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Die junge Ainia klaut für ihr Leben gerne. Die Kauftempel in der City ziehen sie magisch an, das Geglitzer und die Menschen, einfach alles. Weil es anders ist als ihr Zuhause. Nicht, dass das Mädchen irgendeine Verwendung für Lidschatten und Mascara hätte. Sie greift danach, einfach um es zu haben. Und sich dann Vorwürfe zu machen. Außerdem gerät sie genau dadurch immer wieder in Schwierigkeiten und wird erpressbar.
Wenn jemand Ainia fragen würde, ob sie glaubt, dass es jemals Amazonen gegeben hätte, würde sie wohl laut auflachen. Denn sie ist eine Amazone und lebt in Themiskyra, einer Amazonensiedlung, die versteckt auf einem längst verlassenen Industriegelände liegt. Die Nachfahrinnen der berühmten Kriegerinnen haben ihre Lebensweise nie aufgegeben. Das allein ist schon eine unglaubliche Leistung, denn sie haben kaum etwas verändert.
Mit ihren Pferden existiert die Welt der Amazonen neben der modernen Bits-und-Bytes-Gesellschaft, unerkannt und unentdeckt. Ihre Gemeinschaft ist hierarchisch und funktioniert, so wie sie immer funktioniert hat. Reibungsloser Ablauf, Arbeitsteilung und Effizienz sind notwendig, um so leben zu können, wie die Amazonen es immer getan haben. Themiskyra und die anderen Siedlungen erinnern in ihrem Aufbau an Kibbuzim, denn sie sind absolute Selbstversorger. Der straff geregelte Alltag in Themiskyra ist etwas, das Ainia nur schwer erträgt. Außerdem ist es in der Siedlung nicht anders als anderswo. Machtgerangel und Intrigen gibt es auch hier. Deshalb unternimmt Ainia diese nicht ungefährlichen Ausflüge in die Welt der anderen Menschen.
Was dann geschieht, steht der Gesellschaftsordnung der Amazonen völlig konträr gegenüber: Ainia verliebt sich in einen jungen Mann, der sie in sein Leben integrieren möchte. Gutaussehend, begütert und fasziniert von der jungen Frau eröffnet er ihr eine ganz andere Welt. Stöckelschuhe und Partys, Smalltalk und die ganz gewöhnlichen Eifersüchteleien unter oberflächlichen Freunden sind Dinge, die vollkommen fremd für die Amazone sind.
Doch sie lässt sich mitziehen in den Sog dieser neuen Welt – auch wenn sie zu Pferd an den Rand der Stadt kommt, von wo aus sie zum Treffpunkt mit Kassian geht. Dann werden die Dinge kompliziert, und Ainia wird vor eine Entscheidung gestellt.
Die Autorin Dani Aquitaine malt in "Ainias Geheimnis" ein interessantes Bild der Amazonen, die sie bis in unsere Zeit überleben lässt. Das Bewahren der eigenen Kultur im Bewusstsein einer absolut konträren Lebensweise sozusagen in direkter Nachbarschaft ist ein Kraftakt – aber nicht unmöglich. Jedenfalls nicht in dieser Saga, die erfrischend anders an das Thema einer matriarchalischen, abgekapselten Gesellschaft herangeht, als wir das gewohnt sind.
Die Geschichte ist spannend geschrieben und mit Humor durchzogen, dabei wurden die Charaktere sehr fein herausgebildet. Der uns vorliegende erste Band "Ainias Geheimnis" erhält von uns eine unbedingte Leseempfehlung und macht wirklich Lust auf mehr.
Das Taschenbuch "Ainias Geheimnis" umfasst 264 Seiten und wurde via tredition im Oktober 2018 veröffentlicht (ISBN 978-3746938967); außerdem liegt der erste Band der Ainia-Reihe als gebundene Ausgabe sowie als E-Book vor. Das empfohlene Lesealter ist ab 12 Jahren vermerkt, aber auch der erfahrene Leser wird mit dem Roman von Dani Aquitaine sehr viel Freude haben. Daran soll kein Zweifel bestehen!
Jetzt gibt es auch den 2. Band "Ainias Rache" im Handel, und Band 3 "Ainias Schweigen" wird im Frühjahr 2019 erscheinen. Diese und noch viel mehr Bücher könnt ihr auf dem Autorinnen-Profil von Dani Aquitaine finden. Besucht auch die Webseite der Autorin: dort berichtet sie über all ihre Projekte.
© "Eine Saga, die erfrischend anders an die Welt der Amazonen herangeht": Rezension von Winfried Brumma (Pressenet), 02/2019. Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, liebe Dani!
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