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Mit "Schwarze Villa" legt die Pforzheimer Autorin Claudia Konrad ihren zweiten Kriminalroman um den Sonderermittler a. D. Peter Wellendorf-Renz, kurz Welle, vor. Gefolgt von seinem Staffordshire Bullterrier Trollinger und ausgestattet mit gesundem Menschenverstand, einer guten Portion Pragmatismus, einem bestens funktionierenden Netzwerk aus Polizisten sowie seiner temperamentvollen griechischen Freundin führt ihn die Geschichte quer durch die gesamte Region und zurück in die schicksalhaften Tage Pforzheims Ende Februar 1945, wo die Fäden dieser spannenden Story zusammenlaufen.
"Schwarze Villa" ist ein Regionalkrimi der kohlrabenschwarzen Art, der einfach Spaß macht: Super zu lesen, spannend ab der ersten Zeile, ausgestattet mit einer unglaublichen Story, einem überaus sympathischen Ermittler ganz ohne die üblichen Psycho-Probleme der Fernsehkommissare, Begriffen wie "Halbseckl" oder "Granadebachel" inklusive kleiner Übersetzungshilfe sowie jeder Menge liebevoller Seitenhiebe gegen Pforzheim, wie es leibt und lebt. Und noch dazu haptisch und gestalterisch, vom Titel bis zum Layout, einfach ein rundum schönes Buch.
Unser Lesetipp: (Werbung) Die Taschenbuch-Ausgabe von "Schwarze Villa (Welle ermittelt: Sonderermittler Wellendorf-Renz im Einsatz)" umfasst 240 Seiten und wurde vom pinguletta Verlag im März 2019 herausgegeben (ISBN 978-3948063016). Der Regionalkrimi von Claudia Konrad ist auch als E-Book im Online-Buchhandel erhältlich.
Hinweis: Den ersten Kriminalroman von Claudia Konrad stellen wir Ihnen am Schluss dieses Beitrags vor.
Peter Wellendorf-Renz, den Freunde und Bekannte kurzerhand Welle nennen, lebt als pensionierter Kriminalhauptkommissar im Nordschwarzwald; er war immer noch als Sonderermittler tätig. Im Jahr 2010 quittierte er seinen Dienst bei der Pforzheimer Kriminalpolizei aus gesundheitlichen Gründen. Welle, 1952 geboren, stolperte von nun an über mysteriöse Fälle, Tote und seltsame Geschichten, die den Polizeichef dazu veranlasst hatten, ihm den Sonderermittlerstatus zu gewähren. Seither spaziert er im Präsidium ein und aus, was seinem Nachfolger Igmar Keller zu Beginn ein heftiger Dorn im Auge war. Inzwischen verstand man sich und wusste sich zu schätzen. Man saß sogar mit den Honoratioren der Stadt gemeinsam am Stammtisch mit dem witzigen Namen Alte Hasen.
Welle freundete sich wenige Wochen nach Eintritt in den Ruhestand im Tierheim mit einem Staffordshire Bullterrier an, den er kurze Zeit später adoptierte und ihm den Namen Trollinger verpasste. Ob an der Namensgebung ein oder zwei Schoppen zu viel vom guten Lemberger schuld waren, bleibt bis dato Welles Geheimnis. Jedenfalls ergeben Herr und Hund ein Ermittlergespann der Extraklasse.
Heute traute Welle seinen Augen nicht, als er die Trauerkarte las, die er soeben aus dem Briefkasten gefischt hatte.
"Sehr geehrter Herr Wellendorf-Renz, als Befürworter und Unterstützer Pforzheimer Kultur und Künstler möchte ich Sie, der Sie mir als solcher ebenso bekannt sind, recht herzlich zur Trauerfeier am kommenden Dienstagabend in die Schwarze Villa, Friedenstraße in Pforzheim, einladen. Ein Kondolenzbuch wird ausliegen. Mit freundlichem Gruß. Kai Sander, Architekt."
"Trollinger", sagte er. Welle sprach oft mit seinem Hund. "Jetzt gibt Sander den Sesselpupsern im Amt die letzte Breitseite. Da werden wir ungeniert hingehen. Bin gespannt, ob sich die Obrigkeit blicken lässt." Welle freute sich und rieb sich schadenfroh die Hände.
Pforzheim, die Goldstadt im Nordschwarzwald, die gerne vom ehemaligen Oberbürgermeister Dürr als multikulturelle Stadt bezeichnet wurde. Eine Stadt, die ansässige Vereine und Künstler meist an der langen Hand verhungern ließ, Projekte und Veranstaltungen stattdessen für Abertausende Euro an Auswärtige vergab, diese Stadt erfuhr an einem warmen Spätsommermorgen ihren größten Kulturschock. Eine schwarze Villa ward über Nacht geboren, und das in einem exklusiven Wohnviertel, dem Rodgebiet. Inmitten strahlend weißer alter Villen, die allesamt in neoklassizistischem Stil erbaut und aus den Anfängen des vorigen Jahrhunderts stammten. Ein Viertel, das von der bestialischen Zerstörung Pforzheims zum Ende des Zweiten Weltkrieges so gut wie verschont blieb.
Schwarz, nicht nur die Fassade, die Holzläden, Glasscheiben, die Eingangstreppe mit Tür, das Geländer, die Dachziegel, Dachrinne, die Antenne, sogar die Lampe am Eingang, alles kohlrabenschwarz. Und dies tatsächlich in nur einer Nacht, in der die Nachbarschaft so tief geträumt haben muss, dass niemand das geringste Geräusch wahrgenommen hatte. Allein dieses Moment der Überraschung konnte Welle nicht wirklich verstehen. Er ist der Überzeugung, dass so eine Aktion ohne Geräusche gar nicht funktionieren konnte.
Als in den einschlägigen Tageszeitungen darüber berichtet wurde, machte sich Welle mit seiner griechischen Freundin Tula auf, um das schwarze Werk zu besichtigen. Ein Frevel war es schon, aber lustig fanden sie es dennoch. Kunst eben.
Durch Zufall trafen sie auf den Besitzer, den Architekten Kai Sander. Lange unterhielten sie sich. Sander fand es belustigend, wie sich die Kritiker auf ihn stürzten. Klar musste es so kommen. Wer ein denkmalgeschütztes Haus schwarz streicht, provoziert. Die Idee, die Villa als Ausstellungsort zu nutzen oder gewisse Veranstaltungen darin zu organisieren, fand in Welles Bekanntenkreis großen Anklang. Man empfand die herbe Kritik, die in der Presse kursierte, lächerlich. Hugo Wert, Rechtsmediziner und Freund von Welle, und ebenfalls Mitglied des Honoratioren-Stammtisches der Alten Hasen meinte dazu: "Pforzheim ist zu Wichtigem nicht in der Lage, ergo muss man sich mit Unwichtigem beschäftigen."
"Kriminächte, düstere Musik, Hunderte Kerzen, und an den Wänden mystische Kunstgegenstände, das ist auch eine Maßnahme", hatte Sander gemeint. "Das Ambiente wäre perfekt."
Und dann? Ausgeträumt. Die Stadtverwaltung hatte Ausstellungen in dem Gebäude untersagt. Darüber hinaus hatte man Sander so zugesetzt, dass er mit einem hohen Bußgeld – Vorwurf: Verunstaltung eines denkmalgeschützten Objekts – zu rechnen hatte. Und das, obwohl er immer beteuerte, der Villa nach gewisser Zeit wieder den originalen Anstrich zu verpassen. Die Rückseite des Hauses war ja weiß geblieben, was allerdings niemand wissen sollte. Doch in den sozialen Netzwerken tauchte ein Foto auf. Auftraggeber, wie sich schnell herumgesprochen hatte: ein Kulturbeauftragter der Stadt.
"Unbefugtes Betreten fremden Grundstückes ... das gehört wohl zu dem Unwichtigen in Pforzheim", regte Wert sich auf.
Und nun Sanders letzter Schachzug, die Trauerfeier.
Fackeln, die in schwarz gestrichenen Halterungen steckten, und die der einstigen Herrschaftsvilla ein glimmendes Aussehen gaben, säumten die Treppen zum Eingang. Mystisch, gespenstisch, geheimnisvoll wirkte es. Der Zulauf war enorm, damit hatte sicher niemand gerechnet, am allerwenigsten Sander. Kunstliebhaber, Unterstützer und auch Neugierige waren gekommen. Sehen und gesehen werden, lautete die Devise. Und jeder, ausnahmslos jeder dieser Besucher, trug sich voller Stolz und Mitgefühl gegenüber Kai Sander in das Kondolenzbuch ein. Dietmar Maier, ein ehemaliger Stadtrat, war ebenfalls anwesend. Freudig begrüßte er den Ex-Kommissar mit seiner Lebensgefährtin.
"Wellendorf-Renz, ich freue mich, Sie zu sehen. Frau Diamantopoulos." Händeschütteln. Eine anerkennende, leichte Verbeugung. "Ich bedaure sehr, dass dieses Projekt so kläglich scheitert."
"Dem stimme ich zu. Nichtsdestominder, das Gebäude ist sehr beeindruckend. Die Räumlichkeiten, grandios. Sehen Sie sich diesen Kronleuchter an, wo Sander den nur ausgegraben hat", sagte Welle. Begeistert deutete er auf einen alten sechsarmigen Leuchter, der klassisch, an einer Kette befestigt, sein warmes Licht ausstrahlte.
"Schön, Sie zu sehen, ich grüße Sie recht herzlich." Mit diesen Worten drückte Sander den dreien ein Glas Sekt in die Hand. ...
Werbung: Wie es in "Schwarze Villa" weitergeht und was Sonderermittler Welle Schreckliches herausfindet, erfahren Sie nur im Buch von Claudia Konrad!
Weitere Bücher mit dem Titelhelden Kriminalhauptkommissar Wellendorf-Renz: "Grenzenlose Intrigen. Tod in Alepochori" (2017, 210 Seiten, ISBN 978-3948063078) sowie "Fiese Deals" (2017, 228 Seiten, ISBN 978-3744875172). Diese noch lieferbaren Bücher finden Sie auf dem Autorinnenprofil von Claudia Konrad.
© "Wenn die Geister der Vergangenheit keine Ruhe finden": Textauswahl aus dem Regionalkrimi "Schwarze Villa" von Claudia Konrad, der Pressemitteilung sowie Abbildung des Buchcovers mit freundlicher Genehmigung des pinguletta Verlages, 03/2021.
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