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26 Jahre nach der marsianischen Invasion hat sich die Erde einigermaßen erholt. In den Köpfen der Menschen ist der galaktische Krieg schon längst Vergangenheit – doch es gibt Warner. Diese allerdings werden nicht unbedingt gern gehört.
Gleichzeitig haben einige Mitglieder des Marsianischen Rates den gleichen blinden Fleck in der Wahrnehmung. Dort wollen manche den rasanten Entwicklungsschub der Terraner nicht wahrhaben. Was vor Jahren als Desaster endete, da die marsianischen Streitkräfte letztendlich den irdischen Viren zum Opfer fielen, könnte bald lebensbedrohlich werden. Denn da die Menschen mittlerweile Raumschiffe haben, wäre es ihnen möglich, den Mars zu erreichen. Aber die Marsianer haben einen Plan. Einen sehr ehrgeizigen und womöglich auch verzweifelten Plan, von dem die Terraner nichts wissen.
Einen großen Vorteil haben die Tentakelwesen des roten Planeten allerdings: Sie sind sich einiger als die Menschen; die nämlich haben noch immer mit ihren territorialen Problemen zu kämpfen und sehen sich immer noch nicht als Erdenbewohner, sondern hängen nach wie vor ihrem nationalen und jeweiligen ideologischen Denken an. Das vergrößert deren Schwierigkeiten beträchtlich.
Aber hier wie da, auf der Erde und auf dem Mars gibt es Militärs, die klarer denken und die ständige Bedrohung durch die schiere Existenz der jeweils anderen wahrnehmen. Und tatsächlich machen sich irdische Streitkräfte auf den Weg zum Mars, um einem erneuten Angriff zuvorzukommen, und auch um Vergeltung zu üben. Denn nicht alle haben die unglaubliche Grausamkeit des marsianischen Angriffes vergessen. Und die Gefallenen.
"Krieg der Welten: Vergeltung" von den US-Autoren John Rust und Mark Gardner (ins Deutsche übersetzt von Frank Dietz) macht da weiter, wo H. G. Wells Buch aufhört: Der Bericht aus einem Paralleluniversum erzählt die Geschichte einer Kriegshölle, die sich nicht auf den Boden eines einzigen Planeten beschränkt. Militärs wie General Patton oder Flottenadmiral Beatty begegnen dem Leser ebenso wie Charles de Gaulle. Einen sehr kurzen Auftritt hat auch ein gewisser Herr Hitler, ein Störenfried und wirrköpfiger Protestler, den niemand ernst nimmt.
Wells hatte seine Geschichte durchaus nicht von einem einzigen Standpunkt aus geschrieben. Seine Marswesen waren keine einfach umrissene Bedrohung, sondern besaßen Tiefe und einen sozialpolitischen Hintergrund. Seine fein herausgearbeiteten Unterschiede im Denken der jeweiligen Kontrahenten werden im vorliegenden Buch hervorragend gewürdigt und sehr kreativ weitergeführt.
Gardner und Rust führen diese Tradition und auch den Stil weiter, ohne zu kopieren. Obwohl "Krieg der Welten: Vergeltung" auf H. G. Wells Roman basiert, kann es durchaus eigenständig gelesen werden. Science-Fiction-Fans kommen hier definitiv auf ihre Kosten!
Das im Frühjahr 2017 erschienene Taschenbuch Krieg der Welten: Vergeltung weist 358 Seiten auf (ISBN 978-1544730240) und ist auch als E-Book erhältlich.
Die englischsprachige Originalausgabe War of the Worlds: Retaliation von John Rust und Mark Gardner ist ebenfalls in mehreren Formaten im deutschen Handel verfügbar.
© "Kreativer Kriegsbericht aus einem Paralleluniversum": Rezension von Winfried Brumma (Pressenet), 2017. Bei den Autoren bedanken wir uns herzlich für das Coverbild und das Rezensionsexemplar!
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