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Die Autorin Ilona E. Schwartz veröffentlicht eine weitere Leseprobe aus ihren Büchern.
Die komplette Erzählung wurde im Buch "Jan und die Märchenbühne der Wunder" veröffentlicht (Infos dazu siehe weiter unten).
Aus dem Zuschauerraum kommt leises Gelächter, hier und da auch ein Prusten. Der Priester lächelt leicht, seine Begleiterin tut das Gleiche, ohne ein Wort zu sagen. Der Elegante fährt lässig mit der Hand über seine Robe und sagt mit ausgesuchter Höflichkeit: "Außerdem haben wir hier Priester, die das Licht der Öffentlichkeit nicht scheuen, ich bin beeindruckt."
Das Gelächter, das hier und da zu hören ist, hat etwas an Lautstärke gewonnen. Als es verklungen ist, sagt der Priester mit ebenso sanfter Stimme wie sein Gegenüber: "Dafür, dass Ihr meinem Stand Weitschweifigkeit vorwerft, zeigt Ihr eine gewisse Scheu, wenn es darum geht, zum Kern der Sache zu kommen, Magier."
Jetzt ist Kichern zu vernehmen, auch ein leises Lachen hier und da vom Publikum her. Mit einem kleinen, kaum wahrnehmbaren Ruck richtet sich der mit "Magier" angesprochene vollständig auf und fixiert mit hochgezogenen Brauen die beiden Kleriker. Die Priesterin hat noch kein Wort gesprochen, allerdings lehnt sie sich jetzt in entspannter Haltung etwas zurück, ohne den Kontrahenten aus den Augen zu lassen.
"Gut denn." Mit diesen beiden knapp gesprochenen Worten springt der Elegante auf und breitet die Arme aus, wendet sich in langsamer Drehung an die Unsichtbaren im Dunkel. "Die Magie ist eine Kraft, die zu unserer Welt gehört. Sie gehört dazu wie die Luft, die wir atmen und das Wasser, das wir trinken. Wir benutzen die vorhandenen Elemente, wie wir alles nutzen, was wir können. Alles was in dieser Welt existiert ist natürlich, denn es wurde geschaffen, um zu SEIN. Warum", ... bei diesem Wort dreht sich der Magier zu den beiden ruhig sitzenden Priestern um und spricht sie direkt an, "... will der Klerus das verbieten?"
Die Stille wird drückend, kein Laut ist zu hören. Dann spricht die Frau zum ersten Mal: "Weil die Magie gefährlich ist in falschen Händen. Es hat mehr als einen unglücklichen Menschen gegeben, der seinen Verstand und auch seine Seele zerstörte, weil er mit Kräften herumgestümpert hat, die er nicht verstand."
Das laute Lachen, das auf diese Worte folgt, kommt von dem Magier. Er streckt die Arme in Richtung der Priester aus, mit nach oben gerichteten Handflächen. Als er anfängt zu sprechen, schnurrt er geradezu. "Kommt schon, dann müsste jeder Baum verboten werden ... jeder Fluss. Denn es gibt nichts auf dieser Welt, womit man nichts Schädliches tun könnte. Wasser kann vergiftet oder zum Ertränken benutzt werden, ebenso wie aus Holz ein Knüppel werden kann. Und trotzdem greifen die Hände der Guten ebenso wie die der Bösen nach allem. Aber ihr seid gegen jede Art von Magie, selbst gegen die heilende." ...
© Erzählung und Illustration zu "Sieh in die Kugel, Kleines!": Winfried Brumma (Pressenet), 2010.
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