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Die saarländische Autorin Silke K. Weiler ("K." steht für Katharina) veröffentlicht mit "Das Erbe Bereliens" einen spannungsvollen Fantasy-Roman, von dem es drei Teile geben wird. Teil I ist unter dem Titel "Die Legende vom steinernen Buch" erschienen.
Als ihr Vater bei einem Überfall getötet wird, setzt Rune alles daran, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Eine Spur führt die junge Frau zu Königin Ioarin, die mit brutaler Willkür über ihr Volk herrscht – und zur Legende vom steinernen Buch. Warum ist die Herrscherin so versessen auf dieses seit Jahrhunderten verschollene Artefakt, dass sie dafür über Leichen geht? Und auf wessen Seite steht Galen, ihr Leibwächter und Vertrauter, wirklich?
Die Antworten auf diese Fragen bergen eine tödliche Gefahr, denn nicht nur das steinerne Buch hat seinen Weg aus der Legende in die Wirklichkeit gefunden.
Das Taschenbuch "Das Erbe Bereliens: Die Legende vom steinernen Buch" umfasst 658 Seiten und wurde via BoD im August 2020 in einer neuen, überarbeiteten Auflage veröffentlicht. Das Low-Fantasy-Abenteuer von Silke K. Weiler gibt es auch als E-Book!
Hinweis: Band II ist unter dem Titel "Das Erbe Bereliens: Die Pforte" bereits im Handel, wird aktuell (Sommer 2020) noch überarbeitet. Der dritte Band befindet sich in Arbeit.
Trant grinste und maß sie von oben bis unten mit einer Gründlichkeit, die Rune ängstigte.
"Ein Junge steht hier rum, wo er nicht rumzustehen hat, erzählt mir was von Eiern und sieht dabei aus, als hätte er selbst keine in der Hose." Er streckte langsam eine Hand nach Rune aus. "Vielleicht sollte ich mir dich mal ein bisschen genauer vornehmen ..."
Runes Augen hefteten sich auf etwas in Höhe von Trants rechter Schulter. "Was habt Ihr da, Herr?", fragte sie.
Trant blinzelte. "Wo soll ich was haben?"
Sie hob die rechte Hand, in der sie ein kleines Stück Apfel zwischen Zeige- und Mittelfinger hielt, und legte sie leicht auf Trants Schulter. Der Stoff ihres Ärmels wölbte sich kurz. Etwas huschte über ihre Haut auf den ledernen Wams der Wache.
"Na, da!", sagte Rune.
Trant wandte argwöhnisch den Kopf nach rechts. Kluge Perlaugen, schwarz und glänzend, erwiderten seinen Blick mit mäßigem Interesse, um sich sogleich dem Stück Apfel zu widmen.
Trant erstarrte. Dann schien er sich auszudehnen. Rune nutzte die Zeit, die Trant brauchte, um genug Luft für seinen Schrei aufzunehmen, um zwei weitere der schwarzäugigen Graufelle aus ihrer Kleidung auf den Hünen schlüpfen zu lassen. "Da ist noch eine."
Ein eher unnötiger Hinweis, der in dem gewaltigen weibischen Kreischen unterging, das aus Trants aufgerissenem Maul erscholl. Er stieß Rune heftig zur Seite. Sie landete auf den untersten Stufen, die Eier fielen aus dem Korb, kullerten über die Treppenstufen und zerbrachen.
Trant stolperte auf den Vorplatz, zog sein Schwert und begann, wie toll um sich zu schlagen. Fauchend durchschnitt die Klinge die Abendluft. Weinerliches Flehen unterbrach sein Geschrei: "Nehmt sie weg! Nehmt sie weg!" Mit dem Schwertknauf prügelte er auf seinen eigenen Oberkörper ein, wo die Ratten noch immer herumturnten. Eine schlüpfte ihm in den Kragen und Trants Schreie erreichten ihren bisherigen Höhepunkt.
Die zweite Wache eilte an Rune vorbei die Treppe hinab, die Flügel der Pforte zum Palas wurden aufgestoßen und vier weitere Männer kamen herbeigerannt, ohne sie zu beachten.
Und während die Männer den tobenden Trant, der sich vor ihren Augen gebärdete, als sei ihm der Verstand vollends abhandengekommen, aus sicherer Entfernung ratlos anstarrten, drehte Rune sich gemächlich auf den Bauch, kroch eine Stufe zum Palas hinauf, dann eine weitere, dann noch eine und war schließlich im dämmrigen Gähnen der Türflügel verschwunden.
Als würde man ein Seil kappen, fehlte plötzlich ein Stück ihrer Erinnerung. Da war Trants Jaulen, das immer leiser wurde und schließlich ganz verstummte, je tiefer sie in den Palas eindrang. Sie hatte den Thronsaal durchquert, eingeschüchtert von der Stille und Schwärze in diesem weiten Raum.
Im nächsten Moment aber kam sie quälend langsam in einer feucht-modrigen Finsternis zu sich. Ein betäubendes Pulsieren im Schädel ließ keinen klaren Gedanken zu. Jedes Mal, wenn sich ihr Kopf wie eine Blase ausdehnte, drohte sie unter einer Welle aus Übelkeit erneut das Bewusstsein zu verlieren. Kalter Schweiß brach ihr aus. Sie konnte nur abwarten und versuchen, sich so gut es ging zurechtzufinden.
Die kühle Luft, die sie umgab, wäre eine Wohltat gewesen, hätte sie nicht das Aroma von Verwesung und Zersetzung durchdrungen. Rune selbst lag auf einem harten Untergrund, abweisend, klamm und kalt: Fels! Seine Unebenheiten bohrten sich wie steinerne Fingerknöchel in ihren Rücken. Ihre Arme waren zu beiden Seiten des Kopfes nach oben ausgestreckt und fühlten sich taub und fremd an. Sie spannte die Muskeln an, doch es gelang ihr nicht, sie zu bewegen. Etwas scheuerte um ihre Handgelenke.
Was ging hier vor sich? Warum lag sie hier, zur Bewegungslosigkeit verdammt? Wie ein plötzlich aufziehender Sturm jagte Begreifen durch sie hindurch. Angst fegte die Wolke der Benommenheit aus ihrem Kopf. Sie war gefesselt! Sie lag gefesselt in einem Verlies auf Ban Berel. Das Schlimmste, was hätte passieren können, war eingetroffen: Sie war aufgeflogen! ...
Die Autorin Silke K. Weiler liest und schreibt nicht nur viel, sondern hört auch Death Metal, mag eine ganz spezielle, leckere Marmelade und ... aber schaut doch selbst auf ihrer Homepage, auf der man jede Menge stöbern kann.
© Der Autorin Silke Katharina Weiler danken wir sehr herzlich für die Texte zur Buchvorstellung ihres Low-Fantasy-Abenteuer-Romans "Das Erbe Bereliens: Die Legende vom steinernen Buch" und die Abbildung des Buchcovers, 08/2020.
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