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Es hatte in letzter Zeit immer weniger zu essen gegeben, und die Geschwister mussten immer öfter hungrig einschlafen. Sie drängten sich dann dicht aneinander und wärmten einander, und wenn es schon spät war und die Eltern es nicht bemerkten, holte sie das Mädchen zu sich ins Bett. Da waren die beiden glücklich, denn dort war es herrlich warm und sie legten die Nasen auf die Haut ihrer kleinen Freundin und seufzten wohlig im Schlaf.
Wenn das kleine Mädchen morgens in die Schule ging, verabschiedete sie sich immer ganz lieb von den Kleinen und sprach leise mit ihnen, bis die Mutter sie endlich aus dem Haus schickte. Aber es kamen immer schlimmere Tage, das Essen wurde immer weniger und auch die Menschen hatten nicht mehr genug. Und dann kam der Morgen, an dem alles sich veränderte, kurz nachdem das Mädchen fortgegangen war.
Mit traurigen Gesichtern nahm der Mann die beiden hoch und steckte sie in eine große Kiste. Das war etwas ganz Neues und es gefiel ihnen gar nicht, denn es war dunkel und sie wussten nicht, was vor sich ging. Die Kiste wurde getragen und dann aufgestellt und festgemacht, dann ging es schwankend weiter. Es roch nach dem Ding, das die Menschen "Fahrrad" nannten und neben dem die Kleinen gern ein Stück hergelaufen waren, wenn die Menschen damit fuhren. Das war etwas Bekanntes, und so schliefen die Geschwister bald ein bei dem gleichförmigen Geschaukel.
Aber bald wurden sie wach, denn die Kiste bewegte sich wieder und dann gab es einen Stoß, als sie auf den Boden gestellt wurde. Dann waren Schritte zu hören und das besondere Quietschen, das dieses "Fahrrad" machte. Beklommen fingen die ängstlichen Kleinen an zu weinen, dann stießen sie an den Deckel ihres Gefängnisses, und dieser gab ganz leicht nach.
Ein Reh, das des Weges kam zu dieser recht frühen Stunde, beäugte misstrauisch das Ding, das da am Waldweg stand und mit Sicherheit nicht hierhergehörte. Neugierig blieb es stehen und sah, dass aus dem Ding etwas herauskullerte, etwas, das doch sehr nach Mensch roch, und so gab das Tier eiligst Fersengeld. Die zwei Ausbrecher waren erstaunt über das, was sie außerhalb der Kiste fanden, einen so interessanten Ort hatten sie noch nie gesehen ...
* * * Ende der Leseprobe aus unserem Buch * * *
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© Textbeitrag "Zwei im großen Wald": Winfried Brumma (Pressenet), 2009. Bildnachweis: Fantasy Baumhaus, CC0 (Public Domain Lizenz).
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