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Von Alfred Horak hatten wir im Sommer 2019 "Tau-(ben) Splitter" rezensiert, seinen beachtlichen Debütroman, den wir als "verkleideten Seelentrip in die Abgründe des Unbewussten" enttarnt hatten (klicken Sie hier, um unsere Rezension zu lesen – auch Mr. Spock hatte einige Worte zu diesem Buch zu sagen).
Was aber der Autor nun mit uns Lesern im Schilde führt, erfahren Sie nachfolgend.
Konrad trifft Reisevorbereitungen. Das hat etwas mit Eiswasser zu tun und einem angeblich hochfunktionellen Neopren-Anzug. Denn in das eisige Wasser muss er, das ist die Regel. Aber wer hat die aufgestellt, und warum will er sich das antun?
Nun kommt Ilva ins Spiel. So haben Konrad und seine Frau Hannah die noch ungeborene Tochter genannt. Doch dann ist Hannah verschwunden. Und Darnok, ein alter Freund, meldet sich, der Konrad nach Deception Island ruft, weil es dort die Möglichkeit zur Rettung des Kindes gäbe.
Das alles ist sonderbar, doch Konrad hinterfragt das nicht sehr intensiv. Er tut bereitwillig alles, was man ihm nahelegt. Und so betritt er ein Schiff, das ihn dahin bringen soll, wo er hin will. Oder vielleicht doch nicht?
Nun wird es geradezu kafkaesk: Tochter Ilva taucht höchstpersönlich als Teenager auf, und die Bordbesatzung erinnert an Tierwesen. Alles wandelt sich beim Betrachten, und was eben noch faszinierende Realität war, ist plötzlich völlig anders. Täuschung über Täuschung. Oder eine Realität, die Konrad vertrauter ist, als man annehmen möchte?
Konrad ist übrigens Jäger. Er liebt es, auf Wildschweine anzusetzen. Aber wieso erscheint ihm seine Tochter als junge Frau, die auf dem sonderbaren Schiff eher pinguinhaft aussieht? Eigentlich sollte sie ja ... oder was ist nun die Realität? Und was führt der alte Freund Darnok wirklich im Schilde?
Der Name dieses Romans ist Programm: "Die Täuschungsinsel". Und nichts, gar nichts ist, wie es scheint. Allein das macht diese sprachlich phantastische "Mogelpackung" spannend, surreal und völlig anders. Nicht nur Konrad, auch der Leser wird in eine Geschichte hineingezogen, in der Realität auf Realität liegt, so wie die Schichten bei einer Tiefenbohrung in die Erde.
Aber es gibt natürlich ein Ende. Doch das muss jeder für sich selber entdecken.
Ungeübte Leser könnten sich bei diesem experimentellen Roman eventuell schwer tun. Der komplizierte Lesestoff punktet mit interessanten Thesen, dabei meistert der Autor den Umgang mit der Sprache in Perfektion.
Fazit: Ein bemerkenswerter und wortreicher Lesestoff, der auch ermüden könnte (die Authentizität der wissenschaftlichen Anteile, in die sich der Autor doch zu oft verliert, möchten wir nicht beurteilen).
Unser Lesetipp: Den Roman von Alfred Horak "Die Täuschungsinsel" gibt es als E-Book im Online-Buchhandel. Das Taschenbuch ist leider bereits vergriffen. Herausgeber war der Wiener Verlag myMorawa von Dataform Media GmbH.
© Die Rezension "Eine sprachlich phantastische Mogelpackung" wurde verfasst von Izabel Comati und Winfried Brumma (Pressenet), 02/2022. Dem Autor Alfred Horak danken wir herzlich für das Rezensionsexemplar.
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