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Der Kreislauf des Jahres neigt sich dem Ende, bzw. dem Anfang zu – der Dezember ist gekommen, und mit ihm die langen Winternächte. Auf den 22. des Monats fällt die Wintersonnenwende, welche den kürzesten Tag des gesamten Jahres anzeigt. Aber obwohl der Winter nun endlich als Herr eingezogen ist, hat dieser Monat etwas geradezu Magisches an sich.
Dezember, das heißt in unserem Kulturkreis vor allem: Weihnachten. Deshalb hieß er auch früher "Christmonat", dem Anlass entsprechend. "Julmond" wurde er in alter Zeit genannt, nach dem germanischen Julfest, das anlässlich der Wintersonnenwende gefeiert wurde. Der letzte Monat des Jahres wurde immer von einem großen Fest gekrönt – ein würdiger Abschluss des Jahres.
Zwar können wir in den heutigen Tagen die vorherrschende Dunkelheit mit der Technik vertreiben, vor allem mit den Weihnachtslichtern, aber etwas Mystisches haftet dieser Zeit dennoch an. Trotz aller Aufgeklärtheit greift die Botschaft vom wiederkehrenden Licht – nämlich, dass es nach dem dunkelsten Tag wieder heller werden muss. Das tut es auch, denn unmerklich werden die Tage wieder länger nach dem 22. Dezember. Ob nun christlich oder vorchristlich – die Symbolik verwies auf die Hoffnung, und dies ist die zentrale Aussage des größten Festes im Jahr.
Meist ist es noch gar nicht richtig kalt im Dezember, der harte Frost lässt oft noch bis Januar auf sich warten – aber der erste Schnee kann durchaus fallen und die Welt in etwas Wunderschönes verwandeln. Wer die Gedanken vom Autofahren und Streusalz losreißen kann, der sollte dann einen Spaziergang machen. Der filigrane Weihnachtsschmuck, den die Natur über alles wirft, braucht sich vor dem gekauften Deko-Material nicht zu verstecken, schlägt es bei weitem. Je nach Sonneneinfall ist draußen alles von Silber und Gold eingesponnen. Der Winter ist nicht nur kalt und unangenehm, er ist etwas, das die Natur dringend braucht, um sich zu regenerieren – eine Bettdecke aus Schnee, die über dem schlafenden Leben in der Erde ausgebreitet ist.
Die Bauern wussten um die Notwendigkeit des Winters für die Fruchtbarkeit im kommenden Jahr – und wenn auch vielerorts ein Strohabbild des Winters verbrannt wurde, um dem Frühling den Weg zu ebnen, so unterwarf man sich geduldig dem Kreislauf der Natur. Auch der letzte Monat des Jahres lässt für erfahrende Landleute so einiges an Voraussagen zu. "Auf kalten Dezember mit tüchtigem Schnee folgt ein fruchtbar Jahr mit reichlich Klee." Dieselbe Aussage birgt auch dieser Spruch: "Kalter Dezember und fruchtbar Jahr sind vereinigt immerdar."
Der Kälteschlaf muss sein, damit das Erwachen umso üppiger wird. Deshalb heißt es auch: "So kalt wie im Dezember, so heiß wird's im Juni", und: "Ist der Dezember wild mit Regen, dann hat das nächste Jahr wenig Segen." Glaubt man diesen Aussagen, dann ist ein verschneiter Dezember wünschenswert – und nicht nur für die Landwirte, sondern auch für ein recht romantisches Weihnachtsfest.
Zum nächsten Monat: Januar
© "Der Monat Dezember": Textbeitrag von Winfried Brumma (Pressenet), 2011. Himalaya Kalenderbilder von Lothar Seifert.
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