausführung.
Es geht genau das schief, was eigentlich immer schiefgeht: die Hybris der Menschen hat nichts einkalkuliert, das es nicht geben kann, weil nichts darüber bekannt ist. Und das es doch gibt. – Dr. Prendergast erlebt einige Momente höllischer Panik, ehe seine Welt untergeht. Das Restrisiko war vielleicht ein größerer Teil, als er wahrhaben wollte.
Der Prolog ist spektakulär, vor allem im Gegensatz zu dem Leben auf Pilgrim, das der Leser in allen Einzelheiten kennenlernt. Eine Gesellschaftsform, die Ruhe und Frieden so gekonnt vortäuscht, dass alle daran glauben. Wenn die Pilgrim, wie sich die Bewohner der eher kleinen Welt selbst nennen, wüssten, was ein totalitäres System ist, würden sie doch nicht erkennen, dass sie darin leben. Die Menschen streben die endgültige Verschmelzung an, wofür es mehrere Stufen braucht. Das Hatori, eine Kraft, die durch das Anzapfen eines mächtigen Kristalls hervorgerufen wird, dient zur vollkommenen Beherrschung von Körper und Geist. Es verleiht Fähigkeiten wie Telekinese und die Kraft zum Heilen – und Macht über die Materie.
Verschmelzung ist alles – und wer das nicht schafft bis zum vierzigsten Lebensjahr, wird vom Herrscher selber liebevoll in den Nimbus, einer Art Meditationszwischenwelt, geleitet. Jedenfalls glauben das die Menschen. Es gibt keine Pilgrim über Vierzig.
Wie in jeder Diktatur braucht man einen Feind, um das zu gewährleisten, was die totale Macht bedeutet. Und das ist die Weltenblume. Ein unterirdisch gefangener Dämon, der zwar angezapft wird, um das Hatori nutzen zu können, der aber aus den Gedanken ausgesperrt wird.
Magnus, der Sohn des Herrschers, und seine Freunde geraten in einen Sog, der ihr Leben völlig verändert. Auch müssen sie die Gedankenpolizei fürchten, die Jagd auf solche Pilgrim macht, die möglicherweise von der Weltenblume beeinflusst und somit wahnsinnig sind. Abweichungen sind bei den Pilgrim nicht sonderlich gerne gesehen. Es ist gefährlich, aufzufallen.
Die Weltenblume kann letztendlich Kontakt aufnehmen und raubt den Freunden um den Prinzen in gewisser Weise die Unschuld. Und vernichtet die ihnen bekannte Welt in blinder Wut. Pilgrim wird zerstört – die Einwohner getötet. Und eine Handvoll Pilgrim treiben als Schiffbrüchige im Meerwasser, das sie bisher nur vom Ansehen kannten.
Hier wird die Geschichte endgültig zum Abenteuer. Der Autor Joshua Tree pendelt mühelos von einer Welt zur anderen und spielt gekonnt mit Gegensätzen. Sein Stil ist bildlich und fesselnd, dabei angenehm mit trockenem Humor gewürzt. Die Geschichte um die Pilgrim hat das Zeug zu einer wirklich großen Saga. Überraschungen sind inbegriffen – nicht nur für die Pilgrim, die keine Ahnung von der Existenz anderer Völker hatten. Auch der Leser kann sich da auf einiges gefasst machen.
Fazit: Anspruchsvolle Fantasy meets Science Fiction. Eine sehr glückliche Verbindung, die bei uns Ausrufe der Anerkennung hervorrief. Wenn wir Sterne vergeben würden, wären es fünf von fünf Gestirnen.
"Pilgrim 1 – Rebellion" sowie die Folgebände sind im Buchhandel als Taschenbuch und E-Book erhältlich.
Dieser Link führt zu weiteren Informationen des Autors Joshua Tree und zu seinem Fantasy-Projekt.
© "Anspruchsvolle Fantasy meets Science Fiction": Rezension von Winfried Brumma (Pressenet), 2017. Dem Autor Joshua Tree danken wir herzlich für das Rezensionsexemplar und die Abbildung des Buchcovers.
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