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Deborah führt ein glückliches Leben als liebevolle Mutter und Ehefrau, lediglich das merkwürdige, ja sogar abweisende Verhalten ihrer Schwiegermutter Angela gegenüber ihrer Person gibt ihr Rätsel auf. Auf Grund ihrer medialen Fähigkeiten beginnt Deborah über Angelas Person in aller Heimlichkeit zu recherchieren. Eines morgens aber ist Deborah spurlos verschwunden. Jede noch so winzige Spur ihrer Existenz führt trotz aller verzweifelten Bemühungen ihrer traumatisierten wie trauernden Angehörigen ins Nichts.
Viele Jahre später wird Deborahs Tochter Grace, die als Modedesignerin arbeitet, Opfer eines paranormalen Geschehens auf dem Anwesen Emery Hall, welches sie panisch fliehen lässt. Doch dann geraten sie selbst und ihre Mitmenschen stetig mehr in den Fokus des Bösen. Wird es Grace gelingen, die Geschichte um ihre Mutter aufzuklären? Und es stellt sich auch die Frage: Lebt Deborah noch?
Der Roman "Deborahs Geheimnis" von Sylvia McKaylander ist als E-Book im Online-Buchhandel erhältlich. Das rund 220 Seiten starke Buch wurde via Books on Demand im Februar 2019 veröffentlicht.
Nachdenklich nahm Grace, als sie sich während ihrer Pause vor der Nähmaschine sitzend unbeobachtet fühlte, einen Brief aus der Tasche.
Sie wiegte ablehnend den Kopf, und konnte nicht anders, als das schneeweiße Kuvert beklommen anzustarren. Ihr fehlte der Mut ihn zu öffnen. Sie drehte ihn mehrmals in ihren Händen, die nun deutlich zitterten – genauso wie bei den letzten Malen zuvor.
Auch dieser Umschlag trug bis auf den Poststempel Londons keinen Hinweis auf den Absender, und ihre bis ins Detail korrekte Anschrift wurde mit einer Schreibmaschine getippt. In England kannte sie keine Menschenseele, sie war noch nie in Europa, aber irgendjemand dort kannte sie – und das erschreckend gut.
Sarah Finnley, eine hagere extravagante Erscheinung, die Inhaberin eine der edelsten Boutiquen der Stadt, trat freudestrahlend mit einem Hochzeitskleid überm Arm an sie heran.
"Das Kleid ist wunderbar geworden, Grace. Gute Arbeit."
"Danke."
Prompt ließ sie den Brief in die Umhängetasche zurückfallen, und erhob sich von dem Stuhl. Stöhnend versuchte ihren schmerzenden Rücken gerade, und in die Horizontale zu biegen.
"Nun musst du es nur noch nach Emery Hall bringen, nach Galena. Das dürfte doch kein Problem für dich darstellen, oder?"
Emery Hall. Du liebe Zeit. – Grace spürte, wie die Farbe aus ihrem Gesicht wich. Sarah erstaunte ihre Reaktion, dennoch tat sie so, als bemerke sie dies gar nicht.
"Nein, natürlich nicht."
"Gut. Der Auftraggeber bestand ausdrücklich darauf, dass du dieses Kleid wieder herrichtest. Nicht ich, nicht Jenna und nicht Gina – nur du. Es sollte für dich also eine Ehre sein, zusammen mit der künftigen Braut die letzte Anprobe zu absolvieren."
Die Designerin legte das Kleid vor ihre Nase auf den Arbeitstisch, anstatt es samt des Bügels auf den Ständer mit den erledigten Aufträgen zu hängen. Grace machte sich auf der Stelle daran, es zusammenzulegen.
"Grace, ist alles okay mit dir?"
Mit abweisender Miene zog Grace einen der Kleidersäcke unter dem Tisch hervor. Über ihr Privatleben sprach sie grundsätzlich nicht.
"Ja, alles bestens."
"Wirklich?"
"Ja."
Ihre Chefin zog eine Grimasse. Sie schätze es gar nicht, wenn sich ihre beste Näherin so zickig und zugeknöpft gab, zumal sie sie sonst als einen Ausbund an Freundlichkeit ganz anders kannte. Zahllose Überstunden hatten in den letzten Wochen ihren Tribut gefordert. Grace war erschöpft, und in gereizter Stimmung.
"Es ist Freitagnachmittag."
Sarah riss die zu stark gezupften Augenbrauen in die Höhe. "Na, und?"
"Ich werde in die Hauptverkehrszeit geraten."
"Es ist ein Grund für dich, nicht zu trödeln. Wer nicht willig ist, mehr als andere zu leisten, der kommt nie nach oben. Merk dir das endlich mal, Kindchen. Wir sehen uns am Montag."
Sarah warf den Kopf in den Nacken und stolzierte wie ein Pfau in ihr Heiligtum. Ihr Büro.
Graces Kolleginnen, Jenna und Gina, warfen ihr einen mitleidigen Blick zu, woraufhin sie bloß die Achseln zucken konnte. Grace zwang sich, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Sie glitt mit den Fingern über die aufwändige Verarbeitung.
Es war eines jener hoch geschlossenen kremfarbenen Kleider, wie sie im 18. Jahrhundert getragen wurden. Es war aus Seide, an der Brust mit weißer Spitze besetzt. Die Ärmel gingen bis zum Ellenbogen. Es hatte ein enges Mieder, der knöchellange Rock war rundum mit Volants versehen. ...
Wem diese Leseprobe gefallen hat, der kann "Deborahs Geheimnis" hier als E-Book erwerben. – Weitere Romane der Autorin Sylvia McKaylander, die seit 2018 knapp zehn Titel veröffentlicht hat, sind über die gängigen E-Book-Stores erhältlich, unter anderem "Lisas Bekenntnis", "Samanthas Entscheidung", "Connys Alptraum" oder "Carolines einzige Liebe".
© Für die Leseprobe "Deborahs Geheimnis: Kein Hinweis auf den Absender" und die Verwendung des Coverbildes sagen wir der Autorin Sylvia McKaylander herzlichen Dank, 05/2019.
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