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Hart, und auch teuflisch gut: So waren die ersten drei Bände der McLain-Reihe des Autorinnen-Duos Jaden Quinn. Unter dem Motto "Solange du selbst dein größter Feind bist, ist nichts je vorbei" erschien nun im Januar 2021 der IV. Teil dieser bemerkenswerten Serie.
Wer sich vorab informieren möchte, liest hier unsere Rezension zum dritten Band "Jack Harper: Erwachen".
Sam und Blake scheinen es geschafft zu haben. Sie sind frei, nach jahrelanger Folter durch den Chef der Pharma Corp sind sie freie Menschen. Zumindest körperlich. Blake ist Vater geworden und renoviert gerade sein geliebtes Projekt: ein Hotel, das er und sein Bruder Sam gekauft haben, um einmal damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Aber wie frei sind sie letztendlich wirklich? Sam wacht immer noch jede Nacht aus schweren Alpträumen auf. Und dann geht er auf Drängen seines Bruders und seiner eigenen Gefährtin zu einem Arzt. Doch das funktioniert nicht besonders gut.
Was die Brüder durchgemacht haben, ist kaum von einem Außenstehenden nachzuvollziehen. Das macht einsam, vor allem Sam, der sich beobachtet fühlt und seine Umgebung immer noch zwanghaft checkt. Derjenige, der das alles zu verantworten hat, ist tot. Und dessen Sohn Jack, der die Konditionierung Sams in perfider Weise übernommen hat, auch. Oder doch nicht? Immer und immer wieder betrachtet der Mann ein Video, das den Unfall zeigt, bei dem Jack starb.
Sam ist besessen davon, und als er die CD vernichten will, kann er es nicht. Das wäre bedenklich in Bezug auf seinen Geisteszustand, doch dann passieren Dinge. Kleinigkeiten, die kaum jemand bemerken würde außer Sam. Bis er dann eine Botschaft mit den verschlüsselten Daten für einen Treffpunkt bekommt. Und wie unter Zwang fährt er zu diesem Ort, an dem sein Peiniger auf ihn wartet, weil er Hilfe braucht.
Es dauert noch keine Stunde, und Sam ist wieder gefangen in diesem bösen Käfig, der keine realen Gitter braucht. Jack sucht seine Frau und seinen kleinen Sohn, die beide entführt wurden. Und natürlich relativiert er, was er Sam angetan hat. Ist alles verzeihbar, weil der Folterer durch dieselbe Hölle ging wie sein Opfer? Ist er menschlicher, weil er ebenso große Angst um seine Familie hat wie der, dem er das alles antat? Was will Jack, will er eine Umkehrung der Positionen? Er fordert Dankbarkeit ein, weil er das tat, was er tat. Er spielt das alte Spiel, indem dem Opfer eingeredet wird, dass es mochte, was mit ihm geschah. Was macht das mit Jack? Ist etwas Wahres daran?
Eine knallharte Reise durch äußere und innere Höllen beginnt. Für alle Beteiligten. Und dann wird sich zeigen, wer auf welchem Punkt steht. Gut oder böse sind keine Optionen. Absolut keine.
Fazit: Teil vier dieser Thriller-Reihe ist eine würdige Fortsetzung der Vorgänger. Das sehr gut eingespielte Autorinnen-Duo hat einen rasanten, spannenden und vielschichtigen Roman verfasst, den man kaum aus der Hand legen kann. Auch diesen Band sollte man auf keinen Fall versäumen!
Aktuell, Ende Januar 2021, sehen wir den Thriller "Sam McLain: Alte Feinde" nur als E-Book in den Online-Bookstores. Die Taschenbuch-Ausgabe dürfte in Kürze folgen. Bitte informiert euch auf dem Autorinnen-Profil von Jaden Quinn.
© "Gefangen in einem Käfig, der keine Gitter braucht": Eine Rezension von Winfried Brumma (Pressenet), 01/2021.
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