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Wer schon einmal einen Elch beobachtet hat – sei es nun in freier Wildbahn oder in einem Film – kann gar nicht anders als beeindruckt sein. Der riesige Hirsch ist einfach ein achtungsgebietendes Tier. Dafür sorgt allein schon seine Größe, die beträchtlich ist. Ebenso aber fesselt den Beobachter der eigentümliche, etwas schaukelnde Gang, den diese mächtigen Geschöpfe haben.
Elche tauchen schon auf frühesten Felszeichnungen auf, wahrscheinlich wurden sie immer schon bejagt und zu den meisten Zeiten mit tiefstem Respekt betrachtet. Den Skandinaviern gilt er als König des Waldes, als Herrscher über sein Territorium. Ein Elchbulle ist ein wehrhafter Geselle – ist er gesund und bei Kräften, kann er es mit jedem Feind aufnehmen, was Wölfe oder Bären schon erfahren haben – und ebenso Menschen. Das gilt für die Zeiten, in denen noch "per Hand" gejagt wurde und für heutige Zeiten, in denen es Fernwaffen gibt, die jede tatsächliche Konfrontation unnötig machen. Aber trotz seiner immensen Kraft ist der Elch ein eher ruhig erscheinendes Tier – schaut man ihm zu, könnte einem der Satz "In der Ruhe liegt die Kraft" in den Sinn kommen.
Er ist ein Herrscher, aber ein bedächtiger, der mit seiner Kraft hauszuhalten und umzugehen weiß. Ein weiser Führer, den seine Erdnähe mit Kraft und Weisheit versieht. Und das ist auch eine der Botschaften dieses Krafttieres: die weise Führung. Wo der Elch auftaucht, hat er für solche, die eine Führungsposition einnehmen, die vielleicht erst seit kurzer Zeit und daher unsicher sind, klare Ratschläge: "Führe kraftvoll, ohne die Kraft sinnlos zu verschwenden, verliere nicht die Verbindung zur Erde, also zu deiner Mitte." Ein gutes Zeichen ist es, wenn der Elch uns für eine Spanne begleitet und führt.
Er verheißt Schutz und weisen Rat, denn dafür steht er, neben seiner Rolle als Herrscher und Führer. Der bedächtige Gang dieses großen Hirschtieres mahnt an Gelassenheit, an das bewusste Schritt nach Schritt setzen. Von der Hitzigkeit und dem Loderfeuer, das manche Menschen antreibt, die unbedingt Karriere machen wollen, ist dieses Verhalten weit entfernt. Ruhig und bedächtig bewegt er sich inmitten der Fülle, die Mutter Erde ihm gibt – von einer etwas höheren Warte aus. Elche sind nicht sehr aggressiv, wahrscheinlich weil sie es einfach nicht nötig haben, in der Gewissheit ihrer Stärke. So ist es auch bei Menschen, die wirkliche Führungsqualitäten und Autorität besitzen: sie können es sich leisten, andere mit eher leichter Hand zu führen. Sie haben es nicht nötig, sich "aufzublasen". Sie müssen keine Stärke zeigen, weil sie stark SIND.
Allerdings kann ein wütender Elch ein Gegner sein, den keiner haben will. Die Duldsamkeit ist echt, sie entspringt nicht etwa Unsicherheit. Wo der Elch einen Menschen begleitet, sagt er auch: "Du hast so viel erreicht, du hast von der Fülle des Lebens genommen und es ist dir gegönnt. Du hast das, was du bekommst, verdient, weil du hart daran gearbeitet hast. Deine Aktivitäten und Pläne werden von Erfolg gekrönt sein. Beständigkeit und Gelingen bringe ich dir."
Ohne Übertreibungen auf das Ziel hinarbeiten, das Erreichte bewahren und eher etwas weniger als zu viel – das ist es, was der Elch rät.
Zu weiteren Krafttiere Beiträgen: Das Einhorn | Der Elefant | Die Ente | Der Esel | Die Eule
© für den Beitrag "Bedeutung der Krafttiere – Der Elch": Winfried Brumma (Pressenet), 2013. Illustration des Krafttieres: Arne Vierlinger
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