|
Der bildgewaltige Schauerroman "Erben der Ewigkeit: Der Fluch des Lebens" ist der Auftakt zu einer mitreißenden Fantasy-Trilogie, einem Low-Fantasy-Spektakel mit klassischen Horrorelementen über die triebhaften Auswüchse ewigen Lebens. Mit der Vermischung von Fantasy und Horror kehrt der Autor Derufin Denthor Heller zurück zu den Wurzeln der Phantastik. Erkennen Sie die Realität des Lebens und erleben Sie die bittere Wahrheit über das tragische Schicksal der "Erben der Ewigkeit".
Heller Aufruhr herrscht im mittelalterlichen Weiler Laaberau. Aufgeregt fiebert die Bevölkerung dem großen Konzert fahrender Musikanten entgegen. Die Gefahr der letzten Tage scheint gebannt. Doch war der dämonische weiße Säbelzahn der wahre Schuldige für die erfahrenen Gräueltaten der letzten Stunden? Welch düsteres Geheimnis bergen die verwunschene Waldlichtung und der edle Kirschbaum, den uralte Geschöpfe beleben? Schnell zeigt sich, dass nichts ist, wie es zunächst scheint.
Die Taschenbuch-Ausgabe von "Erben der Ewigkeit: Der Fluch des Lebens" umfasst 316 Seiten (ISBN 978-3751998659). Der phantastische Schauerroman des Autors Derufin Denthor Heller ist Mitte Oktober 2020 via Books on Demand erschienen und auf allen gängigen Verkaufsplattformen als E-Book und Paperback erhältlich.
"Du hast Recht. Ich sollte mich sputen", sagte er leise. "Manchmal wünschte ich mir, ich hätte mehr Zeit." Er musste selber lachen, denn Zeit hatten sie beide wahrlich viel genug. Nur war sie nicht immer richtig verteilt.
"Heute ist es Zeit. Gestern war es noch Mitspracherecht." Lorêen schüttelte den Kopf. "Ständig nur am Meckern. Wer frägt mich denn?" Die Homuncula hielt kurz inne und stieß wieder ein leises Keuchen aus. "Ständig muss ich mir dein Gejammer und Gesülze anhören, wie mies und dreckig es dir geht. Dabei solltest du froh sein. Alle deine Wünsche werden dir von den Augen abgelesen und du bekommst so ziemlich alles, was du möchtest."
Leopold kam nicht umher, dass sie damit Recht hatte. In der Tat war es so. Die Gnome kümmerten sich gewissenhaft und freundlich um ihn. Sie bereiteten ihm sein vertracktes Dasein so angenehm, wie es ihnen möglich war.
"Ich bekomme alles. Nur nicht meine Freiheit." Es hatte eine Weile gedauert, bis Leopold eine Antwort parat hatte. Lorêen hatte schon gar nicht mehr mit einer Wiederaufnahme des Gesprächs gerechnet und sich wieder ihrem Gemälde zugewandt. Sie betrachtete es mit zugekniffenen Augen aus nächster Nähe und sah dabei aus wie eine alte Greisin, mit erheblicher Sehschwäche.
"Freiheit?", fragte sie. "Was bedeutet das schon?"
"Na, eine ganze Menge. Alle Menschen streben ihr gesamtes Leben danach, frei zu sein.", sagte Leopold.
"Freiheit." Lorêen wiederholte das Wort langsam und zerlegte es dabei in seine Silben und Buchstaben. "Wann ist man eigentlich frei?", überlegte sie laut.
"Tja, das ist die zentrale Frage. Ich bin es jedenfalls nicht", beharrte Leopold stur auf seiner Ansicht.
"Mal davon abgesehen, dass dein Status halbjährlich, dem eines Lustsklaven sehr ähnlich ist, hast du doch selbst sehr viele Freiheiten. Wer kann von sich schon behaupten, das eigene Leben mit Inhalten zu verbringen, die einen interessieren und die einem Spaß und Freude bereiten. Bedenke, was der gemeine Bauer mit Kind und Kegel von seinem kurzen Leben mit ständiger harter Arbeit auf dem Felde hat, wenn er versucht dem kargen Erdboden die nächste, reife Ernte der Feldfrüchte abzuringen. Oder der Handwerker, der mit seinen Lieben von Stadt zu Stadt zieht, immer auf der Suche nach der nächsten, wieder befristeten Anstellung auf der Burgbaustelle eines edlen Herrn oder Gutsverwalters. Selbst edle Ritter mit ihren stattlichen Schlachtrössern, einer Schar von Knappen und Stallknechten sind nicht frei, müssen sie doch regelmäßig Rechenschaft ablegen vor ihrem eigenen Weib und dem Adels- und Königsgeschlecht, unter dessen Herrschaft sie dienen. Von den Soldaten und Söldnern ganz zu schweigen, die ihre Freiheit oft genug in unsinnigen Kriegen verlieren und versklavt zu Tode geprügelt werden, für den Fall, dass sie nicht bereits am Felde ihr kostbares Leben ließen."
Lorêen hielt nach ihrem langen Monolog kurz inne und saugte frische Luft ein. Sie hatte sich regelrecht in Rage geredet und spürte das Ergebnis der Unterversorgung mit Sauerstoff, den beschleunigten Schlag ihres künstlichen Herzens.
"Freiheit! Ein Begriff, den man schnell so daher sagt, ohne wirkliche Bedeutung. Niemand ist wirklich frei." Die Homuncula drehte sich zu Leopold um und starrte in seine weit aufgerissenen Augen. "Du aber kommst sehr nahe dran", fügte sie kurzangebunden und mit endgültiger Miene hinzu.
"Kannst Du nicht verstehen, dass ich gerne selbstbestimmt leben möchte?" Leopold schrie die Frage regelrecht heraus, was seine Stimme zum Beben brachte. Die nächsten Worte wählte er mit Bedacht und sie kamen deutlich leiser, fast unhörbar über seine Lippen. "Ist es wirklich nicht vorstellbar, dass ich meinem Leben selbstbestimmt ein Ende setzen möchte."
Lorêen hatte ein gutes Gehör. "Oh, nicht schon wieder diese alte Leier. Bist du wieder einmal in der für dich üblichen depressiven Grundstimmung." Sie lachte kurz. "Wie oft, hast du denn schon versucht dich umzubringen? Na?", fragte sie. "Soll ich Dir ein Seil binden oder dich mit meinen Farbpigmenten vergiften? Moment, da findet sich bestimmt irgendeine giftige Substanz. Warte mal kurz. Ich find schon was." Sie kramte kurz in ihrem kleinen Regal. "Wo war noch mal diese verflixte, giftige Pflanzentinktur?"
Leopold strafte die kleine Homuncula, in dem er diese Frage überhörte.
"Ach was. Die Sucherei ist viel zu anstrengend. Du bist bestimmt auch zufrieden, wenn ich dich kurzerhand schnell und einfach erdolche." ...
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich hoffe, Sie hatten beim Lesen dieses kurzen Textes genau so viel Freude wie ich beim Schreiben. Die Homuncula gehört mit zu meinen Lieblingsfiguren. Diese Textauswahl ist dem 5. Kapitel des Romans "Erben der Ewigkeit: Der Fluch des Lebens" entnommen. Erzählt wird einer der Haupthandlungsstränge im Roman.
Informationsmaterial über mich, Leseproben und einige Kurzgeschichten aus dem Vorleben der Figuren finden Sie auf meiner Autorenhomepage.
Wenn Sie, liebe Leser/in, die Zeit finden, würde ich mich sehr über eine Rezension oder ein kurzes Feedback freuen. Ich danke allen Leser/innen, die mir als Selfpublisher ihr Vertrauen schenken und gemeinsam mit mir den Fluch des Lebens ergründen.
Derufin Denthor Heller
Im Herbst 2020
© Für die Textauswahl zur Fantasy Buchvorstellung "Erben der Ewigkeit: Der Fluch des Lebens" sowie die Verwendung der Coverabbildung danken wir dem Autor Derufin Denthor Heller sehr herzlich, 10/2020.
Archive:
Jahrgänge:
2022 |
2021 |
2020 |
2019 |
2018 |
2017 |
2016 |
2015 |
2014 |
2013 |
2012 |
2011 |
2010 |
2009
Themen:
Buch-Rezensionen |
Ratgeber |
Sagen & Legenden |
Fantasy Mythologie |
IT & Technik |
Krimi Thriller |
Fachartikel & Essays |
Jugend- & Kinderbücher |
Bedeutung der Tarotkarten |
Bedeutung der Krafttiere
Noch mehr Bücher lesen (Werbung):
Fantasy & Science Fiction
| Krimis & Thriller
| Ratgeber
| Reise & Abenteuer
Sie schreiben anspruchsvolle Romane und Erzählungen? Wir suchen neue Autorinnen und Autoren. Melden Sie sich!
Wenn Sie die Informationen auf diesen Seiten interessant fanden, freuen wir uns über einen Förderbeitrag. Empfehlen Sie uns auch gerne in Ihren Netzwerken. Herzlichen Dank!
Sitemap Impressum Datenschutz RSS Feed