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Der neueste Roman des Autors Jan Uhlemann machte uns neugierig: Die bestehenden Rezensionen schwankten zwischen Begeisterung ("spannende Abenteuer-Geschichte") und Ablehnung (eine "auf einfachstem Niveau" gehaltene Erzählung). Uhlemann selbst bezeichnet seine Geschichte richtig als einen Thriller.
Schon die Leseprobe zeigte uns, dass weit mehr in dem Buch steckt.
Ralf ist nicht gerade bester Stimmung momentan, denn er soll sich erholen. Erholung ist für ihn nur eine weitere Art des Rückzugs in die Einsamkeit seiner Wohnung, und genau so will er es eigentlich haben. Kontakte sind für Ralf nicht sehr wichtig, und um die wenigen, die er noch hat, kümmert er sich nur sporadisch. Line gehört dazu, eine Kollegin.
Ralf findet Line eigentlich nicht anstrengend, nur manchmal wenn sie ihre zickigen Momente hat. Aber, so denkt sich Ralf, gewisse Momente hat schließlich jeder. Vielleicht liegt es auch am Beruf, denn beide sind Darsteller. Was sie darstellen, wird gemeinhin als Unterhaltung für Erwachsene beschrieben und ist ein guter Job, der auch gut bezahlt wird. Ein wichtiger Punkt für Ralf, der einen Schuldenberg abzutragen hat.
Aber dann kommt der Tag, an dem das passiert, was sich schon jeder von uns einmal gewünscht hat. Ein Brief kommt an, informiert Ralf über eine Erbschaft von einem fast vergessenen Onkel. Ein Schloss soll er geerbt haben. Vage erinnert sich der frischgebackene Erbe an Spaziergänge zu einem alten Gemäuer an der Hand eben jenes Onkels, der freundlich und witzig gewesen war.
Das Schloss soll nun seines sein? Ein wenig überfordert macht sich Ralf nun mit Line, die weitaus agiler ist als er, zu seinem Erbe auf, um es zu besichtigen. Ein Schloss! Ja, wenn das nichts ist.
Natürlich handelt es sich um eine Ruine, das war klar. Nur ein massiver Turm steht noch fest wie eh und je. Und als Ralf die Lage des versteckten Eingangs aus seinem Gedächtnis hervorgekramt hat, wird dieser Tag zu einer spannenden Sache. Im Turm finden die beiden eine Geheimtür, die zu einer Art verstecktem Arbeitszimmer führt. Was einfach spannend war, wird nun abenteuerlich: Es finden sich uralte Manuskripte und eine ebenso alte Steintafel. Ralf und Line können damit nichts anfangen, aber sie ahnen, dass sie etwas immens Wichtiges entdeckt haben. Zum Glück gibt es noch Jonas, der zwar Bibliothekar, aber auch altertumsbesessen und sehr gebildet ist. Zudem ist er einer der ganz wenigen Freunde Ralfs, und an allem interessiert, das älter als hundert Jahre ist.
Die Geschichte entwickelt sich rasch zu einem Thriller der besonderen Art, denn diese geheimnisvolle Stimme, von der dieser längst vergessene Schreiber im Turm geradezu besessen war, gehört zu einem Artefakt von großer Macht. Es könnte hier um etwas gehen, das die Glaubensdogmen der vergangenen Jahrhunderte in Frage stellt und, was wahrscheinlich ist, die Macht der Religionen brechen könnte. Denn die "Stimme" lehrte diejenigen den Glauben, die von der Menschheit als Religionsstifter angesehen wurden. Sprengstoff also für mehr als ein Gebäude des festgefahrenen Glaubens in der Welt.
Die Steintafel scheint der Schlüssel zu sein, aber wo ist der geheimnisvolle goldene Kegel? Die Spur führt nach Sofia. Und Ralf folgt ihr zusammen mit Line. Doch es gibt andere Kräfte, die an diesem Wunder interessiert sind. Solche, die einfach nur goldgierig sind, und andere, die den Machtverlust fürchten. Und alle sind nicht zimperlich.
Was wird in Sofia geschehen, wer ist Freund und wer ist Feind? Wem kann man trauen und wem nicht? Ralf und Line werden mehr als einmal überrascht und nehmen ihre Chancen wahr, so gut sie können. Es geht längst nicht mehr um ein bloßes Rätsel, es geht um eine neue Chance für die Menschheit.
Bis zum Schluss bleibt bei dem Thriller von Jan Uhlemann immer die Frage nach dem Glauben präsent. Was haben Menschen dafür getan im Laufe der Jahrtausende, an Gutem wie an Bösem? Was wäre, wenn alle gängigen Auslegungen mehr oder weniger an der Wahrheit vorbeigegangen wären? Wer würde von den sich bekämpfenden Religionen profitieren? Und was würde geschehen, wenn die Wahrheit ans Licht käme?
Lassen Sie sich überraschen!
"Die Stimme", der spannende Roman von Jan Uhlemann, ist als E-Book in den gängigen Online-Stores unter den Genres Mystery, Thriller und Spannung zu finden. Die Taschenbuch-Ausgabe umfasst 320 Seiten und wurde im Oktober 2018 veröffentlicht (ISBN 978-3946228066).
Dem Autor Jan Uhlemann und dem Paradoxon-Verlag danken wir herzlich für das Coverbild und das Rezensionsexemplar. Auf dem Autoren-Profil bei Amazon finden Sie alle weiteren Bücher des Autors.
© "Eine neue Chance für die Menschheit?": Rezension von Winfried Brumma (Pressenet), 2018.
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