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"Was, wenn Siegfried von Xanten tatsächlich existiert hätte? Aber als römischer Soldat?", heißt es im Klappentext des 700 Seiten umfassenden historischen Romans von Jochen Groddeck, der bestens mit Kunst- und Zeitgeschichte vertraut ist.
Was wäre passiert, wären die Voraussetzungen anders gewesen und was hätte es für Auswirkungen gehabt? Wie wir wissen, ist die Zukunft nie in Stein gemeißelt. Es ist von sehr vielen Faktoren abhängig, zum Teil auch von Kleinigkeiten. Oft nehmen wir es nicht einmal wahr, wie die Dinge sich entwickeln. Wenn es aber mit der Vergangenheit ebenso wäre? Der Autor und Pädagoge Jochen Groddeck hat sich eben dieser Frage angenommen.
Groddeck nutzt eine der bekanntesten Sagen unserer Kultur, um ein hochinteressantes Experiment zu starten: die Geschichte von Siegfried dem Drachentöter. Jeder kennt diese Geschichte um Heldenmut, Liebe und Verrat. Aber was wäre, wenn es das alles gegeben hätte? Wenn Siegfried von Xanten tatsächlich eine historische Figur gewesen wäre, seine Wurzeln aber in Rom lägen und er als Soldat für den Kaiser ausgebildet und in die Fußstapfen seines Vaters getreten wäre? Um dann auf abenteuerliche Weise zu dem wurde, als den wir ihn kennen? Weit weg von allem, was Kindheit und Erziehung waren und trotzdem zu dieser Ikone des Heldentums wurde?
Historisch überaus versiert erzählt Jochen Groddeck eine völlig andere Geschichte – die letztendlich das Ergebnis hat, das wir aus der Nibelungensage kennen.
Die Idee zu diesem historischen Roman, der mit spannenden und sehr unterhaltsamen Elementen ausgestattet wurde, ist grandios, auch die Sprache beeindruckt – nur verzettelt sich der Autor ein wenig. Wir wissen, dass Fußnoten immer Teil seines Konzepts waren. Aber immer, wenn Fußnoten gesetzt werden, geht der Lesefluss verloren. Und das geschieht doch recht häufig. Groddeck verschenkt dies vor lauter Wissenschaftlichkeit. Ein Bruchteil des Lateins hätten es auch getan. Aber so könnte die Geduld des Lesers strapaziert werden.
Der Autor möchte Handlung und Information unter einen Hut bringen. Das funktioniert aber nicht, weil er zu viel Wissen hineinpackt. Das ist zwar gut, aber es kommt auch darauf an, welche Leserschaft er ansprechen will. Jemand, der historische Romane mag, ist vielleicht von der Idee angetan. Ein Geschichtslehrer wäre wohl mehr als begeistert, denn für den Geschichtsunterricht ist das Buch lebendig geschrieben. Als Roman aber ist es zu fußnotenlastig. Andererseits braucht man ohne Fußnoten das nötige Wissen, um nicht zu kapitulieren vor den lateinischen Bezeichnungen und Ortsnamen. Fußnoten können aber auch eine spannende Geschichte stören, wenn sie überhand nehmen.
Jochen Groddeck teilt uns mit, dass es Leser gab, die die Fußnoten einfach "links liegen" gelassen haben und seinen Roman trotzdem mit Gewinn lesen konnten. Seine Anmerkung geben wir gerne so weiter.
Das Buch im Handel: Unter dem Gesamttitel (Werbelink) "Das unglaubliche Leben des Victorinus Victor: aufgeschrieben von Jochen Groddeck" wurde das Taschenbuch im Januar 2024 veröffentlicht. Den historischen Roman von Jochen Groddeck kann man auch als E-Book erwerben.
© Die Rezension zu "Das unglaubliche Leben des Victorinus Victor", ein historischer Roman mit Krimi-Elementen von Jochen Groddeck, wurde verfasst von Izabel Comati und Winfried Brumma (Pressenet), 05/2024.
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