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Aus der Urban-Fantasy-Reihe "Die Wächter von Sisong" ist im März 2019 der zweite Band erschienen, der den Titel "Matteos Lied" trägt. Dabei verbindet die Autorin Lily Konrad spannende Thrillerelemente mit einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte.
Kennt ihr die fantastische Welt in "Cats Bestimmung", dem ersten Band dieses Fantasy-Romance-Thrillers von Lily Konrad? Schaut vorab in unsere Rezension dieser fesselnden Geschichte, die kurz zuvor veröffentlicht wurde!
In Band II nun beginnt alles mit dem Verschwinden des Wächters Matteo. Nachdem dieser von seinem Heimatplaneten Sisong auf die Erde zurückgekehrt ist, gerät er in einen Hinterhalt und findet sich bald darauf in einer äußerst misslichen Lage wieder, aus der er sich nicht selbst befreien kann. Doch er gibt nicht auf und bemüht sich, einen Fluchtweg zu entdecken. Nach einiger Zeit bekommt er unverhofft Gesellschaft in seiner Gefangenschaft.
Währenddessen suchen seine Freunde fieberhaft nach ihm. Ein Wächtertattoo und das geheimnisvolle Feuer der Drachen weisen ihnen den Weg, und ein Lied, das lange verstummt war und nun erneut erklingt, gibt Anlass zur Hoffnung. Aber die Gegner sind erbarmungslos, denn diese verfolgen verbissen ihr eigenes Ziel: Sie müssen um jeden Preis einen Weg finden, ihren Untergang zu verhindern. Und so sehen sich die Wächter nicht nur einem mächtigen Feind gegenüber. Vielmehr finden sie sich in einem rasanten Wettlauf gegen die Zeit wieder. Wird es ihnen dennoch gelingen, Matteo zu befreien, bevor er für immer verloren ist?
Das Taschenbuch "Matteos Lied (Die Wächter von Sisong, Band 2)" enthält 338 spannende Seiten (ISBN 978-3964432377). Den Urban-Fantasy-Band von Lily Konrad gibt es auch als E-Book in den Online-Buchstores.
Nachdem einige Zeit lang nichts weiter passiert war, begann Matteo, sich mit seiner Umgebung vertraut zu machen, um somit seine Lage besser einschätzen zu können. Er stellte fest, dass er sich nicht nur in der Gedankenwelt eines Menschen befand, sondern in dessen Kopf gefangen zu sein schien.
Und das Erste, was er wahrnahm, war ein Iszeronit, der ihm gegenübersaß, mit verschränkten Armen und einem selbstzufriedenen Grinsen im Gesicht.
"Es hat geklappt", erklärte dieser und seine farblosen Augen glitzerten voller Genugtuung. "Ich habe gewusst, dass ich euch nur mit euren eigenen Waffen schlagen kann. Aber damit ist es gar nicht so schwer."
"Hä? Was redest du da?", war eine weitere Stimme zu hören. Matteo brauchte einen Moment, um zu verstehen, dass diese zu dem Menschen gehörte, in dessen Kopf er gefangen war. "Wen hast du mit seinen eigenen Waffen geschlagen?"
"Mein neues Computer-Spiel. Du erinnerst dich sicher. Ich habe dir davon erzählt."
"Ich erinnere mich an gar nichts. Wann soll das gewesen sein?"
Das Grinsen des Iszeroniten wurde noch etwas breiter, während er sich vorbeugte und dem Menschen direkt in die Augen sah. Matteo hatte mit einem Mal das Gefühl, mitten auf einem Präsentierteller zu sitzen und fixiert zu werden, ohne die Möglichkeit, den eiskalten Blicken auszuweichen.
"Ich hab's dir erzählt, aber du kannst dich nicht erinnern, weil ich ein Iszeronit bin. Immerhin habe ich es geschafft, meinen Namen in dein Gedächtnis zu schreiben – zusammen mit der Tatsache, dass du mich kennst. Das ist mir bislang nur bei dir gelungen und bei Hannes. Aber es ist ein Anfang und ich werde weiter daran arbeiten, die Erinnerungen an mich bei einigen ausgewählten Menschen auszubauen."
"Was immer du geraucht hast, Owen", gab der Mensch zur Antwort, "muss verdammt gut gewesen sein. Kann ich auch etwas davon haben?"
Als der Name fiel, wusste Matteo sofort, wen er vor sich hatte: Owen Callaghan, einen der Anführer der Iszeroniten. Er hatte sich bis vor Kurzem in Irland aufgehalten, war von dort aber spurlos verschwunden. Zumindest kannte Matteo nun Owens neuen Aufenthaltsort, auch wenn ihm diese Erkenntnis momentan nicht weiterhalf.
"Du musst wissen", fuhr der Iszeronit indessen ungerührt fort, "dass ich mich mit dir angefreundet habe, weil du mir besonders gut dafür geeignet zu sein schienst, die Gedanken eines Sisoners in dir einzusperren. Du bist fantasielos, engstirnig und allem Neuen gegenüber ausgesprochen zurückhaltend. Mit anderen Worten: Du bietest die idealen gedanklichen Gefängnismauern."
"Also hör mal, das klingt aber nicht gerade freundlich."
"Und jetzt ist mir ein Sisoner in die Falle gegangen. Nein, nicht irgendeiner, sondern einer der Wächter. Ich brauchte einen von ihnen lebend, musst du wissen, denn nur so kann ich sie ausführlich untersuchen und lernen, mich wie sie zu verhalten. Genau das will ich tun, um in ihre Kommandozentrale vorzudringen, zu ihrer Hüterin. Ich habe lange gerätselt, wie ich das anstellen könnte und ich denke, ich habe die Lösung gefunden. Die Gedanken von Matteo Esposito sind in deinem Hirn und werden dort verkümmern, während mir sein Körper schutzlos ausgeliefert ist. Ich werde ihn noch ein wenig behalten, um ihn bis ins Kleinste zu kopieren. Wenn ich das geschafft habe, werde ich an seiner Stelle zu den Wächtern zurückkehren und dann werde ich die Hüterin töten. Mein Volk wird mich feiern, weil ich es sein werde, der sie und die Erde von den Sisonern befreit hat."
Owen Callaghan legte den Kopf in den Nacken und lachte dröhnend. Er hatte einen wichtigen Etappensieg errungen, und zwar über einen seiner bedeutendsten Feinde, einen sisonischen Wächter. Dieser Triumph machte ihn siegessicher und unvorsichtig. Sonst hätte er nicht so offen über seine Pläne geplaudert. Und bestimmt wäre ihm das leise Surren nicht entgangen, das von oberhalb eines Regals zu hören war. Dort hätte er eine kleine Linse entdecken können, umgeben von einem schwarzen Ring. Gleich darunter befand sich ein unscheinbarer roter Punkt, der bis zu genau diesem Moment geblinkt hatte und nun erlosch. ...
© Herzlichen Dank an die Autorin Lily Konrad für die Textauswahl "Geschlagen mit den eigenen Waffen" und das Coverbild zu "Matteos Lied", 04/2019.
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