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"Die Geschichte einer wahren Berufung" bezeichnet die Autorin Anette Hofmann ihre Autobiographie, die Hilfestellungen und Erklärungen in Bezug auf Drogen und Safer Use gibt. Für User, Ex-User, Angehörige und Neugierige.
"Schrei, wenn du verstehst: Mein Weg mit und ohne Drogen" erzählt Anette Hofmanns Geschichte, packend, hemmungslos und inspirierend. Von ihrer Kindheit, an die sie sich kaum erinnert, der rebellischen Jugend und dem Leben hinter dunklen Mauern. Ihr Buch beschreibt die ewige Suche nach Liebe und Geborgenheit, die Folgen der Traumatisierung und den Absturz auf Drogen. Es geht um Wege, aus dem Kreislauf der Sucht auszusteigen. Und es geht um die vielen mühsamen Versuche zu genesen, und trotzdem immer wieder auf die Fresse zu fallen. Eine unsagbare Lebenskraft ließ die Autorin immer wieder aufstehen, denn sie wusste, dass sie noch einen Auftrag hat, in dieser Welt.
Heute arbeitet Anette Hofmann therapeutisch, akzeptierend mit süchtigen und traumatisierten Menschen. Dabei unterstützt sie ihr Therapiehund Luna, von der sie vieles lernen durfte. Ein Buch, das Hoffnung auf Heilung vermitteln kann.
Das Taschenbuch "Schrei, wenn du verstehst: Mein Weg mit und ohne Drogen" umfasst 214 Seiten und wurde im September 2018 vom Stuttgarter VERRAI-VERLAG veröffentlicht (ISBN 978-3946834601). Die Autobiographie ist im Handel unter den Rubriken Ratgeber Gesundheit Medizin sowie Sucht und Suchtprävention (Drogen) zu finden.
Leseprobe aus dem Kapitel "Selbstmedikation durch Drogen" (Seite 41 ff)
Juni 1982
Alles war erst wie ein Spiel,
das Dope, der Snief, das Heroin.
Abhängig, nein, das wollte niemand sein.
Es war die Flucht, in eine grenzenlose Sucht, in der es
immer mehr nach unten ging,
bis jeder an der Nadel hing.
Man klaute sich das letzte Geld,
für heute war was vorbestellt.
Wie viel Gramm werden es wohl heute sein,
vielleicht sagt heute jemand "Nein".
Doch diese Sucht lässt dich nicht fallen,
sie lässt dich nie mehr los.
Erzähl mir keine Märchen, du selbst hast es erlebt,
wie es dir immer schlechter geht.
Und trotzdem willst du es nicht glauben,
Verzweiflung scheint dir den Verstand zu rauben.
Der Teufelskreis, er ist zu groß,
das "H", man wird es nie mehr los.
A. H.
Mit 17 Jahren fing ich an, Diskotheken zu besuchen, all das nachzuholen, was ich dachte, verpasst zu haben. Alles Verbotene war interessant für mich. Ich rebellierte gegen Normen, Dogmen, gegen die Werte meiner Mutter, ich wollte nur leben. Ich hatte solch eine Sehnsucht nach Leben und etwas zu erleben, aber ich wusste nicht wirklich, wie es gehen sollte. Ich verkehrte im "Schmuggler", einer verruchten Kneipe am Bahnhof, und lernte immer wieder Menschen meines Schlages kennen. Ich möchte nicht sagen gestrandete Persönlichkeiten, für mich waren es Menschen mit Herz, welche sich irgendwie nirgends dazugehörig fühlten, oder sich genauso wenig verstanden fühlten wie ich. Und das Wichtigste: Ich hatte endlich Freunde.
Wir unternahmen gemeinsam etwas, und wenn wir nur zusammen eine "Rauchscheibe" fuhren. Eine Rauchscheibe fahren bedeutet: Wir setzten uns zusammen ins Auto und fuhren an einen Platz, wo keine anderen Menschen waren. Jemand baute in Ruhe einen Joint, und den rauchte man dann zusammen und kehrte wieder in die Disco zurück. In Bayern konnte man ja auch nirgendwo legal kiffen, heute in Berlin stört sich niemand daran, aber ich habe es eh aufgegeben. Tagsüber rauchte ich eigentlich nur, weil die anderen es auch taten, es war schon eine Art Gruppenzwang, wenn ich ehrlich bin.
Ich wollte dazugehören und ich wollte gleichzeitig anders und etwas Besonderes sein. Ein hoher Anspruch. So lebte ich viele Jahre in dieser Ambivalenz, immer irgendwie gespalten. Einerseits etwas schaffen wollen im Leben und andererseits nur nicht so sein wie die ganzen "Normalos" da draußen. Nicht Fisch und nicht Fleisch, es zogen immer zwei Mächte an mir, die dunkle und die helle Seite des Lebens. An manchen Tagen drohte es mich zu zerreißen, aber da halfen mir ja dann die Drogen. ...
© Lesen Sie mehr in "Schrei, wenn du verstehst: Mein Weg mit und ohne Drogen". Dem VERRAI-VERLAG und der Autorin Anette Hofmann danken wir herzlich für die Textprobe und die Abbildung des Buchcovers, 12/2018.
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