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In der Zeit des Devon entwickelte sich unser Planet, der zu Beginn dieser Periode noch von einer primitiven Vegetation beherrscht wurde, zu einer wahren Naturlandschaft. Baumartige Pflanzengewächse, die eine Höhe von bis zu 30m erreichen konnten, vermehrten sich in riesigen Beständen. Auch das tierische Leben erblühte und brachte immer neue Arten hervor.
Die Amphibien sind die evolutionären Nachfahren fossiler Fischarten, die sich im Devon erstmalig aus dem Wasser trauten, um ihr Dasein als Landtiere fortzusetzen. Die charakterisierenden Gliedmaßen der Landwirbeltiere können sich vermutlich schon im Wasser entwickelt haben, das können Fossilfunde des Acanthostega eindeutig belegen, der ein reiner Wasserbewohner war und sich vierbeinig auf dem Sumpfboden fortbewegte.
In den Meeren tat die Evolution ihr Übriges dazu, um die Anatomie ganzer Populationen von Lebewesen zu verändern. So erlangten die fischähnlichen Lebewesen deutlich mehr Fähigkeiten durch die Entwicklung eines Kiefers. Die Urmeere beherbergten unheimliche Räuber, die schnell an Größe und Aggressivität zunahmen.
An der Spitze dieser Ungeheuer stand ein gigantischer Panzerfisch. Der Dunkleosteus entstammte der Gruppe der Arthrodira, fischartiger Wirbeltiere, und war die größte Art der Placodermi, kieferntragender Wirbeltiere, die die Hauptmerkmale von Schädel- und Rumpfpanzerung aufwiesen.
Der Dunkleosteus lebte vor rund 380 Millionen Jahren im Oberdevon und war in Nordamerika, Europa und Nordafrika verbreitet. Er war ein schneller und aktiver Jäger, der mit starker Beschleunigung heranpreschte, sobald sein Opfer in Sichtweite war. Seine Vormachtstellung verdankte er seinem beweglichem Unterkiefer, doch wie bei allen Placodermi war dieser zahnlos. Stattdessen war der Ober- und Unterkiefer mit scharfen Knochenplatten ausgestattet, die dem Räuber als Jagdinstrument dienten. Vermutlich besaß er eine ungeheure Beißkraft, war jedoch nicht in der Lage, seine Nahrung zu kauen, weshalb er aller Wahrscheinlichkeit nach Beuteteile verschlang, um diese demnach im Ganzen zu verschlucken.
Der Dunkleosteus ging aus der ursprünglichen Form der kiefernlosen Fischarten, die sich im Kambrium erfolgreich fortpflanzten, als hoch entwickelter Placodermi hervor, die als evolutionsbedingte Nachfahren auch gleichzeitig das Ende der Gruppe der Kiefernlosen ankündigten. Die meisten seiner Klasse zugehörigen Artgenossen waren erheblich kleiner als der fremdartig aussehende Urzeiträuber, der eine Länge bis zu 10 m erreichen konnte, so kam der Ptyctodontida im Vergleich noch nicht einmal auf eine Länge von 20cm.
Der Dunkleosteus starb zum Ende des Devons vor ungefähr 360 Millionen Jahren aus. Das Ende seiner Herrschaft läutete die Evolution der Haie ein, von denen sich bereits im Devon vor etwa 400 Millionen Jahren die ersten Arten entwickelt haben.
Lesen Sie auch den ersten Teil: Meeresgiganten der Urgeschichte
© Textbeitrag "Dunkleosteus – der Spitzenprädator aus dem Oberdevon": Anja Junghans-Demtröder. Bildmaterial: Schädel eines Dunkleosteus (Nachbildung), Urheber Cas Liber; Lizenz: gemeinfrei.
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