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Foucaultsches Pendel
10, 50 oder 100 km? Wie viele Kilometer fahren Sie täglich zu Ihrer Arbeitsstelle? Und welche Faktoren begünstigen Stress auf dem Arbeitsweg, der nicht nur die Psyche, sondern auch die körperliche Gesundheit negativ beeinträchtigt? Immer noch werden die Folgen eines zu langen Arbeitsweges vernachlässigt und nur langsam ans Tageslicht gebracht.
Zum einen fordert der andauernde Wettbewerb um den eigenen Arbeitsplatz vom modernen Arbeitnehmer mobil und flexibel zu sein. Arbeitgeber suchen sich nicht selten Personal, das am besten wenige Kilometer von der Firma entfernt wohnt, um es auf Abruf bereitzuhalten. Doch wie sollen Pendler das verkraften? Wie soll man damit umgehen, dass – obgleich man täglich enorme Anstrengungen vollzieht, um arbeiten gehen zu können – Arbeitnehmer willens sind, entweder umzuziehen oder nur Personal, dass näher an der Firma wohnt, bevorzugt wird? Was soll man also tun, um im stetigen Wettbewerb der Mobilität die Nase vorn zu behalten?
Des Weiteren kann man seit langem beobachten, dass sich ein demographischer Wandel durch Deutschland vollzieht. Einer der stärksten Faktoren bei der Wahl eines geeigneten Wohnorts ist oft die wirtschaftliche Stabilität einer Region. Schon lange ziehen Menschen in die unmittelbare Umgebung ihrer Firma, oder sie wohnen weiter entfernt und nehmen lange und beschwerliche Fahrtwege in Kauf. All das bleibt nicht ohne Folgen: bei dem einen treten gesundheitliche Schäden nach nur wenigen Wochen auf, bei dem anderen erst nach Jahren, dann aber mit verstärkten Symptomen. Kein Wunder also, dass die Gesundheit in diesem ungleichen Wettkampf den letzten Platz belegt.
Häufig leiden Pendler (wie sie umgangssprachlich genannt werden) unter Schlafmangel, ausgelöst durch Ermüdungserscheinungen der täglichen Belastung. Auch Kopf- sowie Gliederschmerzen sind mögliche Folgen durch stundenlanges Sitzen oder zwanghaftes Stehen, weil zum Beispiel Bus oder Bahn hoffnungslos überfüllt sind. Zudem können Gewissenskonflikte ausgelöst werden – so hat man herausgefunden, dass Alter und soziale Faktoren wie Familie und Freunde dazu führen, dass man sich seinem aktuellen Wohnort verbunden fühlt, so dass man sich als Pendler in einem fortwährenden Zwiespalt zwischen Arbeit (Geld verdienen) und dem privaten Umfeld (Ehepartner, Kinder, Freunde) befindet. Es stellt sich demnach die Frage, wie viel einem Zeit wert ist, wenn das Spielen mit den eigenen Kindern ins Verhältnis zur Fahrzeit mit dem Auto gesetzt wird.
Nun könnte man geneigt sein, zu sagen, dass man während der Fahrtzeit lesen oder Musik hören könne (nicht angebracht, wenn man mit dem Auto unterwegs ist!), aber die Realität sieht wie so oft anders aus. Pendler empfinden die Dauer, die sie unterwegs sind, als verschwendete Zeit. Sie können weder produktiv arbeiten, noch haben sie die Zeit bzw. die Möglichkeit, sich zu entspannen. Wie sollte man sich auch entspannen können, wenn man über die gesamte Fahrt hinweg angespannt ist, weil man Angst vor möglichen Staus, Zugausfällen oder Verspätungen hat? Pünktlichkeit ist eine Marschroute, die jeden Tag erfüllt werden will – so interessiert es Arbeitgeber kaum, wie sein Personal dies körperlich oder geistig übersteht.
All das führt zu einem logischen Schluss: der Mensch leidet unter großen seelischen und körperlichen Beeinträchtigungen, die er nicht mal eben so loswerden kann. Wie kann man dennoch all den Folgen vorbeugen oder zumindest entgegenwirken, in einer Zeit, die von Mal zu Mal hektischer zu werden scheint, ohne bis in die unmittelbare Nähe der Arbeitsstelle umzuziehen?
Das Pendeln (im esoterischen Sinne) kann eine mögliche Lösung sein. Eine wirksame Entspannungstechnik kann durch ein Pendel erzeugt werden, um sich vom täglichen Stress und den Belastungen loszueisen. Vor – oder in den meisten Fällen nach der Arbeit – sollten Sie sich einen ruhigen und angenehmen Ort suchen, an dem Sie sich entspannen können. Lassen Sie sich von niemandem stören, denn es ist bekannt, dass man völlige Entspannung nur bei absoluter Ruhe findet. Das Pendeln kann Ihnen helfen, Ihre Gedanken und Gefühle in Einklang zu bringen und so eine wohltuende Entspannung zu erleben.
© Textbeitrag "Mobilität – eine schwere Bürde für Arbeitnehmer?": Petra Richthammer, 2012. Das Bild zeigt eine Animation des Foucaultschen Pendels (© Dominique Toussaint, Creative Commons-Lizenz).
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