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Der Kürbis. Dieser südamerikanische Einwanderer ist völlig integriert und hat sich ganz viele Freunde gemacht. Dabei sind die Kürbisse schon weitaus länger hier, als viele ahnen, denn Gurken und Melonen gehören auch zu den Kürbisgewächsen. Und die für die mediterrane Küche sehr wichtige Zucchini ist auch ein Vertreter dieser Art.
Es gibt unzählige Sorten von Kürbissen. Sie werden als reine Zierpflanzen ebenso genutzt wie als natürliche Heilmittel für viele Leiden. Man kann sie süß, sauer oder pikant zubereiten – manche Arten auch roh als Salat. Suppen oder Aufläufe, nichts ist hier unmöglich. Da könnte der Kürbis sogar der Kartoffel Konkurrenz machen. Und seine Zeit ist der Herbst. Die meist sehr hübsche Farbe schmückt so manchen Tisch an Erntedankfesten oder auch gerne Türschwellen.
Speziell für einen herbstlichen Feiertag wurde der "Jack-O'-Lantern" gezüchtet. Ein herrlich praller und satt orangefarbener Speisekürbis, der gut schmeckt und der ausgehöhlt und beleuchtet so richtig Geisterstimmung vermittelt.
Eigentlich ist der Kürbis weniger mythisch belegt – jedenfalls in Europa und Nordamerika – als ein wichtiges Requisit. Dabei ging es bei der alten Geschichte um den schlitzohrigen Iren Jack gar nicht um einen Kürbis, sondern um eine ausgehöhlte Rübe.
Die nämlich wurde ihm vom Teufel persönlich als Lampe zur Verfügung gestellt, als Jack irgendwann einmal doch an der Höllenpforte erschien. Der Himmel wollte ihn nicht – der Teufel durfte nicht recht. Denn es ging da um Verträge, die Jack zu Ungunsten des Höllenfürsten mit ihm abgeschlossen hatte. Nun, als heimatloser und ewiger Wanderer zwischen den Welten sollte er wenigstens eine Laterne haben. Und so bekam er von seinem alten Widersacher die Rübe.
Rübenaushöhlen ist etwas schwierig, wie man sich vorstellen kann. Und so verfiel man in Amerika auf die Kürbisse. Der Brauch kam dann irgendwann in das gute, alte Europa zurück und breitete sich aus wie wohlgepflanzte Kürbissamen.
Unsere Küche wurde sehr bereichert durch diese Gemüseart. Und der Spaß an Halloween erst recht. Dass man in dieser Nacht zum ersten November, den wir als Allerheiligen kennen, mit Lichtern zugange ist, hat seinen Ursprung in der vorchristlichen Zeit. Die Schleier zwischen den Welten sind dünner als sonst, so will es die Überlieferung. Die einen sagen, die Lichter sollen böse Geister täuschen und in die Irre führen. Andere sagen, die Lämpchen sollen wohlmeinenden Wesen aus der Anderswelt "heimleuchten", was auf die eine oder andere Art von diesen belohnt wird. Wie auch immer: ein Licht in der Dunkelheit ist meist eine gute Sache.
© "Magie der Pflanzen: Der Kürbis": Textbeitrag von Winfried Brumma (Pressenet), 2016. Bildnachweis: Mehrere Kürbisse, CC0 (Public Domain Lizenz).
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